Mann startet beim Frauenboxen

Polemik oder woker Irrsinn?

„Die Lehre von der Gleichheit ist das Ende der Gerechtigkeit.“
Friedrich Nietzsche

Mein Fehler

Gott sei Dank habe ich mir etwas Zeit gelassen. Nicht immer sind die Medien, die ich bevorzugt nutze, auf der richtigen Spur.
In den letzten Tagen häuften sich da Nachrichten über zwei Männer beim Frauenboxen. Die härteste Schlagzeile kam dabei von NIUS: „Man verprügelt Frau im Boxring – Das ist nach dem Ampelgesetz jetzt auch in Deutschland erlaubt.“
Anfangs bin ich diesen Aussagen noch aufgesessen, wollt sofort meinen Senf dazugeben. Glücklicherweise habe ich es dann doch nicht gemacht.
Gestern Abend kam nämlich dazu ein kurzer Bericht in der Olympiaberichterstattung bei der ARD, der das Ganze dann doch in einem etwas anderen Licht zeigt.

Was war geschehen?

Am Donnerstag kam es beim Frauenboxen (bis 66 Kg) zum Kampf zwischen der „Tunesierin“ Imane Khelif und der Italienerin Angela Carina. Die Tunesierin schlug dabei so harte Schläge, dass die Italienerin schon nach 46 Sekunden das Handtuch werfen musste. Der Grund war die körperliche Überlegenheit der Tunesierin, die angeblich darauf zurückzuführen war, dass sie vorher ein Mann gewesen sei.

Was steckt aber wirklich dahinter

Ausnahmsweise glaube ich mal wirklich den ÖR. Normalerweise wird schon im Mutterleib das Geschlecht eines Menschen festgelegt. Hin und wieder versagt aber die Biologie, so dass es Menschen gibt, die mit beiden Geschlechtsmerkmalen auf die Welt kommen. Die sind nicht richtig Mann, aber auch nicht richtig Frau. In der Wissenschaft werden solche Menschen als intersexuell bezeichnet.
Rein äußerlich sind diese Menschen häufig nicht als Mann erkennbar, da sich die männlichen Geschlechtsorgane verkümmert im Inneren des Körpers befinden.
Und das soll laut ARD der Fall bei den beiden Boxerinnen Imane Khelif (Tunesien) und Lin Yu-Ting (Taiwan) der Fall sein.

Das Problem

Aufgrund der körperlichen Entwicklung haben diese Menschen im Vergleich zu anderen Frauen eine deutlich ausgeprägtere Muskelmasse und einen deutlich höheren Testosteronspiegel. Das macht sie gegenüber den anderen Frauen körperlich natürlich total überlegen. Frauen die gegen solche Menschen im Sport antreten müssen, halten das natürlich für ungerecht. Eigentlich könnten sie in solchen Fällen gleich den Wettkämpfen fernbleiben.
In Kampfsportarten ist dieser Leistungsunterschied dann noch einmal gravierender.

Ein Blick in die Vergangenheit

Vor etwa 10 Jahren gab es schon einmal einen ähnlichen Fall. Vielleicht erinnern sie sich noch an die 800-Meter-Läuferin Caster Semenya. Auch diese Dame war intersexuell und lief aufgrund ihrer körperlichen Vorteile die Konkurrenz und Grund und Boden. Damals hatte man versucht, das Ganze mit einer Begrenzung des Testosteronspiegels zu regeln. Das führte dann allerdings dazu, das Semenya komplett von der Bildfläche verschwand.
Ob das gerecht war? Ich weiß es nicht. Wirklich nicht. Ich weiß aber auch nicht, wie man es hätte besser machen sollen.

Die Reaktionen in den Medien

Die kritischen Medien überschlugen sich natürlich mit Empörung. Selbst die italienische Regierung meldete sich zu Wort. Das IOC bekleckerte sich auch nicht mit Ruhm. Auf Anfrage hieß es dort, für die Frage nach Alter und Geschlecht werden ausschließlich die Angaben im Pass herangezogen. Ich glaube, da macht man es sich bei solch speziellen Fällen deutlich zu einfach. Und von den ÖR kam erst einmal gar nichts. Letztendlich nicht verwunderlich. Zeigen doch diese Beispiele den Irrsinn totaler, vielleicht sogar totalitärer woker Gleichmacherei.

