Kampf für die Freiheit – oder vielleicht mehr?

Eine etwas andere Betrachtung des Nah-Ost-Konflikts

„Wenn das Ergebnis nicht schlüssig ist, wird der Konflikt nach einem unruhigen Intervall erneuert.“
Winston Churchill

Vorwort

Der Krieg in Nah-Ost wird immer heftiger. Es scheint, als befände Israel sich in einem einzigen Überlebenskampf. Auf der anderen Seite häufen sich aber auch Meldungen, wo der Verdacht aufkeimt, Israel gehe zu weit. So soll Israel in den vergangenen Tagen UN-Stützpunkte im Süd-Libanon angegriffen haben. Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Ich jedenfalls kann mir nicht vorstellen, dass Israel so etwas tatsächlich vorsätzlich tut. Dass es im Krieg zu Kollateralschäden kommt, ist nicht von der Hand zu weisen. Und dass UN-Stützpunkte davon betroffen sein können, vor allem, wenn sie trotz vorangegangener Aufforderung im Raum verbleiben, ist mehr als wahrscheinlich.
Das alles kann ich nicht beurteilen. Daher will ich das auch nicht bewerten. Allerdings frage ich mich mittlerweile, ob dieser Krieg wirklich nur ein Verteidigungskrieg der Israelis ist. Oder führen die Israelis hier einen Krieg für die Werte des Westens? Ich denke, wir sollten uns einmal mit den Nachbarn Israels etwas näher beschäftigen.

Die Palästinenser

Palästina sehe ich nach wie vor nicht als einen selbstständigen Staat. Auch wenn mittlerweile 145 Mitgliedsstaaten der UN diesen Staat anerkannt haben. Wenn dem aber wirklich so wäre, wieso bezeichnet man dann die Bewohner dieses Staates nach wie vor als Flüchtlinge?
in meinen Augen sind die palästinensischen Autonomiegebiete Siedlungsgebiete, die Israel 1994 um des Friedens willen geräumt hat.
Mittlerweile wird dieser „Staat“ von den Terrorgruppen Fatah und Hamas kontrolliert. Beiden Gruppen ist gemein, dass sie den Staat Israel nicht akzeptieren. Und beide Terrororganisation werden durch den Iran unterstützt. Weder die Fatah im West-Jordan-Land, noch die Hamas im Gaza-Streifen kann man im entferntesten als Demokratien bezeichnen. Es hat mal eine Wahl gegeben. Bei diesen Wahlen sind die Gruppierungen an die Macht gekommen und haben sie nie wieder abgegeben. Weiter Wahlen sind nach wie vor obsolet.
Halten wir also fest. Aus dem sogenannten Staat Palästina greifen zwei autokratische Terrororganisationen kontinuierlich Israel an, mit dem Ziel, den Judenstaat zu eliminieren.

Ägypten

Im Süden hat Ägypten eine Grenze zu Israel. Ägypten ist nominal eine Demokratie und führt auch regelmäßig Wahlen durch. Allerdings ist die Regierung stark islamisch geprägt. Die radikalislamische Muslimbruderschaft hat allerdings erheblichen Einfluss, möglicherweise sogar die Kontrolle. Die Verfolgung von religiösen Minderheiten ist dabei keine Ausnahme. Die koptischen Christen können ein Lied davon singen. Demokratie und Rechtsstaat gehen definitiv anders. Eine wirkliche Freundschaft zu Israel dürfte also eher nicht existieren.
Am Krieg gegen Israel hat sich Ägypten bisher nicht beteiligt. Auf der anderen Seite hat Ägypten aber auch verhindert, dass die Bevölkerung aus Gaza nach Ägypten flüchten konnte. Nur so kann die Hamas weiterhin das Spiel mit den getöteten Zivilpersonen spielen. Kann das möglicherweise eine Absicht der Ägypter sein? Und schafft man so möglicherweise ein Argument, um entsprechende Resolutionen in die UN einzubringen? Ein schändliches Spiel. Es scheint aber erfolgreich zu sein.

