„Die einzige Sache die mich ärgert, ist, dass wir so lange mit dem Protest gewartet haben.“
Rosa Parks (amerikanische Bürgerrechtlerin)
Vor einem Jahr, es kommt ein neues Virus. Hochgefährlich und absolut tödlich. Der Staat greift zu freiheiteinschränkenden Maßnahmen, die wir seit dem Ende des zweiten Weltkrieges nicht mehr erlebt haben. Anfangs vertrauen die Bürger dem Staat noch. Aber nach und nach tauchen Zweifel auf. Die Aussagen der Regierung sind teilweise unlogisch. Es werden Prognosen in die Runde geworfen, die nie eintreten. Ständig wird der Worst Case vorgegaukelt. Dem einen oder anderen dämmert es allmählich. Irgend etwas kann nicht stimmen.
Mit Rückblick auf 2020 kann man jetzt schon sagen, dass teilweise bewusst gelogen wurde.
Und jetzt treibt es die Zweifler um. Aber das Handeln der Regierung ist alternativlos, so spricht die Kanzlerin. Die Maßnahmen dürfen nicht hinterfragt werden, so Wieler, der Lakai Merkels.
Wer gegen die Maßnahmen rebelliert, wird gnadenlos niedergemacht. Beschimpfungen wie Mörder, Blödmann, Rechter und was weiß ich noch sind an der Tagesordnung. Querdenker ist plötzlich etwas böses. Jetzt sind die Ungeimpften an allem Schuld. Weltärztechef Montgomery spricht soger von Tyrannei in Bezug auf die Ungeimpften.
Demonstationen von Corona-Gegnern werden reihenweise verboten. Die Teilnehmer würden sich nicht an die Regeln halten, ein fadenscheiniges Argument. Beim Christopher Street Day in Berlin halten sich die Teilnehmer auch nicht an die Regeln, da ist das aber in Ordnung.
Die Montagsdemonstrationen
Und jetzt gehen die Menschen auf die Straße. Nicht nur im „bösen Osten“. Auch in vielen Städten im Westen tritt das Phänomen auf. Die Medien versuchen zu suggerieren, dass diese „Spaziergänge“ von Rechten unterwandert seien. Allerdings wird es immer schwieriger, dieses Narrativ aufrecht zu erhalten. Hierzu habe ich einen kurzen Beitrag bei Reitschuster gefunden, auf dem unzählige Clips von diesen Veranstaltungen zu finden sind. Es lohnt sich einmal reinzuschauen.
Und am Montag in Nienburg
Per Zufall bin ich auf einen Aufruf für einen Montagsspaziergang in Nienburg gestoßen. In Nienburg, dieser verschlafenen Kleinstadt in Niedersachsen. Eine Stadt, die nur halb so groß ist wie der Friedhof von Chikago, dafür aber doppelt so tot. Ja es kommt tatsächlich ein solcher Aufruf. Ich bin diesem gefolgt, ich war interessiert. An der Thematik, aber auch an den Menschen. Ob da überhaupt welche kommen werden?
Der Spaziergang
Der Spaziergang startet um 18.00 Uhr an der St. Martin Kirche. Gleichzeitig ist eine Demonstration gegen Rechts vor dem Alten Rathaus angemeldet. Wen die als Rechts angesehen haben, dürfte jedem klar sein. Trotzdem, alles halb so wild, die sollten stationär sein, kamen mit den Spaziergängern eigentlich nicht in Berührung. Gegen 18.40 Uhr kam es dann aber doch zu einem teils groben Wortgefecht, Pöbeleien waren auch dabei. Auch Trillerpfeifen kamen zum Einsatz, das ist auch bei Streiks durchaus üblich. Ein besonderes Gefahrenpotential ist mir dabei nicht aufgefallen. Die Spaziergänger wurden in Richtung Weser umgeleitet, das wars.
Gegen 19.00 Uhr kam der Demonstrationszug wieder auf die Lange Straße und marschierte weiter in nördliche Richtung. Dort auf der Ecke bei H&M begann der Zug sich allmählich aufzulösen. Viele gingen nicht mehr mit dem Zug, sondern machten sich auf den Heimweg. Das trifft auch auf mich zu. Das Ende der Veranstaltung habe ich also nicht persönlich miterlebt. Es wird zwar behauptet, dass die Polizei die Veranstaltung aufgelöst habe. Ich bezweifle das. Erstens löste sich der Zug so nach und nach schon vorher auf, und wie sollte die Polizei das mit ihren 10 Mann überhaupt bewerkstelligen. Dazu aber später mehr, wenn ich mich über die Presse äußere.
