„Wie wenig wir wissen, erkennen wir, wenn unsere Kinder anfangen zu fragen.“
Sprichwort
In den letzten Wochen berichten die Medien wiederholt, dass die Corona-Patienten auf den Intensivstationen immer jünger wären. Und natürlich ist die Masse der Intensivpatienten ungeimpft. In diesem, Zusammenhang wurde ich kürzlich gefragt, ob ich zu diesem Sachverhalt Zahlen hätte. Obwohl ich mich mit der Materie Corona intensiv beschäftige, muss ich gestehen, ich weiß es nicht.
Ich habe mir aber dennoch Gedanken gemacht.
Den Beitrag teile ich in zwei Abschnitte. Im Ersten werde ich mich mit dem Alter der Intensivpatienten beschäftigen, im Zweiten mit dem Impfstatus.
Wie war das denn mit dem Alter bisher?
In der Vergangenheit wurde die Pandemie auch schon mal als eine Pandemie der Alten bezeichnet. Auf den Intensivstationen lagen im Wesentlichen Hochbetagte, meistens mit schweren Vorerkrankungen. Die Altersgruppe unter 50 war eher selten auf den Intensivstationen zu finden.
Im April behauptete Karl Allwissend, das Alter der CoViD-Intensivpatienten läge schon bei Mitte 40. Wie uns aber bekannt ist, musste er schon wenige Tage später zurückrudern. Diese Aussage war in keiner Weise belegbar. Er versuchte sich damals rauszureden, er habe mit einigen Intensivmedizinern gesprochen, die das bestätigt hätten.
Interessanterweise kommen jetzt ähnliche Aussagen aus der Uni-Klinik Köln. Und wir wissen, dass die CoViD-Heulboje ihren Wahlkreis in Köln hat. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.
Wie sieht es heute aus?
Ich habe wirklich alles versucht. Aber belastbares Zahlenmaterial habe ich nicht gefunden. Im täglichen DIVI-Report ist lediglich die Anzahl der CoViD-Intensivpatienten aufgeführt. Das Alter der Patienten wird dort nicht aufgeführt. Das RKI fragt diese Informationen meines Wissens in den Meldungen weiterhin nicht ab, warum auch immer. Somit weiß das RKI natürlich nichts. Und somit kann die Bundesregierung eigentlich auch nichts wissen. Das ist aber nicht neu.
Merkwürdig ist nur, dass die Medien es wohl wissen. Zumindest tun sie so.
Vielleicht gibt es auch ein Meldewesen, welches nicht veröffentlicht wird. Das könnte ich mir aber nur dann vorstellen, wenn die Ergebnisse den Regierungskurs in Frage stellen.
Gehen wir das Ganze mal logisch an. Auf den Intensivstationen lagen bisher Ältere, in der Regel mit Vorerkrankungen. Gegenteilige Aussagen habe ich bis in den Sommer nicht gehört.
Warum sollte das jetzt anders sein?
Man begründet das mit der Delta-Variante, die auch die Jüngeren schwer belastet. Das kann meines Erachtens aber nicht stimmen, denn die Delta-Variante war auch schon im Frühjahr da.
Man könnte auch sagen, die Alten sind geimpft, und daher liegen mehr Junge auf den Intensivstationen. Auch diese Aussage ist für mich nicht schlüssig. Denn die Jüngeren lagen bisher nur selten auf Intensiv. Wieso sollte sich das jetzt ändern, nur weil die Alten nicht mehr kommen. Dass muss mir mal einer erklären.
Wie sieht das mit den Geimpften aus
Beim Impfstatus sieht es nicht besser aus. Das RKI hat keine Ahnung, ob bei den Intensivpatienten Geimpfte dabei sind. Auch diese Daten werden so nicht erhoben. Das halte ich für grob fahrlässig, denn das wäre eine Information, die für die Impfkampagne von hoher Wichtigkeit wäre. Möglicherweise könnten die Ergebnisse aber auch den Regierungskurs in Frage stellen. Und so möchte man das gar nicht wissen.
Es gibt dazu aber Aussagen aus einigen Bundesländern. Mecklenburg-Vorpommern hat kürzlich vermeldet, dass die Inzidenz bei den Geimpften 7,1 wäre, bei den Ungeimpften aber bei 72,5. Der Fraktionschef der SPD, Thomas Krüger, sagte dazu:“Die vierte Welle ist zuallererst eine Welle der Ungeimpften. Momentan sind zehnmal soviele ungeimpfte Menschen infiziert wie Geimpfte.“ Leider verschweigt er aber, dass die Geimpften so gut wie nicht getestet werden. Somit sind diese Zahlen in keiner Weise wissenschaftlich belastbar.
Die 3G-Regel
Sie kennen diese unsinnige 3G-Regel. Geimpft, genesen oder getestet. Allein aus der Regel können sie erkennen, dass abschließend Geimpfte oder Genesene nicht getestet werden. Somit kann ich da auch keine Infektionen erkennen.
Bei den Ungeimpften gibt es aber eine dichtes Testnetz. Schulkinder mehrmals wöchentlich, Ungeimpfte im Restaurant, Kino oder sonst wo. Sie merken schon, die Ungeimpften testet man ständig, die Geimpften so gut wie nie.
Dabei ist allseits bekannt, dass Geimpfte sich genauso infizieren können wie Ungeimpfte. Und natürlich können sie auch andere infizieren.
Somit sind die vorliegenden Inzidenzen höchst ungenau. Und wo man nicht sucht, da kann man nichts finden. Die derzeitige Teststrategie ist also zur Feststellung von Inzidenzen völlig ungeeignet, da eine große Bevölkerungsgruppe (die Mehrheit) nicht getestet wird.
Und betrachten sie doch einfach mal die Situation in Israel, Island oder Gibraltar. Bei dem Infektionsgeschehen dort, muss man notgedrungen zu ganz anderen Ergebnissen kommen. Und warum sollte es ausgerechnet bei uns anders sein.
Naja, wir sind ja auch in der Lage, das Klima zu retten.
Fazit
Die Aussagen zum Alter und zum Impfstatus der Corona-Intensivpatienten lassen sich durch offizielle Stellen nicht belegen. Ensprechende Daten werden nach wie vor nicht erhoben.
Die Stigmatisierung der Ungeimpften geht weiter. Der einzige Grund den ich dabei erkennen kann, ist, durch Lug und Trug mehr Menschen zur Impfung zu bewegen. Solche Methoden sind meines Erachtens unterirdisch.
Sollten sie von Kollegen oder Freunden mit solchen Aussagen konfrontiert werden, dann stellen sie einfach folgende Frage:“ Gibt es offizielle Zahlen, die das bestätigen?“ Wenn ja, „könnten sie mir die Quelle verraten?“
Ich wäre dann übrigens auch an der Quelle interessiert.
Den bei Reitschuster erschienenen Artikel möchte ich wärmstens empfehlen. Da er selbst auch unsicher war, hat er einen befreundeten Arzt um Stellungnahme gebeten. Dessen Antworten sind auszugsweise mit veröffentlicht.
Der Beitrag vom Nordkurier beschreibt den Unsinn, der im Landtag Meck-Pom passiert.