Da hatte ich sie wieder – die drei Probleme

Über den Niedergang von VW

„Narren können nicht wahnsinnig werden, die sind es ja schon.“
Otto Waalkes

Vorwort

Womit verdient VW eigentlich Geld? Sie glauben mit der Produktion von Autos? Falsch, VW verdient Geld mit dem Verkauf von Autos. Die Produktion ist also nur Mittel zum Zweck.
Was muss also ein Unternehmer produzieren? Er muss Produkte herstellen, die er auch verkaufen kann. Das heißt letztendlich, der Kunde bestimmt, was produziert wird.

Und jetzt passiert was ganz Merkwürdiges. Plötzlich produzieren die Autofabriken E-Autos in rauen Mengen, aber kaufen will die keiner. Über die Gründe ist schon ausreichend gesagt worden. Wenn aber ein Unternehmen Dinge produziert, die keiner kauft, dann entstehen zwar Kosten, aber leider keine Einnahmen. Für den Habeck ist das kein Problem, „ist doch nur Geld“. Aber der versteht halt auch nichts von Wirtschaft, der „Wirtschaftsminister“.
Und so ist es absolut nachvollziehbar, dass die Autoindustrie so richtig in die Grütze geht. Nicht nur VW hat Probleme, auch die anderen. Aber bei VW knallt es halt richtig, weil dieses Unternehmen nicht in der Lage ist den Kurs zu ändern. Aber warum ist das so. Sind bei VW die Manager schlechter als anderswo?

Wie sieht so ein Unternehmen aus

Solch große Unternehmen sind heute in der Regel Aktiengesellschaften. Das heißt, das Unternehmen gehört nicht einem Einzelnen, sondern Vielen. Die Aktionäre, also die Eigentümer, wollen natürlich Kontrolle über das Unternehmen ausüben. Dazu bilden sie einen Aufsichtsrat. In diesem Gremium sind die Aktionäre anteilmäßig vertreten. Es gibt da auch Vertreter für Kleinanleger. Wer die allerdings bestellt, weiß ich nicht.

Der Aufsichtsrat bestimmt einen Vorstand. In den Medien taucht meistens der Vorstandsvorsitzende, der Top-Manager, auf. Letztendlich ist der so etwas, wie ein Geschäftsführer, nur auf einer deutlich höheren Ebene. Der soll das Unternehmen so führen, dass es möglichst hohe Gewinne abwirft. Denn die werden dann in die Dividende, der Gewinnbeteiligung für die Aktionäre, umgewandelt. Je höher die Gewinne, umso besser.

Und dann gibt es noch die Angestelltenvertretung, den Betriebsrat. Bei Konzernen wie beispielsweise VW kann so ein Betriebsrat über 100 Mitglieder haben. Gewerkschaften spielen betriebsintern zunächst keine Rolle, können sich allerdings über den Betriebsrat doch auswirken. Wenn ich mich richtig erinnere, gibt es auch im Aufsichtsrat Arbeitnehmervertreter. Auch über die kann sich die Gewerkschaft auswirken. Und je nach dem wie die Arbeitnehmer in der Gewerkschaft organisiert sind, kann der Einfluss schon erheblich sein.

Besonderheiten bei VW

Der Aufsichtsrat

Einer der Großaktionäre bei VW ist das Land Niedersachsen. Das Land hält 21 Prozent der Aktien und stellt so zwei Mitglieder im Aufsichtsrat. Diese Posten werden wahrgenommen vom Ministerpräsidenten und seinem Vertreter. Und jetzt das Problem. Die beiden Politiker sind nicht nur dem Unternehmen verpflichtet, sondern auch ihren Wählern. Selbst wenn Werksschließungen unumgänglich sind, können die Politiker nicht so ohne weiteres zustimmen. Denn hohe Arbeitslosigkeit gefährdet die Wiederwahl. Zum zweiten sind in der niedersächsischen Landesregierung auch die Grünen beteiligt. Und wenn es da um Autos geht, dann müssen es zumindest E-Autos sein. Für die spielt keine Rolle, dass man mit diesen Autos in die Pleite geht. Für die Grünen wäre es ja viel wünschenswerter, wenn VW Lastenfahrräder bauen würde. Aber das nur nebenbei.
Fest steht also, wenn es um massive Sparmaßnahmen geht, dann wird der Aufsichtsrat nicht unbedingt mitziehen. Natürlich könnten die Mitglieder das Gremiums problemlos die Politidioten überstimmen. Da hat man allerdings ein Gesetz geschaffen, was dem Land Niedersachsen eine Sperrminorität einräumt. Wenn also der Ministerpräsident „nein“ sagt, dann nützen sämtliche Mehrheiten im Aufsichtsrat nichts mehr.

Der Betriebsrat

Die Arbeitnehmervertretungen in Großunternehmen waren schon immer gewerkschaftsnah. So ist es nicht verwunderlich, dass die Gewerkschaften in den Betriebsräten eigene Fraktionen haben. Die Betriebsratsvorsitzende bei VW, Daniela Cavallo, ist schon lange in verschiedenen Arbeitnehmervertretungen des Unternehmens aktiv gewesen. Sie hat VW dabei nie verlassen. Als Mitglied in der IG-Metall ist sie dann auch über die Liste IG-Metall bei den Betriebsratswahlen 2022 zur Vorsitzenden des Betriebsrats bei VW gewählt geworden. Gemäß Wikipedia gehören zu ihren Schwerpunkten Fremdenfeindlichkeit und Rassismus sowie Verbesserung der Karrierechancen für Frauen. Das übliche Gedöns halt.
Mal abgesehen davon, dass sie den Mitarbeitern die Curry-Wurst in den Werkskantinen gerettet hat, fällt sie mir persönlich eigentlich nur durch kommunistisches Geschwätz auf. Für die anstehenden Sparmaßnahmen hat sie der Unternehmensleitung heftigen Widerstand angekündigt. Ich bin der Meinung, dass zu ihr auch der Name Krawallo ganz gut passen würde.

