Sanktionen gegen Russland

vielleicht nur Augenwischerei

„Politik besteht darin, Gott so zu dienen, dass man den Teufel nicht verärgert.“
Thomas Fuller (englischer Historiker im 17. Jhrh.)

Ich hatte schon vor einigen Tage die Frage gestellt, ob die Sanktionen gegen Russland überhaupt einen Nutzen haben. Ich hatte diese Übelegungen ausschließlich über Öl und Gas angestellt. Dabei kam dann heraus, dass Russland möglicherweise damit nicht geschadet wird, sondern dass Russland daran noch verdient (siehe hier).

Berichte, die zu den gleichen Ergebnissen gekommen sind, habe ich danach noch in unterschiedlichen Quellen gefunden.

Ein Beitrag in „Die Welt“

Jetzt bin ich gestern auf einen Beitrag in „Die Welt“ gestoßen, in dem festgestellt wird, dass das Problem noch viel weitreichender ist. Wir importieren nämlich nicht nur Öl und Gas aus Russland, sondern noch mannigfaltige Rohstoffe und Produkte. Bevor ich auf Einzelheiten eingehe, will ich das Ergebnis vorwegnehmen. Russland verdient an seinen Exporten nach Deutschland derzeit mehr als noch vor der Ukraine-Krise.

Einzelne Zahlen

So beziffert die Welt das russische Exportvolumen nach Deutschland mit 116 Mio Euro täglich, mehr als jemals zuvor. In der Folge vergleicht die Welt die Monate Januar bis April der letzten Jahre.

Wie sie hier sehen, ist der Betrag von 2022 der höchste seit 2010. Natürlich müsste man auch die kompletten Jahresbilanzen vergleichen. Das ist mir aber leider nicht möglich. Ich glaube aber nicht, dass die Situation sich wesentlich anders darstellen würde.
Also, lassen sie sich das mal auf der Zunge zergehen. Wir importieren tatsächlich weniger Güter, aber der Gewinn für Russland steigt trotzdem aufgrund der Preisentwicklung auf den Weltmärkten.

Importgüter

Betrachten wir das jetzt einmal in Bezug auf die einzelnen Importgüter.

Hier hat die Welt beispielsweise den Monat April 2022 herangezogen. Auch hier bin ich der Meinung, dass das für die anderen Monate nicht wesentlich anders aussehen dürfte.

Der erste Punkt, „mineralische Brennstoffe“, ist uns ja schon bekannt. Trotz Reduzierung der Einfuhren erhöht sich der Gewinn. Bis auf vier Ausnahmen ist das auch bei allen anderen Produkten genau so.

„Kupfer und Waren daraus“

Diesen Punkt möchte ich jetzt doch einmal näher beleuchten.
Vor uns steht die Energiewende. Was ich davon halte, habe ich schon mehrfach geäußert. Aber eins steht mal fest. Wenn diese gelingen soll, dann brauchen wir Ressourcen ohne Ende. Vor allem wird sehr viel Kupfer gebraucht. Das Stromnetz muss erheblich ausgebaut werden. Irgendwie muss der Strom ja vom Windpark zum Verbraucher kommen. Gleichzeitig dürften Unmassen von Elektromotoren gebaut werden. Auch dafür braucht man Ressourcen. Und ja, da handelt es sich auch um den Rohstoff Kupfer.
Wenn also die Energiewende gelingen soll, dann kann Deutschland auf keinen Fall auf Kupfer verzichten. Und wenn man jetzt auch Kupfer einem Embargo unterzieht, dann wird dieser Rohstoff immer teuerer. Er ist ja jetzt schon teuer genug. Wie dann unsere Regierung die Energiewende bezahlen will, ist mir wirklich schleierhaft.

Fazit

Mit dem Embargo erreicht der Westen wirtschaftlich gar nichts. Eher das Gegenteil. Vielleicht zeigt der Entzug von westlichen Technologien wie Microchips langfristig Wirkung, das bleibt allerdings abzuwarten.
Bei der Aussage aus der Poltik, „die Sanktionen zeigen Wirkung“, dürfte wohl eher der Wunsch Vater des Gedanken sein.

Was wäre als Konsequenz nötig?

Leute beendet diese unsinnigen Sanktionen. Und verschärft nur die Sanktionen, die Russland wirklich mehr schaden als uns. Das ist aber leider von unseren unfähigen Moralweltmeistern nicht zu erwarten. Da hilft leider auch Philosophie nicht wirklich weiter.

Der Link zum Artikel der Welt (leider hinter einer Bezahlschranke)

https://www.welt.de/wirtschaft/plus239331203/Importe-aus-Russland-Deutschland-stuetzt-Putin-mehr-denn-je.html

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