Es lebe der Sport

Sportarten, die die Welt nicht braucht

„Schöne Frauen, gute Pferde,
sie zu halten das ist teuer.
Kannst du wählen zwischen beiden,
wähle Pferde, die sind treuer.“
Spruch an einem Reiterhof (Rettershof) bei Kelkheim im Taunus

Skandälchen bei Olympia

Vor wenigen Tagen tauchte wieder einmal ein Video auf, das zeigte, wie ein Pferd beim Training mit einer Peitsche malträtiert wurde. Ähnliche Vorfälle gab es auch früher schon, denken wir einfach einmal an das Thema Barren im Springreiten. Natürlich sind solche Verfahren geächtet. Und natürlich gibt es für die entsprechenden Sportler Konsequenzen. So auch in diesem Fall.
Was mich dann aber doch erstaunt, ist, dass gerade Dressurreiter sich zu Wort melden. Denn ich halte die Dressur an sich als Tierquälerei. Dazu später mehr.

Wie sehe ich den Sport

Ich habe überhaupt kein Problem damit, dass sich Menschen im Wettkampf messen. Ich habe auch kein Problem damit, dass man dabei auch Tiere einsetzt. Es gibt aber meines Erachtens Grenzen. Und die sind genau dort, wo Sportarten keinen natürlichen Bewegungsablauf mehr darstellen. Ich will ihnen das an einigen Sportarten erläutern.

Gehen – Leichtathletik

Wenn sie sich schnell fortbewegen wollen, weil sie möglicherweise zu spät zum Bus kommen, dann fangen sie an zu rennen. Ich gehe nicht davon aus, dass sie jetzt schnell gehen. Dieses schnelle Gehen, wie wir es aus der Leichtathletik kennen, ist ein völlig unnatürlicher Bewegungsablauf. Und kein Mensch käme auf die Idee, 50km in hohem Tempo zu gehen. Nein er würde es mit einem halbwegs lockeren Lauf versuchen.
Darüber hinaus ist dieser Sport hochgradig ungesund, geht unglaublich auf die Hüftgelenke und ästhetisch sieht er auch nicht aus. Das wäre ein Sport, den ich ganz schnell abschaffen würde.

Wurfdisziplinen

Auch hier könnte man diskutieren. Aber die Menschen haben schon immer Gegenstände durch die Gegend geschleudert. Speere bei der Jagd, Steine auf Feinde und was weiß ich noch. In wieweit man da noch Kugelstoßen unterbringen kann weiß ich nicht. Ist aber so eine Sportart, über die man unter diesen Aspekten sicherlich kontrovers diskutieren kann. Steine mithilfe von Seilen zu schleudern, das hat man sicherlich schon immer getan. Deshalb halte ich Hammerwerfen für sinnvoller als Kugelstoßen.

Stabhochsprung

Aber ist der Stabhochsprung wirklich noch ein Sport, der irgendwas mit natürlichen Bewegungen zu tun hat? So wie er heute praktiziert wird wohl kaum. Aber Menschen haben schon immer Hindernisse mithilfe von Stöcken überwunden. In Norddeutschland kennt man da noch das Grabenspringen. Da überwindet man Gräben mithilfe von langen Stäben. Eigentlich ist das Stabweitsprung. Aber okay, wir haben da halt Hochsprung draus gemacht.

Mannschaftssportarten

Es gibt sicherlich auch Mannschaftssportarten, wo man sich fragt, was das soll. Aber sind wir mal ehrlich. Wenn Menschen miteinander spielen, dann werde sie erfinderisch. Dann entstehen Regeln und daraus entwickeln sich Spiele. In Europa spielt man Fußball, in den USA Baseball. Es müssen ja nicht alle das gleiche tun. Aber hier messen sich Mannschaften im sportlichen Wettkampf. Und das soll auch so sein. Da sehe ich auch keine Sportart, die ich unbedingt als unsinnig bewerten würde.

Schwimmsport

Obwohl ich aus dem Schwimmsport komme, stehe ich unter dem Aspekt der Natürlichkeit nicht uneingeschränkt hinter allen Stilen. Wenn sie ein Gewässer überwinden müssten, ich meine schwimmend, würden sie dann rückenschwimmen? Ich sicherlich nicht. Wenn es schnell gehen sollte, dann würde ich Kraul schwimmen. Und wenn es weiter wäre, dann würde ich Brust schwimmen, kostet weniger Kraft. Aber auf dem Rücken? Ich glaube im Wasser drohen Gefahren weniger aus der Luft. Ich sollte also ins Wasser schauen. Mit dem Delphin Schwimmen kann ich mich ja noch anfreunden, ist eine sehr ästhetische Schwimmart, aber auf dem Rücken schwimmen nur tote Fische.

Kommen wir zum Pferdesport

Pferde laufen in der Regel langsam. Müssen sie sich schnell bewegen, dann gehen sie über zum Galopp. Ich habe noch nie ein Pferd gesehen, was freiwillig im Trab gegangen wäre. Was sollen also diese Trabrennen?
Auch springen ist für Pferde nicht ungewöhnlich. Auch in freier Wildbahn sind Hindernisse zu überwinden. Deshalb habe ich auch mit Springwettbewerben keine Probleme. Schon gar nicht mit Galopprennen.
Aber haben sie jemals ein Pferd auf der Weide eine Pirouette drehen sehen. Oder diesen verstärkten Schritt? Genau deshalb habe ich so ein Problem mit der Dressur. Den Ursprung hat die Dressur wohl im militärischen. Von daher kommt ja auch die Vielseitigkeitsreiterei. Da galt die Dressur als eine Gehorsamsprüfung. Das heißt, die Pferde sollten unter Zwang etwas tun, was sie sonst eben nicht tun. Ob man so etwas zum Sport macht, ich habe da so meine Zweifel.

Pferde als Zugtiere

Natürlich haben Menschen schon früh den Wert der Pferde als Zugtiere erkannt. Und Pferde haben schon immer Kutschen gezogen. Dafür mussten die Tiere logischerweise auch ausgebildet werden. Ich finde daher diesen Gespann Sport zum einen für eine sehr hohe Schule für Pferd und Lenker. Und ich halte diese Art von Sport auch nicht für unnatürlich. absolut nicht.

Fazit

Ich will ja jetzt nicht alles in Frage stellen. Aber es gibt sicherlich Sportarten, über die man mal nachdenken könnte.
Bei der Pferdedressur bin ich mir aber absolut sicher. Das hat mit Sport nichts mehr zu tun. Wissen sie, auf der einen Seite verbietet man Tierdressuren im Zirkus, auf der anderen Seite lässt man Dressur im Pferdesport zu. So ganz logisch erscheint mir das nicht.

Ein Kommentar

  1. Zum Springreiten:
    In den 70ern gab es eine Fernseh-Serie „Sterns Stunde“. In der Sendung „Bemerkungen über das Pferd“ sagte der kompetente Horst Stern: In der freien Natur läuft ein Pferd lieber 1 km Umweg anstatt über ein Mäuerchen oder über eine Hecke von 50 cm zu springen.
    Und aus dieser Tierquälerei macht man einen „Sport“: Da hockt noch zusätzlich ein Mensch von 80 Kilo auf dem armen Tier und damit es soll über ein Hindernis von 1, 5 Meter springen. Völlig unnatürlich!

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