António Guterres und die Israelfrage
„Lerne Widerspruch ertragen. Sei nicht aus schwacher Eitelkeit und törichtem Dünkel eingenommen von deinen Meinungen.“
Adolph Knigge
Der Nahe Osten
Ja, es ist unbestreitbar. Im Nahen Osten geht es mal wieder richtig zur Sache. Die Hamas haben mit einer unglaublich perfiden Gewaltwelle Israel überfallen. Und Israel schlägt zurück. Mit Macht. Ich glaube nicht, dass eine Bodenoffensive zu verhindern ist. Mit all ihren grausamen Konsequenzen.
Warum die Offensive noch nicht gestartet worden ist, das wissen die Götter. Möglicherweise spielen die Geiseln eine Rolle. Möglicherweise auch die Intervention der Amerikaner. Dass die Deutschen eine Rolle spielen glaube ich weniger.
Der Versuch einer Relativierung
Was mich an der ganzen Sache ein wenig verwundert, ist, dass man versucht, den Israelis eine Teilschuld aufzuerlegen. Man spricht da gerne von Landnahme und unberechtigter Besetzung. Damit versucht man meines Erachtens, das Verhalten der Hamas zu relativieren. Gleichzeitig versucht man so, die Reaktionen der Israelis in ein schlechteres Licht zu stellen. Aber ist das überhaupt berechtigt?
Die Geschichte Israels
Ich habe versucht, mehr über die Geschichte Israels zu erfahren. Ich will das hier nicht detailliert ausführen. Wer sich dafür interessiert, kann das bei Wikipedia nachlesen. Fest steht, dass die Geschichte Palästinas außerordentlich wechselhaft war. Einen Staat Israel hat es bis 1947 nicht gegeben. Sieht man einmal davon ab, dass das Volk Israel schon in der Bibel genannt wird. Ob da schon von einem Staat gesprochen wird, ist mir jetzt nicht geläufig.
Genau so wenig existiert aber auch ein Staat Palästina. Im Übrigen gibt es diesen Staat bis heute nicht. Bezeichnenderweise spricht man da von palästinensischen Siedlungsgebieten. Verwaltet werden diese von einer palästinensischen Autonomiebehörde, in der die Fatah und Hamas eine entscheidende Rolle spielen. Übrigens, beides Terrororganisationen.
Staatsgründung
Über die Staatsgründung Israels will ich hier auch nicht großartig schreiben. Auch hier finden sie Details in der oben angegebenen Quelle. Allerdings sollte man wissen, dass die Briten, der Völkerbund und später die UN dabei eine wichtige Rolle gespielt haben. Dem neuen Staat Israel wurde bei der Staatsgründung auferlegt, dass die nicht jüdischen Bevölkerungsanteile gleiche Rechte wie die Juden haben müssen. Meines Wissens, haben sich die Israelis auch mit Masse darangehalten. Zumindest solange, wie auch die Araber sich darangehalten haben. Dass es immer wieder zu Konflikten gekommen ist, wird keineswegs bestritten.
Kriege
Es kam auch zu verschiedenen Kriegshandlungen. Dabei hat Israel auch immer wieder fremde Gebiete besetzt. Im Rahmen von Friedensverhandlungen hat Israel diese besetzten Gebiete aber mit Masse auch immer wieder geräumt. Im Gaza-Streifen lebt beispielsweise heute kein einziger Jude mehr. Ausnahme sind die Golanhöhen, die nach wie vor durch die Israelis besetzt sind. Ich gehe auch nicht davon aus, dass Israel diese aufgeben wird. Dafür sind sie strategisch zu wichtig.
Es gab weiterhin unzählige Friedensverhandlungen. Dabei war Israel durchaus bereit großzügige Zugeständnisse zu machen. Das war allerdings den Arabern/Palästinensern immer zu wenig. Eine der großen Figuren in diesem Geschäft war Jassir Arafat. Auch wenn der im Westen gerne dargestellt wird, als ein um Frieden bemühter Palästinenser, so muss man doch skandieren, dass er Zeit seines Lebens ein Terrorist gewesen ist. In dessen Zeit fällt beispielsweise das Attentat von München 1972. Nur mal so nebenbei.
