Ich bin wieder da

Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem Türkeiurlaub

Dieses Mal ohne Zitat

„Erst waren wir am Mittelmeer, dann hatten wir keine Mittel mehr.“ Hat meine Oma immer gesagt. Stimmt aber nicht. Ich kam am 30. September wieder zurück, und da war das Oktobergehalt schon auf dem Konto. Eigentlich hätte ich gleich wieder abreisen können. Wollen hätte ich auch…
Okay, nächstes Jahr wieder.

Warum so ein Bericht?

Ich will ihnen nicht von meinem Urlaub vorschwärmen. Was ich schön finde, müssen sie noch lange nicht schön finden. Und es gibt nichts langweiligeres, als Urlaubserlebnisse von anderen. Kann mich noch gut an irgendwelche Dia-Abende meiner Eltern erinnern. War das langweilig. Trotzdem sind mir so ein paar Dinge aufgefallen, die ich für erwähnenswert erachte. Hat möglicherweise nicht einmal unmittelbar mit dem Urlaub zu tun.

Reisen mit Kindern

Wir waren mit zwei Kindern im Alter von drei und vier Jahren unterwegs. Da stellt sich die Frage wann man fliegt. Kinder in diesem Alter werden schon mal nörgelig. Wir haben uns für Nachtflüge entschieden. Das hatte den Vorteil, dass die Beiden große Teile der Reise verschlafen haben. Ansonsten war alles neu und aufregend, so dass kaum Zeit zum nörgeln da war.
Nachteilig war, dass zumindest der Kleinere schon vor Abflug eingeschlafen war. Er war auch nicht mehr wach zu kriegen. Also musste er die ganze Zeit durch die Gegend getragen werden. Gut, dass neben den Eltern auch Opa und Oma dabei waren. Da konnte man sich die Lasten ein wenig aufteilen.
Also, Reisen mit kleinen Kindern ist gut möglich. Eigentlich gab es nur ein schlimmes Erlebnis. Der Kleene hat nämlich sein Lieblingskuscheltier, eine Katze, in der Türkei vergessen. Lachen sie jetzt nicht. Für den Kleinen ist das ein Drama. Naja, muss wohl eine neue Katze her.

Die Gäste

Die Gäste im Hotel waren international. Auffällig war aber die große Anzahl von Russen. Eigentlich fielen die nicht großartig auf. Die tranken halt viel Wodka. Haben ihn wohl auch vertragen. Da sind mir die Engländer schon mal mehr aufgefallen.
Nun, Russen will in der EU ja keiner mehr haben. Also reisen die halt in die Türkei. Der Erdogan ist da deutlich offener als die verbohrten EU-ler.
Und Geld scheinen diese Russen trotz aller Sanktionen immer noch zu haben. Nur das bekommen jetzt die Türken.
Noch glaubt aber die EU, dass sie diese Touristen nicht brauchen. Mal abwarten, wie lange sich EU-Bürger das Reisen überhaupt noch leisten können. Und dann geht es dem Tourismus genauso wie der Autoindustrie.
Also, ich hätte die Russen nicht vergrault.

Endlich mal Zeit zum Lesen

Ich habe gelesen. Wenn mich die Enkel mal nicht in Anspruch genommen haben.
„Farm der Tiere“ und „1984“ von George Orwell. Vieles der derzeitigen Politik würde in diesen Büchern schon geschrieben. Hat mich wirklich interessiert. Und das Ergebnis? Ich kann diese beiden Bücher nur wärmstens empfehlen. Was da so alles drinsteht.
Totalitäre Systeme brauchen ein Feindbild. Und vor diesem Feindbild müssen die Bürger ständig Angst haben. Bei uns war das Corona, Klima, und jetzt sind es die Rechten. Denn, egal was passiert, dieser Feind ist immer schuld. Und sei es noch so absurd.
Damit diese Gefahr gebannt werden kann, gibt es die allwissende Partei. Dort ist das ganze Wissen geballt, wie man diesen Feind besiegen kann. Abtrünnige müssen verbannt oder auf den richtigen Weg gebracht werden. Unter Umständen muss man auch die Sprache entsprechend anpassen.
Betrachten sie in diesem Zusammenhang mal die ganze links-grüne Blase. Da heißen Flüchtlinge und Asylanten plötzlich „noch nicht so lange hier Lebende“. Oder Frauen werden zu „menstruierenden Personen“. All das und noch viel mehr hat Orwell in diesen beiden Büchern beschrieben.
Ach ja, es geht da auch um die totale Überwachung. Und da sollten sie sich mal den „Digital Service Act“ der EU genauer anschauen. Oder die Überwachungstechnik in unseren zukünftigen Autos. Totale Überwachung, aber sie dient ja ausschließlich der Sicherheit der Bürger. So ähnlich steht es auch bei Orwell.

Ein Buch fehlt mir noch

In diesem Zusammenhang sollte ich vielleicht auch noch „Der Prozess“ von Franz Kafka lesen. Da sollen Dinge beschrieben sein, wie wir sie immer häufiger auch bei unseren Gerichten erleben. Ich denke da beispielsweise an Urteile im Zusammenhang mit Coronakritikern. Aber es kommen ja noch weitere Urlaube. Und man kann ja nicht alles auf einmal lesen.

