„Es gibt nicht nur die ewig Gestrigen, es gibt auch die ewig Morgigen.“
Erich Kästner (deutscher Schriftsteller)
Gibt es Corona überhaupt noch?
Man könnte tatsächlich das Gefühl haben, Corona wäre erledigt. Ukraine-Krise, Energiewende, Klimawandel, all diese Dinge hört man rund um die Uhr.
Aber wo bleibt Corona? Hat sich das Thema etwa mittlerweile erledigt? Schön wäre es ja, wenn da nicht Karl Lauterbach und seine Experten wären.
Der Expertenrat der Bundesregierung
Betrachten wir zunächst einmal das beratende Gremium für die Bundesregierung (corona-expertinnenrat-der-bundesregierung). Das kennen wir schon länger. Dazu gehören Typen wie Christian Drosten, Alena Buyx, Lothar Wieler und viele mehr. Sie bezeichnen sich als unabhängig, aber da muss man doch nur schauen, wo sie in Lohn und Brot stehen.
Genau die sind mit verantwortlich dafür, dass wir in Deutschland seit gut zwei Jahren Einschränkungen hinnehmen müssen. Selbst heute noch gilt die Maskenpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Deutschland ist übrigens das einzige Land in Europa, wo das noch so ist.
Und die sehen natürlich neue Coronawellen im Herbst auf uns zu kommen. Sie wissen auch jetzt schon, dass das Gesundheitswesen wieder stark belastet sein wird. Und natürlich müsse man daher schon jetzt das Infektionsschutzgesetz so anpassen, dass man dann schnell wieder zu „geeigneten Maßnahmen“ greifen könne. Natürlich geht es da wieder im Impfkampagnen, Maskenpflicht und anderen Einschränkungen.
Karl Lauterbach
Seuchen-Karl frohlockt natürlich. Spricht ihm das Gremium doch aus dem Herzen. Merkwürdig ist allerdings dann eine Aussage von ihm, dass durch die starken Isolationsmaßnahmen in der Vergangenheit erhebliche Lücken in der Immunität der Bevölkerung entstanden seien. Dazu hat Reitschuster (Lesezeit 2 min) einen interessanten Beitrag veröffentlicht.
Durch die Isolation und die Maskenpflicht kamen die Menschen nicht mit anderen Erregern wie RS-Viren, Influenza usw. in Berührung. Somit haben sie dadurch keine Immunität gegen diese Erreger aufbauen können. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Bei Kindern in Schule und KiTas konnten wir das schon im vergangenen Jahr beobachten. Es handelt sich also um eine Immunitätslücke, die durch die in meinen Augen falsche Maßnahmen-Politik verursacht wurde. Und die Folgerung? Für die CoViD-Heulboje ist es um so wichtiger, mit den Maßnahmen fortzufahren. Für eine wahrscheinliche Impfkampagne hat er ja schon ausreichend Impfstoffe eingekauft.
Aber haben die Maßnahmen überhaupt etwas gebracht?
Jetzt gibt es da eine zweite Expertengruppe. Die soll evaluieren, welche Maßnahmen in der Vergangenheit überhaupt etwas gebracht haben. Die Aufstellung dieser Expertengruppe war eine Forderung des deutschen Bundestages und ist mit dem aktuellen Infektionsschutzgesetz beschlossen worden.
Merkwürdig ist allerdings, dass einige Mitglieder des Expertenrates auch Mitglied in dieser Gruppe sind. Das ist so, als wäre der Mörder gleichzeitig sein Richter. Dass prominenteste Beispiel dafür ist Drosten. Der hatte dann zwischendurch sogar gesagt, man könne diese Auswertung gar nicht machen, weil entsprechende Daten nicht erhoben worden seien. Das hat natürlich dem Lauterbach massiv in die Karten gespielt. Der wollte daher auch die Veröffentlichung der Evaluation verschieben.
In einem Artikel in „Die Welt“ steht: „Die Bewertung der Pandemie-Maßnahmen durch einen Sachverständigenausschuss ist fast fertig. Offenbar wird ein Großteil der Grundrechtseinschränkungen als nutzlos eingestuft.“
Damit ist auch nachvollziehbar, dass Lauterbach die Veröffentlichung gerne verhindern möchte. Möglicherweise war das auch der Grund dafür, dass man Drosten als Verhinderer in diesen Rat plaziert hat. Das ist jetzt allerdings gescheitert. Als Ersatz für Drosten hat man dann Stöhr in den Ausschuss geholt. Stöhr ist Virologe und Epidemiologe. Während seiner 15-jährigen Tätigkeit für die WHO war er u.a. Leiter des Globalen Influenza-Programms und SARS-Forschungskoordinator. Für meine Begriffe ist er die Idealbesetzung für ein solches Gremium. Er ist halt leider nicht so Regierungskonform, wie Lauternbach das gerne hätte.
Wo geht es hin?
Wenn ich das mal wüsste. Wenn es nach unseren Vollpfosten in der Regierung geht, dann brauchen wir nur auf den letzten Winter schauen. Und schon wissen wir, was kommt. Lauterbach und Dahmen schnitzen doch schon am neuen Gesetz. Selbst eine allgemeine Impfpflicht ist nicht ausgeschlossen, auch wenn das derzeit noch vehement verneint wird. Aber Nachtigall ick hör dir trapsen. Auch erneute Schulschließungen werden derzeit noch ausgeschlossen. Aber wenn man sie offen lässt, unter welchen Bedingungen wird das geschehen? Wir wissen doch, wie lange einige Länder die Maskenpflicht in Schulen beibehalten haben. Das wäre dann eine Katastrophe der Inkompetenz 2.0.
Ich habe allerdings die Hoffnung, dass der Evaluierungsbericht dieses Ausschusses deutlich macht, was so alles in die Hose gegangen ist. Und seit Stöhr in das Gremium gekommen ist, wage ich sogar zu glauben, dass es ein seriöses und vor allem neutrales Ergebnis sein könnte.
Anhang
Wie üblich hänge ich Links zum Thema an. Der Artikel in der Welt ist richtig gut, leider aber wieder einmal hinter einer Bezahlschranke.
Der dritte Link hat nicht unmittelbar mit dem Thema zu tun. Er ist aber im Kontext mit der Corona-Pandemie sehr lesenswert.
https://reitschuster.de/post/expertenrat-kritisiert-massnahmen-und-fordert-deren-fortsetzung/
Lesezeit 3 min
https://www.welt.de/politik/deutschland/plus239285057/Corona-Massnahmen-Zittern-vor-dem-Covid-Zeugnis.html
Lesezeit 4 min, wenn möglich
https://www.achgut.com/artikel/corona_der_bestandsaufnahme_eines_bankrotts
Lesezeit 10 min, die sich aber lohnen