Gegen Ende der Veranstaltung sollen noch einige Teilnehmer die Nationalhymne angestimmt haben.
Die Teilnehmer
Auf die Teilnehmer der Gegenkundgebung will ich nur kurz eingehen. Es handelt sich um den „Runden Tisch gegen Rassismus und rechte Gewalt“. Merkwürdig, linke Gewalt scheint für die akzeptabel zu sein. Zu diesen Leuten zählen Jusos, Linke und ähnlich links Orientierte. Das sind Gruppierungen, die anderswo der Antifa zugeordnet werden. So ganz gewaltlos sind die bekanntermaßen nicht. Für die Nienburger sehe ich da allerdings keine Tendenzen. Deren wesentliche Argumentation beschränkt sich auf den einzigen Slogan: Querdenker sind Rechts, und Rechts ist böse! Dass die CDU auch mal rechts war wird gerne vergessen. Und dass es Querdenker (Andersdenkende) waren, die die Welt vorangebracht haben, ist in deren Auge wohl eine Lüge.
Kommen wir wieder zurück zu den Spaziergängern. Ich habe die Möglichkeit genutzt, mit vielen zu sprechen. Da waren Geimpfte, Ungeimpfte, selbst Leute die schon einen Termin für die Drittimpfung hatten dabei. Menschen wie du und ich. Menschen die jeden Morgen zur Arbeit gehen, und getreu ihre Steuern zahlen. Da ware Familien mit Kinderwagen dabei. Kleinkinder habe ich keine gesehen. Deren Eltern sind verantwortungsvoll, die wissen dass Kleinkinder bei einer solchen Veranstaltung nichts zu suchen haben. Bei Protesaktionen der Grünen ist das nicht immer so. Von „Rechten bzw. „Rechtsradikalen“ habe ich definitiv nichts gesehen.
Die Schwelle zu Rechts
Allerdings ist die Schwelle zu Rechts ziemlich niedrig. Heute reicht es schon aus, wenn man einen Politiker bei einer Rede mit Trillerpfeifen niederpfeift. Schon dann wird man ins rechte Lager verortet. Für mich gibt es ein typisches Beispiel. Ich bin beispielsweise gegen eine doppelte Staatsbürgerschaft. Wer hier nach Deutschland kommt, die Voraussetzungen erfüllt, der darf liebend gerne deutscher Staatsbürger werden. Mir ist dabei vollig egal, woher er kommt oder welche Religion er hat. Aber ich erwarte von diesem Bewerber eine Entscheidung. Deutsch oder nicht deutsch. Beides ist möglich, aber beides zusammen geht in meinen Augen nicht. In gewissen Kreisen gilt man mit dieser Ansicht schon als ultra-rechts.
Deutschland ist ganz schön empfindlich geworden.
Was hat diese Menschen zur Teilnahme bewegt?
Die Gründe sind vielschichtig. Natürlich gibt es Impfgegner. Das sind aber nur wenige. Skeptiker gibt es schon mehr. Aber wenn es um die Impfung von Kindern geht, dann sind die Fronten schon teilweise hart. Was auch ein NoGo für viele ist, ist der Umgang dieses Staates mit denen, die sich nicht impfen lassen wollen. Wie dieser Staat mit denen umgeht, das grenzt schon an einen Verstoß gegen die Menschenwürde. Und wenn man noch die sprachlichen Entgleisungen von Prominenten sieht, ich hatte mich dazu schon oben geäußert, dann geht da vieles unter die Gürtellinie. Das geht sogar vielen Impfwilligen zu weit.
Ein weiterer Aspekt ist das mittlerweile auftretende Mißtrauen in die Impfwirkung. Hält ein Leben lang zu Beginn der Impfkampagne, dann ein Jahr, plötzlich nur noch neun Monate. Mittlerweile ist man schon ziemlich sicher, dass nach sechs Monaten keine Wirkung mehr vorhanden ist. Es gibt sogar Studien, die besagen, dass nach 90 Tagen kaum noch ein Schutz vorhanden sei. Soll ich mich jetzt alle zwei Monate impfen lassen. Wie schon gesagt, die Motivation der Teilnehmer ist vielfältig.
