Trump verhängt 25% Einfuhrzölle

Europa zittert und bescheinigt Trump „Dummheit“

„Wer am Zoll sitzt, ohne reich zu werden, ist ein Pinsel.“
Johann Wolfgang von Goethe

Die USA haben ein Handelsdefizit

In den USA wird mehr konsumiert als produziert. Das führt in der Folge zu einem erheblichen Handelsdefizit. Trump will das ändern. Er will, dass die Unternehmen wieder vermehrt in den USA produzieren. Das generiert Arbeitsplätze und erhöht somit Steuereinnahmen. Gleichzeitig dürfte auch der Wohlstand steigen.

Damit aber Unternehmen in den USA investieren, muss man gewisse Anreize schaffen. Zum einen müssen die Standortfaktoren verbessert werden. Zum anderen muss man aber auch den Import von billigen Gütern erschweren. Also erhebt Trump Zölle auf nicht in den USA produzierte Produkte.

Die deutschen Wirtschaftsexperten

Natürlich wird das die europäische und insbesondere die deutsche Automobilindustrie erheblich treffen. Deutschland exportiert etwa 13 Prozent seiner Autos in die USA.
Und schon kommen unsere Wirtschaftsexperten um die Ecke und behaupten, die Zölle würden die USA stärker treffen, als die Europäer. Durch die Zölle würden die Preise bei vielen Produkten deutlich steigen. Und das würde der Verbraucher sehr schnell merken. Damit würde Trump seine eigene Wählerschaft verprellen.
Gleichzeitig plant die EU Gegenzölle auf amerikanische Güter. Da wird häufig von amerikanischem Whiskey oder Motorräder der Marke Harley Davidson gesprochen. Ob das aber wirklich Wirkung zeigt?

Was ist dran an den Verteuerungen

Für den Einzelfall mag es richtig sein, dass sich Waren durch die Zölle verteuern. Ich glaube aber, dass das für die Masse der Produkte beim Kunden kaum Auswirkungen hat. Und das will ich ihnen an einem konstruierten Beispiel deutlich machen.

Stellen sie sich vor, sie haben ein Unternehmen welches Schuhe herstellt. Das Material für ein Paar Schuhe beträgt fünf Euro. Der Lohn, der für die Herstellung dieser Schuhe anfällt beträgt wiederum fünf Euro. Jetzt müssen natürlich auch noch Kosten für die Immobilie (Fabrik), Verwaltung, Energie und andere Abgaben und Gebühren aufgeschlagen werden. Kalkulieren wir das einmal mit dem Betrag von drei Euro. Für den Vertrieb kommt noch ein Euro oben drauf. Und für sie selbst soll ja auch noch was übrigbleiben, nehmen wir auch dafür einen Euro. Am Ende kostet uns der Schuh, insgesamt 15 Euro.

Wenn sie jetzt glauben, dieses Paar Schuhe komme für 15 Euro auf den Markt, dann irren sie gewaltig. Der Unternehmer schaut nämlich sehr genau, was der Markt hergibt. Sie kennen das mit Angebot und Nachfrage. Und wenn für dieses Paar Schuhe 100 Euro auf dem Markt zu erzielen sind, dann nimmt der Unternehmer auch diesen Betrag. Da können sie sicher sein.

Da geht es also um eine Gewinnmarge von 85 Euro pro Paar. Und das ist noch nicht einmal so abwegig. Ein in Indien oder Pakistan produziertes Paar Sneakers dürfte noch nicht einmal 10 Euro kosten. Das gilt auch für Markenprodukte. Und jetzt schauen sie mal, was sie dafür in einem deutschen Laden bezahlen.

Export in die USA

Das gleiche gilt natürlich auch, wenn man diese Schuhe in den USA verkauft. Für meine weitere Betrachtung gehe ich davon aus, dass US-Dollar und EURO pari-pari stehen. Das macht es für unsere Berechnung etwas einfacher.
Jetzt ist das Lohn-Preis Niveau in den USA noch etwas höher als in der EU. Der Unternehmer könnte in den USA für ein Paar Schuhe sogar 120 Euro erzielen. Und das wird er auch tun. Nun erhebt aber die amerikanische Regierung auf dieses Produkt 25 % Zoll. Das heißt, von diesem Preis sackt der Fiskus einfach mal 30 Euro ein. Glauben sie, dass das deutsche Unternehmen jetzt den Preis um 30 Euro erhöht? Sicher nicht, denn für 150 Euro respektive Dollar lässt sich dieser Schuh nicht mehr verkaufen. Der deutsche Unternehmer wird also notgedrungen seine Gewinnmarge verringern. Er verkauft seine Schuhe weiterhin für 120 Euro. Durch die Zölle verringert sich dann die Gewinnmarge von 105 auf 75 Euro. Ist in meinen Augen immer noch reichlich.
Der Kunde in den USA wird so gut wie gar nichts merken. Die Gewinnmarge dürfte für den deutschen Unternehmer immer noch hoch genug sein. Und der amerikanische Staat freut sich über die zusätzlichen Einnahmen.