Jordanien

Welche Rolle Jordanien in diesem Konflikt spielt, ist mir nicht ganz klar. Möglicherweise spielt hier amerikanischer Einfluss eine Rolle. Bisher habe ich den Eindruck, dass Jordanien sich so gut wie möglich aus dem Konflikt raushält.
Jordanien ist eine konstitutionelle Monarchie, in der der König allerdings weitreichende Befugnisse hat. Ob es in diesem Land eine wirklich funktionierende Demokratie gibt, weiß ich nicht.
Gegenüber Israel ist Jordanien eher zurückhaltend. Auf Hilfe braucht Israel allerdings nicht großartig zu hoffen.

Saudi-Arabien

Saudi-Arabien ist eine absolute Monarchie, dem Grunde nach also eine islamische Diktatur. In den vergangenen Jahren hat Saudi-Arabien durchaus eine Annäherung an Israel gesucht. Mit dem 7. Oktober des letzten Jahres und der darauffolgenden Reaktion Israels sind viele Maßnahmen ins Stocken geraten, bzw. auf Eis gelegt worden. Dass die Saudis sich auf die Seite Israels schlagen ist eher nicht zu erwarten

Libanon

Beim Libanon ist es unerheblich, welche Regierungsform hier herrscht. Über die Terrorgruppe Hisbollah übt der Iran absolute Kontrolle aus. Dem Grunde nach kann man den Libanon als einen Vasallenstaat des Iran betrachten. Nach den Informationen, die mir vorliegen, erhält die Hisbollah die meiste Unterstützung vom Iran. Und wir sollten eines nicht vergessen. Die Hisbollah schießt nicht erst seit dem 7. Oktober Raketen auf Israel. Raketenangriffe aus dem Süden des Libanon gehören zum täglichen Leben im Norden Israels.
Festzuhalten bleibt, ein funktionierendes demokratisches System existiert im Libanon nicht.

Syrien

Für Syrien könnte ich das gleiche schreiben, wie für den Libanon. Auch hier kontrolliert der Iran vieles. Und der Süden des Landes wird auch von der Hisbollah genutzt. Außerdem spielt hier der Russe noch eine Rolle. Dazu aber später mehr.

Iran

Der Iran hat zwar keine unmittelbare Grenze zu Israel, mit seinen Raketen kann er allerdings das israelische Kernland problemlos erreichen. Dank eines ausgesprochen guten Luft-Verteidigungssystems Israels konnte der Iran bisher noch keine übermäßigen Schäden anrichten. Wobei auch diese Betrachtung relativ ist. Offiziell ist der Iran zwar eine Demokratie. Allerdings regiert seit 1979 durchgehend ein schiitischer „Oberster Führer“. Es handelt sich also hier um eine klassische Diktatur. Und Ziel dieser Diktatur ist, Israel vollständig von der Landkarte zu tilgen.

Jemen

Für Jemen gilt ähnliches, wie für den Libanon. Auch hier übt der Iran mit der Terrororganisation Huthi erhebliche Kontrolle aus. Obwohl der Jemen gut 2.000 km von Israel entfernt ist, wurden von dort Raketen auf Israel abgeschossen. Bei einem unterentwickelten Land wie Jemen, dürfte klar sein, dass so etwas ohne fremde Unterstützung nicht möglich ist. Es ist definitiv kein Geheimnis mehr, dass auch die Huthi massiv vom Iran unterstützt werden.

Türkei

Die Türkei ist offiziell auch eine Demokratie. Wenn man allerdings beobachtet, wie Erdogan mit Oppositionellen umgeht, dann dürfte klar sein, dass das mit Demokratie rein gar nichts mehr zu tun hat. Ich persönlich würde da eher von einer Autokratie sprechen.
Ich weiß es nicht genau, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass Erdogan von der Wiederherstellung des Osmanischen Reiches träumt. Da ist Israel aber ein gewaltiger Störfaktor in der Region. Und auf welcher Seite Erdogan in diesem Konflikt steht, das ist aus seiner Rhetorik klar erkennbar.

