Das Geschäft mit den Intensivbetten

Den Krankenhäusern soll es aufgrund von Lieferengpässen häufiger an Arzneimitteln fehlen. Besonders knapp sind Finanzspritzen.
Siegfried Wache (*1951), Luftfahrzeugtechniker und Buchautor

Im März hatte ich schon einmal berichtet, dass auf merkwürdige Art und Weise Intensivbetten verschwunden sind. Vor einigen Tagen bin ich über einen Videoclip gestolpert, der mir plausibel erklärt hat, was die Ursachen sein könnten.
Ich werde jetzt versuchen, so kurz wie möglich die Kernpunkte dieses Clips wiederzugeben.

Der Anfang der Pandemie

Erinnern sie sich noch an den März 2020? CoViD-19 nimmt Fahrt auf. Die Regierung, getrieben vom eigenen Worst-Case-Szenario, erwartet Massen von Schwerkranken. Lungenpatienten, die beatmet werden müssen. Also schafft man das Krankenhausentlastungsgesetz.
Man fordert die Krankenhäuser auf, zusätzliche Intensivbetten zu schaffen. Für jedes zusätzliche Bett sollen 50.000 Euro gezahlt werden. Darüber hinaus werden Ausgleichzahlungen für vorhandene Betten zugesagt, die für CoViD-19 Patienten freigehalten werden. Das heißt, nichtbelegte Intensivbetten bringen mehr Geld als belegte.
Gleichzeitig wird die Personaluntergrenze außer Kraft gesetzt.

Die Reaktion

Stellen sie sich einmal vor, sie wären jetzt Krankenhausmanager. Wie würden sie handeln?
Sie würden auf Teufel komm raus Intensivbetten schaffen und Betten, die nicht unbedingt gebraucht werden, freihalten. Sie würden Geld bekommen für leere Betten. So leicht kann man kaum Geld verdienen. Genau das haben viele Krankenhäuser gemacht. Dazu kommt noch, dass in einigen Fällen der Aufwand ziemlich gering war. In vielen deutschen Krankenhäusern sind Normalstationen stillgelegt. Zum einen werden sie nicht gebraucht, zum anderen steht dafür kein Personal zu Verfügung. Für diese Stationen wurden dann die notwendigen Gerätschaften beschafft. Sie wurden also zu Intensivstationen aufgewertet. Wie sich die Situation nach Ostern 2020 darstellte zeigt das folgende Bild.

Quelle: Screenshot bei EXOMAGAZIN.TV

Personaluntergrenze wird wieder eingeführt

Im August stellte die Regierung dann fest, dass Betten, die nicht mit Personal hinterlegt sind, keinen Nutzen haben. Das galt letztendlich auch für die eilig eingerichteten Notfallkrankenhäuser.
Also wird die Personaluntergrenze wieder eingeführt. Vorgegeben ist als Minimum: 1 Person für 2,5 Betten. Schlagartig verschwinden mehrere tausend Betten in einer sogenannten Notfallreserve. Die Anzahl der betriebenen Betten sinkt gleichermaßen.

Quelle: Screenshot bei EXOMAGAZIN.TV

Krankenhausfinanzierungsgesetz

Im September folgt dann ein weiteres Gesetz, das Krankenhausfinanzierungsgesetz. Mit diesem Gesetz werden Regelungen geschaffen, wie die durch CoViD verursachten Verluste entschädigt werden können. Allerdings gibt es nur Geld, wenn die jeweiligen Intensivstationen zu mindestens 75% ausgelastet sind.
Wenn ich als Krankenhausmanager feststelle, dass ich zuviele Betten habe, ich dadurch die 75% Auslastung nicht erreiche, dann reduziere ich einfach die Bettenzahl. Genau das passiert ab November kontinuierlich.

Quelle: Screenshot bei EXOMAGAZIN.TV

Mit der Verringerung der Betten steigt dann logischerweise die prozentuale Auslastung. In dem Bericht, den Link hänge ich an, zeigt der Autor auf, dass das in vielen Kreisen so geschieht. Man kann in diesen Landkreisen sogar erkennen, dass die Bettenzahl dem Bedarf angepasst wird. Habe ich mehr Patienten, dann hole ich eben eine Intensivausstattung aus dem Keller. Als Beispiele werden die Kreise Lübeck, Bottrop, Eisenach und Goslar aufgeführt. Mit Leipzig ist sogar eine Großstadt vertreten.

Quelle: Screenshot bei EXOMAGAZIN.TV

Die Klagen der Intensivmediziner

Warum klagt aber das Intensivpersonal über Überlastung. Ja wir haben auch im Gesundheitswesen gespart. Aber ob man so jammern muss?
Ich werde das Gefühl nicht los, dass beim medizinischen Personal das gleiche Phänomen zu erkennen ist, wie in der Landwirtschaft oder der Binnenschifferei.
Auch da wird schon immer gejammert. Nur so bekommt man Zuschüsse. Auch in der Intensivmedizin wird eigentlich schon immer gejammert. Die Begründung „Personalmangel durch Krankheitsausfälle“ ist auch nicht neu. Dazu zeige ich Ihnen ein Bild, das ich auf Face-Book gefunden habe.

Quelle: Face Book, Urheber unbekannt

Fazit

Wer hier mit fehlenden Intensivbetten argumentiert, sollte nicht vergessen, dass dieses Problem durch die Regierung selbst verursacht ist. Die Personalnot ist nicht neu. Intensivbetten gibt es genug. Austattung für Intensivbetten ist so viel vorhanden, dass Deutschland in der Lage ist, dieses großzügig an Indien zu verschenken.
Und ist ihnen schon aufgefallen? Selbst Brasilien eignet sich nicht mehr zur Panikmache, also gehen wir jetzt nach Indien. Dort ist übrigens nicht Corona das eigentliche Problem, sondern das marode Gesundheitswesen.

https://www.youtube.com/watch?v=oqUtg6oPJBU
Zeitbedarf 15 Minuten – sehr empfehlenswert

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