Deutschland 2.0 – die Digitalisierung

Digitalisierung und Robotik

„Die Rechenautomaten haben etwas von Zauberern im Märchen. Sie geben einem wohl, was man sich wünscht. Doch sagen sie einem nicht, was man sich wünschen soll.“
Norbert Wiener

Ein Blick in die Vergangenheit

Ich weiß nicht wie alt sie sind. Deshalb weiß ich auch nicht, ob sie noch alte Waschmaschinen kennen. Auch wenn es in den Sechzigern schon sogenannte Waschautomaten gab, sie waren keinesfalls digital.

Programmschalter

In diesem Schalter waren Räder eingebaut, die mit einem Zeitwerk verbunden waren. Und über Ausbuchtungen an den Rädern wurden dann entsprechende Schalter betätigt. Dieser Schalter konnte also sieben Programme ablaufen lassen. Es gab dann auch noch Schalter, wo zwei dieser Walzen liefen, Damit konnte man natürlich auch mehrere Programme bedienen. Egal ob digitalisiert oder nicht. Ein Roboter war diese Maschine trotzdem.

Solche Schaltwerke gab es übrigens in vielen Maschinen und Anlagen. Ja, sogar Ampelanlagen wurden nach einem solchen Prinzip geschaltet.

Digitale Steuerung

Solche Schalter gehören heute der Vergangenheit an. Das wird heute ausschließlich Digital gesteuert. Durch die heutige Speichertechnik können bei immer geringerem Gewicht deutlich mehr Programme abgerufen werden. Selbst preisgünstige Waschautomaten haben heute manchmal mehr als 50 Programme. Ob man die dann wirklich braucht, lassen wir mal dahingestellt sein.

Durch die Leistungsfähigkeit moderner Chips können natürlich auch deutlich vielfältigere Aktionen angesteuert werden. Und einige dieser Möglichkeiten möchte ich hier aufzeigen.

Unterstützung in der Gastronomie

Können sie sich vorstellen, dass sie in einer Gaststätte von einem Roboter bedient werden? Vorstellen kann ich mir das schon. Die Frage ist nur, ob ich das wirklich will. Der Mensch ist halt ein soziales Wesen. Er braucht Kontakt zu anderen Menschen. Also von einem Roboter bedient werden, möchte ich eigentlich nicht.

Aber versetzen sie sich einmal in eine Service-Kraft. Haben sie das schon einmal beobachtet? Die meiste Zeit rennt die zwischen dem Gastraum und der Küche hin und her. Und je mehr Gäste da sind, um so mehr muss sie rennen. Könnte man ihr diese Wege ersparen?

Nun, es gibt schon Entwicklungen, die ihr die Arbeit erleichtern Und vor allem den Service beschleunigen. WLAN macht es möglich. Wenn heute eine Bedienung eine Bestellung aufgibt, dann wird die per WLAN sofort an die Küche und an die Bar weitergeleitet. Während die Bedienung noch mit dem Kunden beschäftigt ist, wird die Bestellung schon bearbeitet.

Der Serviceroboter

Jetzt muss sie allerdings immer noch zur Getränke- und Speisenausgabe laufen, um dort die Bestellung abzuholen. Könnte das nicht ein Roboter übernehmen? Ich glaube schon. Auf der Bestellung steht der Tisch. Die Küche und die Theke packen ihre Waren auf den Roboter und der bewegt sich zum Kunden.

Service Roboter

Die Bedienung erhält gleichzeitig die Nachricht „Bestellung unterwegs“ und kann sich sofort zum Tisch begeben, um dort vorzulegen. Danach räumt sie einen anderen Tisch ab, packt das Geschirr auf den Roboter und schickt ihn zurück zur Küche. Das bringt eine Menge Zeitersparnis.

Da kann man dann auch mal ein kurzes Gespräch mit den Gästen führen. Und man sieht natürlich auch viel schneller, wo was fehlt. Also hin, Nachbestellung und der Roboter marschiert los. Vielleicht kann der Roboter irgendwann einmal sogar die Getränke selbst zapfen, wer weiß. Ich möchte allerdings nicht, dass der Roboter kocht. Kochen ist Kunst, erfordert also Intelligenz. Und künstliche Intelligenz gibt es nicht. Ein Computer/Roboter kann eben nicht kreativ sein.

Unterstützung im Krankenhaus

Im Krankenhaus sehe ich sogar sehr viele Möglichkeiten. Der Pflegeroboter, der einen Krankenpfleger ersetzt dürft noch Zukunftsmusik sein. Aber dass Roboter bei körperlich schweren Arbeiten unterstützt halte ich schon jetzt für möglich. Es dürfte allerdings noch eine Kostenfrage sein.