Die Großmächte

Die USA stehen auf der Seite Israels, wenn auch nicht mehr so uneingeschränkt. In den USA regieren momentan die Linken, und da spielt wie bei uns plötzlich die Moral eine große Rolle. Und da stört das kompromisslose Vorgehen der Israelis schon ein wenig. Trotzdem, noch stehen die USA auf der Seite Israels. Bei den Mitgliedsstaaten der EU sieht das trotz aller Bekundungen nicht ganz so klar aus. Mittlerweile haben sich beispielsweise Spanien und Frankreich schon für ein Ausfuhrverbot für Waffen ausgesprochen. Auch Deutschland hat im letzten Jahr keine Waffenexporte nach Israel mehr genehmigt. Verantwortlich dafür ist Habeck.

Auf der anderen Seite stehen Russland und China. Beide unterstützen den Iran und dessen Freunde. In wieweit da auch Waffen geliefert werden, weiß ich nicht. Es steht aber fest, dass schon Raketen und Drohnen russischer Bauart abgeschossen wurden.
Ich weiß, es nicht. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass Russland oder China viel, an Israel liegt. Ich glaube vielmehr, dass die beiden Großmächte hier einen Gegenpol zu den USA bilden wollen. Dann wäre der Nah-Ost-Konflikt wieder einmal so ein Stellvertreterkrieg, wie wir ihn in der Geschichte schon am Beispiel Korea und Vietnam erlebt haben. Aber darauf will ich mich definitiv nicht festlegen.

Zurück zur Ausgangsfrage

Könnte es hier also um mehr gehen als nur um Israels Freiheit? Israel ist ausschließlich von islamischen Staaten umgeben, die mehr oder weniger autokratisch regiert werden. Insbesondere der Iran spielt da eine gewaltige Rolle. Der einzige wirklich funktionierende demokratische Staat in der Region ist nun mal Israel. Ist Israel somit das Bollwerk für unsere westlichen Werte?
Ich glaube schon. Der Islam ist weltweit auf dem Vormarsch. Und Gewaltanwendung ist dabei ein legitimes Mittel. Israel stemmt sich mit allen Mitteln dagegen.

Unter diesen Umständen sollte man eigentlich erwarten, dass die westliche Welt in Nah-Ost mit größter Einigkeit vorgeht. Leider ist das aber nicht der Fall. Viel mehr macht man Bücklinge vor diesen islamischen Terroristen. Gerade Deutschland tut sich hier besonders hervor.
Möglicherweise hat der Islam die westliche Welt schon gekapert und wir haben es nur noch nicht gemerkt. Für mich steht eine fest. Verliert Israel diesen Krieg, dann ist in Nah-Ost auch die Demokratie verschwunden. Die Frage ist, wollen wir das?

Nachtrag

Eben wird in der Tagesschau über den Angriff auf Stellungen der Blauhelme berichtet. Natürlich wird der Vorfall aufs schärfste verurteilt. Allerdings glaube ich nicht, dass die Israelis diese Stellungen vorsätzlich angegriffen haben. Vielmehr haben sie die UN aufgefordert, diese Stellungen vorläufig zu räumen. Das hat die UN aber abgelehnt.
Was ich mich aber noch frage. Was tun die Blauhelme dort eigentlich? Haben die jemals einen einzigen Raketenangriff der Hisbollah verhindert? Ich glaube nicht. Welchen Nutzen haben die denn dann. Null, und dann kann man sie bedenkenlos abziehen. Jetzt werden sie dazu benutzt, um Israel in einem schlechten Licht darzustellen. Zumindest bei unseren Medien sehe ich das so.

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