Israel im Verteidigungsmodus
Und so ist Israel ein Staat, der etwa so groß ist wie das Land Hessen. Ein jüdischer und demokratischer Staat in Mitten von feindlich gesinnten Arabischen Staaten. Auch wenn hier einige wenige gemäßigter auftreten, wie beispielsweise die Saudis, dann darf man nicht vergessen, dass diese Staaten sich bisher in keiner Weise von der erbärmlichen Aggression der Hamas distanziert haben. Vielmehr droht man hinter vorgehaltener Hand mit heftigen Reaktionen, falls Israel in Gaza einmarschieren sollte. Was an diesen Drohungen dran ist, bleibt abzuwarten.
Und jetzt bei der UN
Dass es in der Vollversammlung der UN unterschiedliche Meinungen gibt, dürfte nicht überraschen. Da sind Vertreter aus Diktaturen und demokratischen Staaten, da sind Vertreter aus unterschiedlichsten Glaubensrichtungen. Alles schön divers. Eigentlich sollte das den Grünen gefallen. Wie auch immer, eine der wesentlichen Aufgaben der UN ist die Wahrung des Friedens in der Welt. Und so sollte man eigentlich erwarten, dass dieses Gremium mehrheitlich den Angriff der Hamas auf Israel scharf verurteilt.
Und jetzt kommt der Chef des Ganzen ins Spiel
Zu diesem Konflikt hat sich vor wenigen Tagen António Guterres, Generalsekretär der UN, geäußert. Dabei hat er zwar den Angriff der Hamas verurteilt, allerdings sprach er darüber auch von einer Reaktion auf 56 Jahre andauernder erdrückender Besatzung von Israel. Weiterhin erklärt er weiter, das palästinensische Volk habe miterlebt, wie sein Land durch Siedlungen dezimiert und von Gewalt heimgesucht worden sei. Die Hamas-Angriffe könnten die „kollektive Bestrafung des palästinensischen Volkes nicht rechtfertigen“, so die BILD.
Gleichzeitig sei er besorgt über „eindeutige Verletzungen des internationalen humanitären Rechts“.
Ich weiß nicht, wie sie das sehen. Ich sehe in diesen Aussagen definitiv die Zuweisung einer Teilschuld gegenüber Israel. Und er wirft Israel sogar Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht vor. Dazu habe ich schon vor wenigen Tagen berichtet. Ich sehe das ganz und gar nicht.
Ich habe in meinen Recherchen versucht, die Aussagen in Gänze zu finden. Es tut mir leid, es ist unmöglich. Unsere Qualitätsmedien schreiben nur bruchstückweise, teilweise versuchen sie sogar die Aussagen zu rechtfertigen. Es ist schon erstaunlich, dass für mich in diesem Moment die Bild die beste Quelle ist. Tja, was sollst du machen?
Fazit
Es ist egal, wie sie zur derzeitigen Krise stehen. Es dürfte auch nicht nur eine einzige Wahrheit geben. Und sicherlich kann man auch meine Meinung kritisieren. Das sollen sie auch.
Dennoch, für das perfide Vorgehen der Hamas gibt es keine Rechtfertigung, absolut keine. Das rechtfertigt allerdings auch nicht jedes Vorgehen der Israelis. Aber wenn das, was berichtet wird, stimmt, versucht Israel alles zu verhindern, was Menschen und geschützte Güter über allen Maßen schädigen könnte. Das ist natürlich schwer, wenn sich die Hamas dahinter verstecken.
Und dann gibt es da noch die UN. Diese Organisation ist eigentlich dem Frieden verpflichtet. Und wenn der Chef dieser Organisation mit seinen Aussagen das Handeln der Hamas zu rechtfertigen versucht, dann ist er in dieser Position nicht tragbar. Und wenn dieser Typ dann auch noch die Israelis zu Mäßigung auffordert, dann soll er doch bitte einmal erklären, wie man gegen die Bedrohung der Hamas vorgehen soll. Aber da kommt leider nur heiße Luft.
Guterres hat mit seiner Aussage der UN jedenfalls nicht genützt. Er selbst sollt meines Erachtens sofort zurücktreten. Von einem Sozialisten ist das allerdings nicht zu erwarten.
Zweite Quelle: ZEIT ONLINE