„Wie wir Covid-19 unter Kontrolle bekommen
1) Kommunikation: Der Worst Case ist mit allen Folgen für die Bevölkerung in Deutschland unmissverständlich, entschlossen und transparent zu verdeutlichen.
2) Geschlossenheit: Die Vermeidung des Worst Case ist als zentrales politisches und gesellschaftliches Ziel zu definieren…“
„Um die gewünschte Schockwirkung zu erzielen, müssen die konkreten Auswirkungen einer Durchseuchung auf die menschliche Gesellschaft verdeutlicht werden:…“
„1) Viele Schwerkranke werden von ihren Angehörigen ins Krankenhaus gebracht, aber abgewiesen, und sterben qualvoll um Luft ringend zu Hause. Das Ersticken oder nicht genug Luft kriegen ist für jeden Menschen eine Urangst. Die Situation, in der man nichts tun kann, um in Lebensgefahr schwebenden Angehörigen zu helfen, ebenfalls. Die Bilder aus Italien sind verstörend.
2) „Kinder werden kaum unter der Epidemie leiden“: Falsch. Kinder werden sich leicht anstecken, selbst bei Ausgangsbeschränkungen, z.B. bei den Nachbarskindern. Wenn sie dann ihre Eltern anstecken, und einer davon qualvoll zu Hause stirbt und sie das Gefühl haben, Schuld daran zu sein, weil sie z.B. vergessen haben, sich nach dem Spielen die Hände zu waschen, ist es das Schrecklichste, was ein Kind je erleben kann…“
Erinnern sie sich an diese Textpassagen? Es sind Auszüge aus dem Szenario-Papier des Bundesinnenministeriums vom April 2020. Diese Papier war und ist die Grundlage allen politischen Handelns für die Pandemiebewältigung. Insbesondere der erste Satz verfolgt uns nun seit einem Jahr, Panikmache als politisches Grundprinzip.
Trotz mittlerweile vorliegender gegenteiliger wissenschaftlicher Erkenntnisse wird das in diesem Papier errechnete Horrorszenario als Grundlage herangezogen.
Und wie kommuniziert man das? Am Anfang wurde uns ständig die kritische Lage Italiens und Spaniens vor Augen geführt, teilweise sogar mit falschen Bildern! Dass diese Krisenlage in beiden Ländern nur bestimmte eingrenzbare Regionen umfasste, wurde geflissentlich verschwiegen.
Als das nicht mehr ausreichte, wandte man sich nach Frankreich. Die öffentlich Rechtlichen zeigten täglich, nein stündlich, Bilder aus Paris mit der totalen Ausgangssperre, immer verbunden mit der latenten Angst, wenn wir nicht das gleiche machen, werden Millionen von Menschen sterben.
Bilder aus Frankreich werden nun auch nicht mehr gezeigt, die Massensterblichkeit ist ausgeblieben.
Die USA und England eignen sich auch nicht mehr als Negativbeispiele, dafür läuft es dort zu gut mit den Impfungen. Darüber wird allerdings nur sporadisch berichtet.
Also nimmt man jetzt Tschechien als Beispiel. 7-Tages-Inzidenzen von über 700, in den Krankenhäusern muß die Triage angewendet werden. Durch die Britische Mutation erkranken auch Jüngere schwer und müssen intensiv behandelt werden. Leider werden Zahlen dazu nicht berichtet. Somit ist die Aussage zu „Jüngeren“ nicht quantifizierbar.
Die Altersstruktur bei den Verstorbenen (88% über 70) hat sich meines Wissens auch durch die neue Variante nicht verändert.
Auch dass die kritische Lage in Tschechien regional höchst unterschiedlich ist, wird verschwiegen. Vielmehr zeigt man in den Medien die Hotspots und überträgt das auf das ganze Land.
Auch über das marode Gesundheitswesen Tschechiens, das mit Sicherheit zu dieser Krise beiträgt, wird nicht berichtet.
Dem angehängten Link können sie entnehmen, dass Tschechien über insgesamt 57.000 Krankenhausbetten verfügt, von denen derzeit knapp 9000 mit CoViD-Patienten belegt sind. Über die Anzahl von Intensivbetten habe ich leider keine belastbare Zahl gefunden. Ich schätze aber mal, dass diese kaum höher als in Irland ist. in Irland kommen auf 100.000 Einwohner 5 Intensivbetten, in Deutschland mehr als das fünffache.
Das tschechische Gesundheitssystem ist somit manchmal schon durch den Routinebetrieb überfordert, dass eine solche Krise dann entsprechend hart ausfällt, ist absolut nachvollziehbar. Darüber wird in deutschen Medien aber nicht berichtet. (Mit Italien hat man es seinerzeit genauso gemacht!)
In Tschechien leben derzeit ca. 10,7 Mio Menschen. Ca. 20%, also einer von fünf, ist älter als 65. Somit gehören ca. 2 Mio Menschen nach Einschätzung des RKI zur Hochrisikogruppe. Wenn dem wirklich so ist, dann dürften auch die Todeszahlen nicht wirklich überraschen.
https://www.gtai.de/gtai-de/trade/specials/special/tschechische-republik/covid-19-gesundheitswesen-in-der-tschechischen-republik-234778