Export von Kraftfahrzeugen

Wie das bei Kraftfahrzeugen im Detail aussieht, weiß ich nicht. Dennoch ist davon auszugehen, dass es auch da entsprechende Gewinnmargen gibt. Es gab tatsächlich mal eine Zeit, da lohnte es sich Autos in Dänemark zu kaufen und dann zurück zu importieren. Dänemark hatte seinerzeit eine deutlich höhere Mehrwertsteuer als Deutschland. Also haben deutsche Hersteller ihre Nettopreise entsprechend verringert, so dass am Ende der Bruttopreis mit dem deutschen Preis vergleichbar war. Verlust hat das Unternehmen dadurch nicht geschrieben.
Man hat also das Auto in Dänemark gekauft. Da man das Auto nach Deutschland ausführte, wurde die dänische Mehrwertsteuer erstattet. In Deutschland wurde dann die deutsche Mehrwertsteuer wieder aufgeschlagen. Alleine dadurch erreichte man eine Ersparnis von mindestens fünf Prozent. Heute lohnt sich das nicht mehr, weil die Mehrwertsteuersätze nahezu identisch sind.

Ein weiteres Indiz für die hohen Gewinnmargen dürfte sein, dass der Händler beim Kauf eines Neuen erhebliche Spielräume hat. Wer den Preis auf dem Preisschild zahlt ist selbst schuld. Ich habe mindestens einen Satz Winterreifen und eine abnehmbare Anhängerkupplung mit ausgehandelt. Als Stammkunde ist es mir sogar meistens gelungen, einen Vorführwagen zu erstehen. Der war lediglich drei Monate auf den Händler zugelassen, und hatte dann bei Übernahme vielleicht 1.000 km gelaufen.

Für den Export in die USA gilt es dann noch einen weiteren Aspekt zu betrachten. Deutsche Unternehmen produzieren natürlich auch in Mexiko, teilweise auch in Brasilien. Da dürften die Gewinnmargen dann immer noch so hoch sein, dass diese Zölle durchaus verkraftbar sein dürften. Darüber hinaus investieren die ersten deutschen Unternehmen schon in den USA, so dass die Zölle eh nicht zum tragen kommen.

Warum aber das Gejammer

Der Industrie in der EU geht es schlecht. Natürlich liegt das auch am schwächelnden Export. Der hat aber als Ursache nicht irgendwelche Zölle. Die Ursache liegt vielmehr in der irrsinnigen Energie- und Wirtschaftspolitik der EU. Die EU hat die höchsten Energiepreise weltweit. Und die werden durch den künftigen Emissionshandel weiter massiv steigen. Dadurch werden die Gewinnmargen natürlich kleiner. Und der Kunde kauft die teure Scheiße auch nicht mehr so oft. Autos werden einfach länger gefahren. Und die E-Autos will auch keiner so richtig haben. Viel zu teuer und auch nicht so, richtig leistungsstark. Tja, da produzieren die Unternehmen dann halt auf Halde. Verdienen kann man damit nichts. Und so krankt die gesamte europäische Autoindustrie.
Ausgerechnet jetzt kommt dann Trump mit diesen Zöllen. Und das ist für Politik und Wirtschaft ein willkommener Anlass, um von den selbst verursachten Problemen abzulenken. Zunächst war Putin an allem schuld, jetzt ist es halt Trump.

Fazit

Ich sehe die von Trump verhängten Zölle nicht als das große Problem. Aber sie sind geeignet, von eigenen Fehlern abzulenken. Darüber hinaus ist es für Kommunisten wichtig, immer ein Feindbild zu haben. Das sind Trump und Putin. Und wer das nicht glaubt, der ist dann halt ein Nazi. Und schon hat man auch einen Feind im Inland, den es massiv zu bekämpfen gilt.
Bedenken sie immer, Kommunisten machen keine Fehler. Die Bürger sind leider so dumm und begreifen das nicht.

Nachwort zur Reaktion der EU

Natürlich denkt die EU über Gegenmaßnahmen nach. Man hatte ja schon in der ersten Amtszeit von Trump Zölle auf amerikanische Waren erhoben. Nur war schon damals die Wirkung begrenzt. Fragen sie sich doch mal selbst, was für amerikanische Produkte sie auf dem deutschen Markt kennen? Harley-Davidson, Motorräder. Das betrifft nur eine sehr kleine Gruppe. Und der Verlust der US-Wirtschaft dürfte verkraftbar sein. Whiskey wurde auch schon mal genannt. Auch da dürfte der Schaden für die Amerikaner überschaubar sein. Als letztes fallen mir noch motorisierte Gartengeräte ein, die mit Briggs & Stratton Motoren ausgestattet sind. Und jetzt tue ich mir schon schwer.
Denn viele andere amerikanische Produkte werden schon längst in Europa produziert.
Ich glaube, die EU-Schranzen sollten sich viel mehr in Bescheidenheit üben und überlegen, was die USA von ihren europäischen Partnern erwartet. Mit kommunistischen Verhalten, wie es Merz derzeit praktiziert, dürfte man jedenfalls nicht mehr weit kommen.

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