Der Vorstand

Dem Grunde nach ist es eigentlich völlig egal, wer da an der Spitze steht. Erstens sind die Typen vom Aufsichtsrat bestimmt worden, und zum zweiten unterliegen sie natürlich auch den Weisungen desselbigen. Dass der VW-Aufsichtsrat von der links-grünen Blase gekapert ist, ist nicht mehr neu. Und um den gut bezahlten Posten nicht zu riskieren, da heult man dann halt mit den Wölfen. Wenn es dann trotzdem, oder besser genau deshalb nicht klappt, dann fällt man in der Regel weich. Das sieht man sehr deutlich an Herbert Diess, Ex-Vorstandschef bei VW. Der wollte VW bis 2030 komplett auf E umstellen, ist dann aber 2022 gefeuert worden. Macht aber nichts. Der hat schon wieder einen lukrativen Posten im Aufsichtsrat bei Infineon.

Die Gewerkschaft

Nun geht es VW schlecht. Bis zu drei Werke sollen geschlossen werden. Und, Überraschung, Emden und Zwickau, zwei Werke die man schon komplett auf E-Autos getrimmt hat, stehen ganz vorne auf der Liste. Dazu kommt noch Osnabrück, die ehemaligen Karmann-Werke. Natürlich kämpft der Betriebsrat um die Arbeitsplätze. Und die Politiker im Aufsichtsrat werden auch nicht so ohne weiteres klein beigeben.
Und jetzt kommt auch noch die Gewerkschaft und will höhere Löhne durchsetzen. Der VW-Vorstand muss aber sparen und ruft zum Lohnverzicht auf. Bis zu 20 Prozent sollen es sein. Auch wenn sich das zunächst unverschämt anhört, so sollte man eines nicht vergessen. Für VW hat die Gewerkschaft einen eigenen Haus-Tarif verhandelt. Das heißt, bei VW erhalten die Mitarbeiter deutlich höhere Löhne als vergleichbare Beschäftigte in anderen Bereichen der IG-Metall. Als es VW gut ging, war das verkraftbar. Aber jetzt? Die Gewerkschaft wird jedenfalls nicht so ohne weiteres klein beigeben. Und im Betriebsrat vertreten ist sie ja auch.

Die Zeichen stehen auf Streik

Ich bin überzeugt, dass es zu massiven Streiks kommen wird. Ich bin aber auch überzeugt, dass das die VW-Führung nicht wirklich belastet. Denn während eines Streiks steht die Produktion still. Verursacht also deutlich weniger Kosten. Zudem produziert man in dieser Phase auch keine Produkte, die im Anschluss nicht zu verkaufen sind.
Bei einem Streik bezahlt die Gewerkschaft den Mitgliedern ein Streikgeld. Die Unternehmen sind nämlich nicht verpflichtet, in diesen Fällen das Gehalt weiter zu zahlen. Das Unternehmen hat in diesen Fällen sogar die Möglichkeit, die Mitarbeiter auszusperren. Unter diesen Umständen stehen die Betriebe still, wie bei einem Werksurlaub. Allerdings entstehen so keine Lohnkosten. Kann es sein, dass unter diesen Umständen, Streiks dem Unternehmen sogar nützen?

Meine Vorwürfe

Viele Probleme der Autoindustrie haben wir nicht erst seit gestern. Mit der Verabschiedung des „Green Deals“ der EU, den Merkels Busenfreundin Uschi von der Leine maßgeblich vorangetrieben hat, begann der Niedergang der europäischen Automobilindustrie. Dass VW davon besonders schwer betroffen ist, liegt an der Beteiligung des Landes Niedersachsen.
Aber das Dilemma ist nicht einfach so über uns hineingebrochen. Es war lange voraussehbar. Verteuerung der Energie, Produktion von Autos an den Kundenwünschen vorbei, Mitwirken an dem links-grünen Gedöns wie Antidiskriminierung und Gender, all diese Spielchen haben die Topmanager bereitwillig mitgemacht. Keiner von denen hat nur ansatzweise versucht, von der Leyen und ihre Spießgesellen so richtig auf den Pott zu setzen. Vielmehr hat man sich übertroffen mit Bücklingen vor den links-grünen Nichtskönnern, um vielleicht noch ein paar Subventionen abzugreifen. Und jetzt steht man vor dem Untergang.

Ist VW noch zu retten?

Solange sich die EU nicht vom „Green Deal“ löst, ist die gesamte europäische Industrie nicht zu retten. Das von Scholz prophezeite grüne Wirtschaftswunder wird jedenfalls nicht kommen.
Andere Konzerne werden sich vielleicht retten können, indem sie ins außereuropäische Ausland abwandern. Ob das bei VW möglich ist, wage ich zu bezweifeln. Denn da hat man eine Richtung eingeschlagen, die nur eine Richtung kennt: bergab.

Fazit

Wieder einmal zeigt sich wie schnell man etwas zerstören kann, was über Jahrzehnte von alten weißen Männern mühevoll aufgebaut worden ist. Und kaum kommen ach so woke links-grüne Volldeppen an die Macht, geht alles den Bach runter.
Wer mir dabei leid tut, sind meine Enkel. Denn die werden schweren Zeiten entgegen gehen.

Ein Link

Zu diesem Thema habe ich noch einen guten Beitrag bei Tichys Einblick gefunden. Lesezeit etwa drei Minuten.

Volkswagen und Volksfeinde

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