Autonome Betten

Es gibt allerdings Bereiche, wo schon heute deutliche Personaleinsparungen möglich sind. Wir reden ständig über autonomes Fahren. Dazu werde ich im nächsten Beitrag etwas schreiben. Aber warum reden wir nicht über autonome Betten? Da beschäftigen wir topausgebildete Pflegekräfte. Und müssen dann Betten von A nach B schieben.

Nur ein Beispiel. Da muss eine Kranke Person zu einer Untersuchung zum Röntgen. Also nehmen zwei Pflegekräfte das Bett, und schieben es durch das ganze Krankenhaus. Dann kommt der Patient zum Röntgen. Der Weg zurück lohnt sich für das Personal häufig nicht. Also sitzen sie 20 Minuten vor dem Röntgenbereich und warten bis der Patient fertig ist. Und dann geht es den ganzen Weg zurück. Während eines Praktikums habe ich selbst erlebt, dass man da schon mal 30 – 45 Minuten unterwegs war. Und das haben nicht nur Praktikanten gemacht. Was spricht also für ein autonomes Bett. Das fährt allein zum Röntgen. Und die Digitalisierung geht noch weiter. Ich kann dem Bett nämlich sagen, was genau geröntgt werden soll. Dann steht das sogar vor der richtigen Tür und fährt völlig autark in den Röntgenraum. Erst da ist dann wieder Fachpersonal vor Ort.

Der soziale Aspekt

Man könnte jetzt aber sagen, das ginge zulasten der persönlichen Betreuung. Also, ich kann mir das sogar spaßig vorstellen. Begegnen sich zwei Betten. „Wohin es des Weges?“ „Zum Röntgen, und du?“ „Zurück auf Station.“ Oder begegnen sich zwei Betten im Aufzug. „Ich habe Feierabend. Muss in den Keller zur Desinfektion.“

Okay, lassen sie uns wieder ernsthaft damit umgehen. Ich bin aber sicher, dass wir gerade in diesem Bereich noch ordentlich Luft nach oben haben. Aber machbar ist da vieles. Und unter dem Gesichtspunkt mangelnder Fachkräfte, werden wir gerade in diesem Bereich auch noch einiges tun müssen.
Die Altenpflege will ich hier nicht besonders betrachten, da es da vieles gibt, was mit Krankenhäusern identisch ist.

Unterstützung in der Produktion

Über dieses Thema will ich gar nichts großartiges ausführen. Hier kennen wir Roboter schon seit Jahrzehnten. Und natürlich gibt es da Multifunktionsroboter, die heute das eine Auto zusammenschrauben und morgen ein anderes. Wenn sie sich aber mal anschauen wollen, was es da so alles gibt, dann verweise ich sie auf den folgenden Link. Sie stoßen da auf eine Bildergalerie, die ihnen unzählige Einsatzmöglichkeiten zeigen. Serviceroboter.

Unterstützung von Sicherheitskräften

Hier geht es um Roboter, die zur Aufklärung eingesetzt werden können. Egal ob es sich dabei um Sprengstoffe handelt, oder ob man Personen in einsturzgefährdeten Gebäuden sucht. Hier werden immer mehr Roboter eingesetzt.

tEODor

Bei der Bundeswehr wird dafür ein Gerät namens „tEODor“ verwendet. Es handelt sich um ein Gerät, welches mit einer Hochauflösenden Kamera bestückt ist. An seinem Arbeitsarm können unterschiedliche Geräte angebaut werden. Auch die Bundespolizei verwendet ein ähnliches Gerät.

DigidogD

Bei der Polizei wird mittlerweile der Digidog eingesetzt. Auch wenn dieses Gerät noch nicht ausgereift ist, so ist es doch ein gewaltiger Schritt in die Zukunft. Mit Hilfe dieser Roboter kann man die Gefahren für Personal deutlich verringern.

Noch sind diese Geräte allerdings ferngesteuert. Ich bin aber sicher, dass sie irgendwann auch autark arbeiten können.

Fazit

Ich habe dieses Thema nur kurz angerissen. Ich überlasse es ihrer Phantasie, nach weiteren Möglichkeiten für die Robotik zu suchen.
Sie wissen, dass ich ein Gegner bin, wenn Digitalisierung zum Selbstzweck wird. In der Robotik gibt es aber noch enormes Potential. Ich kann definitiv nicht vorhersagen, was da die Zukunft noch bringt. Ich bin mir sicher, dass uns zukünftig Roboter in vielen Lebensbereichen begegnen werden.

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