Der Polizeieinsatz
Die Polizei war mit fünf Doppelstereifen vor Ort. Dem Grunde nach halte ich das für ausreichend. Allerdings waren die Polizisten von der Teilnehmerzahl überrascht. Bei der Antifa-Veranstaltung hatte man mit Teilnehmern im niedrigen zweistelligen Bereich gerechnet. Es waren später knapp 100. Und bei den Spaziergängern war man von den 400 Teilnehmern mehr als überrascht. An sich gab es nur eine kurze Begegnung der beiden Gruppen, in der sich einzelne Teilnehmer auch angepöbelt haben. Auch die Antifa hat da ordentlich mitgespielt. Das hatte die Polizei meines Erachtens aber gut im Griff. Trotzdem versucht sie die Veranstaltung aufzulösen, was zunächst nicht gelang. Ich frage mich dabei welchen Grund sie dazu gehabt hätte.
Gegen 19.30 Uhr soll die Veranstaltung dann tatsächlich aufgelöst worden sein. Dazu hatte ich mich schon geäußert.
Was ist als Resümee festzuhalten. Die Polizei war von den großen Teilnehmerzahlen überrascht. Und sie hatte wohl eine falsche Vorstellung von den Demonstranten. Sie ist wohl davon ausgegangen, dass man mit rechten Gewalttätern zu rechnen habe. Die gab es nicht. Ich kann die Nervosität allerdings gut verstehen. Wenn man Tag für Tag in den ÖR und auch in den täglichen Lagebesprechungen nur von den wenigen Extremisten hört, dann kann es auch bei der Polizei auch mal zu Fehleinschätzungen kommen. Leider häufen sich solche aber in der letzten Zeit. Das ist aber kein Problem der Polizei, sondern ein Problem einer politischen Führung, die nur besorgt ist, dass ihr Kartenhaus nicht zusammenfällt.
Medien
Nienburg ist zu klein, als dass man in die großen Nachrichten kommt. So waren nur zwei „Journalisten“ der Harke vor Ort. Mit einem habe ich sogar ausführlich gesprochen. Seine erste Frage war, ob es in diesem Zug Rechtsradikale gebe. Ich habe ihm nur gesagt, er möge sich umschauen, er werde keine finden. Danach habe ich ihm mindestens zehn Gründe vorgetragen, warum die Menschen an diesem Spaziergang teilnehmen. Im Bericht der Harke ist dann davon nur einer, nämlich das fehlende Vertrauen in die Impfstoffe übriggeblieben.
Man möge nur einmal die Verhältnisse betrachten. Von der Antifa kam im Bericht der Harke jeder Furz und Feuerstein zu Wort. Das waren knapp 100 Teilnehmer. Bein den Spaziergängern war es nur ein kleiner Nebensatz. Und jetzt kommt etwas wirklich auffälliges: „Und ganz offensichtlich befanden sich auch Kräfte unter den Teilnehmenden, die dem rechten Spektrum zuzuordnen waren“. Woher diese Erkenntnis? Aus der Mitte der Versammlung intonierten einige die deutsche Nationalhymne. Das reicht der Journaille der Harke schon aus, diese dem rechten Spektrum zuzuordnen. Ich wiederhole das noch einmal: wer die Nationalhymne anstimmt, gilt als Rechts. Sorry, aber da fällt mir nichts mehr ein.
Eines steht aber fest: die Presse hat nur versucht, das Narrativ der Verbindung zu den Rechten zu bedienen. Dafür war ihr jedes Mittel recht. Und wenn das Singen der Nationalhymne dafür herhalten muss.
Ich weiß genau, warum ich dieses Blatt nicht mehr abboniere.
Zusammenfassung
Solche Märsche sind wichtig. Zeigen sie doch, dass der Bürger nicht mit allem einverstanden ist. Und sie müssen weitergehen. Steter Tropfen höhlt den Stein. Und je mehr Märsche zeitgleich stattfinden, um so schwieriger ist es für alle, genügend Polizei heranzuführen. Somit wird auch die Auflösung solcher Veranstaltungen immer schwieriger.
Und die Masse der Teilnehmer sind eben keine Rechten, schon gar nicht Rechtsradikale. Ob die Antifa das von sich behaupten kann…
Ich habe ihnen noch drei Links angehängt, die ich in diesem Zusammenhang für wertvoll erachte.
Ansonsten verbleibe ich mit den Worten: Bis zu nächsten Mal.