Es kann sinnvoll sein, Bücher ein zweites Mal zu lesen

Habe ich auch gemacht. „Lizenz zum Essen“ von Gunter Frank. Ich habe aus diesem Buch schon häufiger zitiert, wenn es um das Thema Ernährung ging. Trotzdem habe ich beim zweiten Mal tatsächlich noch neue Erkenntnisse gewonnen.

Beispielsweise zum Thema Margarine und pflanzliche Öle. Die galten ja einmal als ausgesprochen gesund. Im Gegensatz zu Butter. Heute weiß man, dass das alles Quatsch ist. Trotzdem wirbt man immer noch für Rapsöl.
Können sie sich noch erinnern, wie das mit dem Rapsöl losging. Damals sollte das die Grundlage für neue biologische Kraftstoffe werden. Also haben die Bauern auf Rapsproduktion umgestellt. Blöd war nur, dass dieser Raps-Diesel wirtschaftlich nicht konkurrenzfähig war. War also ein riesiger Flop. Und die Bauern sind auf ihrem Raps sitzen geblieben.
War es da nicht naheliegend, dieses Rapsöl als gesundes Nahrungsmittel zu positionieren? Hat man gemacht, hat bei den blöden Bürgern auch funktioniert. Und im Verhältnis preisgünstig ist Rapsöl obendrein. Aber warum soll gerade Rapsöl gesünder und bekömmlicher als andere Pflanzenöle sein?
Wenn sie sich wirklich gesund ernähren wollen, nehmen sie Olivenöl und Butter. Da können sie nichts falsch machen.

Und da ist noch was. Erzählen uns nicht diese Moralapostel, dass Rohkost so gesund sei? Ihr Argument dafür ist, dass die Menschen in der Frühzeit der Menschheit nur von Rohkost gelebt haben sollen. Leider ist diese Aussage falsch. Viele archäologische Funde beweisen, dass Menschen schon immer ihre Nahrung gekocht haben. Sie war dadurch bekömmlicher und nahrhafter. Denn das menschliche Verdauungssystem kann Rohkost nur sehr eingeschränkt verwerten. Das wussten sogar schon die Ägypter. Ich glaube, mit der Entdeckung des Feuers, war die Ernährung mit Rohkost für den Menschen vorbei. Und das war noch viel früher.
Ich glaube, ich werde das Buch auch noch ein drittes Mal lesen. Der nächste Urlaub kommt bestimmt.

Das Klima

Hat der Lauterbach nicht erst kürzlich vor einer Überhitzung Italiens gewarnt. Hat er nicht gesagt, dass Italien bald kein Urlaubsziel mehr sein würde, wegen der Temperaturen? Ja, hat er. Und jetzt war ich zehn Tage in der Türkei. Im September. Und nur an zwei Tagen blieben die Temperaturen unter 30 Grad. Und es ist merkwürdig, da war nichts verglüht. Die Hotels waren nahezu voll belegt. Die Leute kommen wohl, weil es ach so heiß ist. Und noch erstaunlicher ist, dass da Menschen arbeiten. Trotz der Hitze. Die sind die Hitze wohl auch gewohnt. Ich habe kaum einen schweißüberströmten Arbeiter gesehen.
Ansonsten setzt man auf Klimaanlagen. Und da wollen so ein paar schwindlige Experten den Temperaturanstieg in der Welt auf 1,5 Grad begrenzen. Ich frage mich nur, wozu?
Ich bin bei 18 Grad aus Deutschland weg, mit einer leichten Erkältung. Im Urlaub war ich bei 30 Grad kerngesund. Wenn auch körperlich geschafft. Mit den zwei Enkeln auch kein Wunder. Kaum bin ich in Deutschland zurück, deutlich unter 20 Grad, und schon bin ich wieder am hüsteln.
Ich bin also der Meinung, wir sollten den Klimawandel nicht bekämpfen, sondern fördern.

Nur mal so nebenbei. In der Türkei kann man dreimal im Jahr Blumenkohl ernten. In Deutschland geht das nur in beheizten Gewächshäusern. Also noch einmal, herzlich willkommen Klimawandel.

Fliegen und Flugscham

Ich bin in den Flieger gestiegen. Und dann ging es 3 ½ Stunden in Richtung Türkei. Wieviel Kerosin dabei verbraucht wurde, weiß ich nicht. Und wieviel CO2 pro Kopf ausgestoßen wurde, weiß ich auch nicht. Ist mir auch herzlich egal.
Das gleiche wieder auf dem Rückflug. Und habe ich mich dafür geschämt? Nein, warum denn auch. Unsere Annalena bewältigt solche Strecken doch auch im Flieger. Häufig ist sie dabei sogar alleine. Also, wofür sollte ich mich schämen?
Hätte ich die Strecke vielleicht im Lastenfahrrad bewältigen sollen?

Schluss

Der Urlaub war eine runde Sache. Und wahrscheinlich fliege ich nächstes Jahr wieder. Dann könnte ich beispielsweise mal Kafka lesen. Und mit den Kindern macht es auch Spaß. Es schadet auch nicht, wenn der Opa dabei mal körperlich beansprucht wird. Das gehört einfach dazu, wenn Enkel dabei sind.
Und hoffentlich passt der Kleine dann besser auf seine Katze auf.

Falls sie es noch vor sich haben, ich wünsche ihnen einen schönen Urlaub. Und denken sie nicht so viel nach.

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