Wie dem auch sei, gestern Abend, besser gestern Nacht, kam dann ein Kurzbericht bei der ARD. Mal abgesehen von der Anmoderation, Alexander Bommes zeigte sich verwundert, dass man das Thema schon wieder diskutieren müsse, fand ich den Kurzbeitrag wirklich gut. Dass der Doping-Jäger Hajo Seppelt mit von der Partie war, tut der Sache keinen Abbruch. Den Beitrag finden sie hier (Dauer 04:28).

Am besten ist noch Claudia Bothmann von der Bild. Die hat nämlich geschrieben, Fakt ist: Khelif ist als Frau geboren und hat Frau in ihrem Pass stehen. Und das sagt eine, die es gut findet, dass man im Jahresrhythmus den Passeintrag ändern kann. Ist schon ein bisschen lustig.

Noch eine Merkwürdigkeit

Normalerweise sind für die Durchführung der einzelnen Sportveranstaltung die entsprechenden internationalen Verbände zuständig. Das gilt auch bei olympischen Spielen. Die Boxwettkämpfe werden in Paris allerdings unmittelbar vom IOC veranstaltet. Der zuständige Boxverband IBA hatte diese Sportler für Frauenwettkämpfe gesperrt. Davon wollte der Verband auch für Olympia nicht abweichen. Aus gutem Grund wie ich meine. Und das hat dem IOC nicht gepasst.

Das Verhalten der Boxerin

Dass Angela Carina den Kampf frühzeitig beendete, halte ich für eine mutige Entscheidung. Dass sie auch die in ihren Augen massive Ungerechtigkeit anprangerte, halte ich für mehr als verständlich.
Soweit, so gut. Dass sie jetzt vor dem Zeitgeist zurückrudert, wie bei Reitschuster berichtet wird, ist für mich unverständlich. Hier teile ich die Meinung von Reitschuster: „Carina hat den Kampf nicht im Ring verloren. Sondern einen Tag danach. Mit ihrem Einknicken hat sie gezeigt, dass sie keine Kämpferin ist. Sondern sich feige weggeduckt.“

Fazit

Hundertprozentige Gerechtigkeit gibt es nicht. Und es ist definitiv im Sport ein Problem, wenn man so seltenen Ausnahmen integrieren will. Ich halte es allerdings für unmöglich, dass man Intersexuelle mit so gravierenden Leistungsvorteilen bei den Frauen starten lässt. Da sollte man sich dann doch lieber die Frage stellen, ob der Ausschluss wirklich eine so große Ungerechtigkeit ist. Vielleicht könnte man ja spezielle Wettkämpfe für Intersexuelle veranstalten. Geht ja bei Behinderten auch. Allerdings befürchte ich, dass die Anzahl der Intersexuellen dafür nicht ausreicht. Diese biologische Abnormität ist Gott sei Dank sehr selten.

Nur so nebenbei. Die Natur macht trotz allem vieles richtig. Intersexuelle Menschen sind in der Regel nicht fortpflanzungsfähig. Die Natur ist vielleicht doch schlauer als wir denken.

Links

Ich hätte ihnen noch viel mehr anbieten können. Aber irgendwann muss es auch mal gut sein.

Zwei Boxerinnen und die Frage: Haben sie einen genetisch bedingten Vorteil? – Olympia 2024 – derStandard.at › Sport

Neue olympische Disziplin: Mann schlägt Frau – reitschuster.de

Aufruhr in Italien über Olympia-Skandal: „Schande über den, der sein OK für dieses Match gegeben hat!“ (tichyseinblick.de)

Mann verprügelt Frau im Boxring – Das ist nach dem neuen Ampel-Gesetz jetzt auch in Deutschland erlaubt! | NIUS.de

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