„Wenn ihr Auto mal kaputt ist, fragt nicht den KFZ-Meister. Fragt Karl Lauterbach, der hat schon einmal eine Studie über Fehlzündungen gelesen.“
Zitat aus einem Leserbrief
Bremen galt lange Zeit als Musterland in der Corona-Pandemie. Die Impfkampagne lief dort mit Abstand am besten. Mittlerweile sind dort 83,2 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Bei den Erwachsenen sollen es schon über 90 Prozent sein. Wieviele schon geboostert sind, kann ich leider nicht ermitteln.
Und trotzdem, die 7-Tage-Inzidenz liegt bei über 400, Tendenz steigend.
Von wegen Hotspot! Bremen hat die höchste Inzidenz, ist aber allen einen Schritt voraus
Unter dieser Schlagzeile erschien gestern ein Artikel bei Focus Online. Also die Inzidenzen sprechen eine deutlich andere Sprache.
Was macht also den Schritt voraus aus?
So beschreibt der Artikel die Situation in den Gesundheitsämtern. Erstens habe Bremen auch über die Feiertage das Corona-Meldewesen aufrecht erhalten. Auch das Testniveau sei auf einem gleichbleibend hohen Stand geblieben. Dadurch hätten die vorliegenden Zahlen eine hohe Aktualität.
Glauben die das wirklich? Die Leute bleiben über die Feiertage zu Hause, bzw. im familiären Bereich. Wer sollte sich da noch testen lassen?
Zum Zweiten habe man das Personal der Gesundheitsämter erheblich aufgestockt. Durch Einsatz von Personal aus anderen Ressorts und Unterstützung durch die Bundeswehr konnte das Personal in den Ämtern verdoppelt werden. Damit habe man ein relativ klares Bild der Infektionslage.
Darüberhinaus seien auch die allgemeinen Regeln in Bremen schärfer als anderswo. Stellt sich mir die Frage, ob das überhaupt noch geht.
Die Frage zur Wirkung der Maßnahmen
Es ist ja schön, dass in Bremen alles so toll ist. Und es ist schön, dass der Focus damit Bremen zum Vorbild in der Corona-Bewältigung macht. Blöd ist nur, dass diese Maßnahmen komischerweise keine Wirkung zeigen. Die Inzidenzen steigen genau wie anderswo. Und ein Ende ist nicht absehbar. Für eine besondere Wirksamkeit dieser Maßnahmen gibt es für mich keine Anzeichen.
Was fällt mir auf?
Ich habe schon früher einmal behauptet, Tests verhindern keine Infektionen. Man kann vielleicht frühzeitig Infektionen erkennen, ob es aber rechtzeitig ist, steht auf einem ganz anderem Blatt.
Um Infektionsketten zu verfolgen, braucht man eine völlig andere Teststrategie. Wenn man es falsch macht, dann hilft auch mehr Personal nicht. Dann macht man es halt mit mehr Personal falsch. Es ist also lediglich Augenwischerei.
Und wäre es nicht sinnvoller, mehr Personal für die Krankenhäuser zu gewinnen? Denn die Gesundheitsämter helfen den Erkrankten herzlich wenig.
Und obwohl Bremen angeblich schärfere Regeln als andere Länder hat, hat es nichts genützt. Oder glauben sie wirklich, dass die Beschränkungen über Weihnachten innerhalb der Familien irgendeiner beachtet hat? Ich glaube das nicht.
Der Focus
Trotz all dieser Zweifel hält dieses Blatt die Fahne für Bremen hoch. Ich meine mich erinnern zu können, dass der Focus mal als Gegengewicht für den linken Spiegel geschaffen wurde. Heute sind da kaum noch Unterschiede erkennbar. Und Bremen ist ja soweit links, dass ich es gerne als „Volksrepublik“ bezeichne. Vielleicht kommt ja daher die Sympatie des Focus.
Eines steht jedenfalls fest. Der Focus hat die Maßnahmen in kein Verhältnis mit dem Erfolg gesetzt. Die Maßnahmen sind toll, und jetzt?
Fazit
Entscheidend ist, was hinten rauskommt. So hat es Helmut Kohl einmal gesagt. Und ich sehe es genau so. Alle Maßnahmen, und seien sie noch so gut gemeint, sind völlig wertlos, wenn das Ergebnis nicht stimmt. Und im Falle Bremens erkenne ich nur, im Ergebnis stehen sie nicht besser da als ander Bundesländer. Was daran vorbildlich sein soll, dass muss mir der Focus-Redakteur erst einmal erklären.
Und wie es anders geht, hat uns Schweden gezeigt. Das will hier in Deutschland aber keiner wissen. Denn „wir sind doch die Besten!“
Noch eine Bemerkung zum Schluss
Die Entwicklung in Bremen ist für mich ein weiteres Zeichen für die Wirkungslosigkeit der verfügbaren Impfstoffe.
Der Link zum Focus-Artikel