Auf einem Auge blind

Wie man linke Gewalt relativiert

„Das Gefährliche an Halbwahrheiten ist, dass immer die falsche Hälfte geglaubt wird.“
Hans Krailsheimer

Halbwahrheiten

Stellen sie sich einmal vor, es käme zu einem sportlichen Länderkampf zwischen den USA und China. China gewinnt den Länderkampf, die USA wird zweiter.
Am nächsten Tag steht in den amerikanischen Medien: „Die US-Mannschaft hat beim Länderkampf in China den hervorragenden zweiten Platz belegt. China musste sich mit dem vorletzten Platz begnügen.“
Fällt ihnen was auf? Eigentlich nichts Falsches gesagt und trotzdem gelogen. Die Kernaussage suggeriert nämlich etwas anderes als sich in Realität ereignet hat.

Und genau an diese kleine Geschichte erinnere ich mich immer wieder, wenn in unseren Medien über Extremismus berichtet wird. Da gibt es nämlich deutliche Unterschiede zwischen Rechts- und Linksextremismus.

Die Krawalle vom letzten Wochenende

In der letzten Woche wurde eine Linksextremistin verurteilt. Sie ist mit Gewalt gegen vermeintliche Rechtsextremisten vorgegangen. In meinem Sprachgebrauch spricht man da von Selbstjustiz. Ob das Urteil zu mild ausgefallen ist, ich weiß es nicht. Ich hätte mir eine härtere Strafe gewünscht. Immerhin ging es ja um schwere Körperverletzung in mehreren Fällen, möglicherweise sogar versuchter Totschlag.

Schon im Vorfeld der Urteilsverkündung meldete sich die Antifa. Eine Millionen Euro für jedes Jahr Haft. Die Gewalt hat sich also nicht einfach so ergeben. Im Gegenteil, sie war sogar angekündigt. Ich weiß nicht genau, wo es überall zu Demonstrationen gekommen ist. Die Berichte dazu wurden in unseren Qualitätsmedien auch nur auf kleiner Flamme gekocht. Aber Hamburg war dabei, da bin ich mir ziemlich sicher.

Leipzig

Die Stadt Leipzig ist eigentlich bekannt für ihre linke Szene. Und die Stadt hatte daher auch jegliche Demonstration im Zusammenhang mit dem Fall Lina E. verboten. Warum eigentlich? Die Linken sind doch immer so lieb. Oder etwa doch nicht?

Und dann wird doch eine Demonstration genehmigt. Diese war von dem Grünen-Politiker Jürgen Kasek organisiert und angemeldet. Angeblich sollte es eine Demonstration für die Demonstrationsfreiheit sein. Dass die dann aber von der Antifa unterwandert worden ist, war eigentlich klar. Im Übrigen wird Kasek eine gewisse Nähe zur Antifa bescheinigt. Ich weiß nicht, was da dran ist. Aber für möglich halte ich es schon.

Was ist passiert?

Ich weiß nicht im Einzelnen was vorgefallen ist. Letztlich soll die Polizei die Demonstrierenden eingekreist haben um die Personalien festzustellen. Dass sie dabei möglicherweise über die Stränge geschlagen hat, halte ich für möglich, das haben wir ja schon bei den Corona-Protesten gesehen. Nur da hat sich keiner dafür interessiert.

Fest steht allerdings, dass es am Ende 50 verletzte Polizisten gegeben hat. 30 Demonstranten sollen zumindest temporär festgesetzt worden sein. Und das bei gerade einmal 1.000 Demonstranten. Für mich ist das schon ein ordentlicher Krawall. Dass dabei Mülltonnen gebrannt haben und es auch zu anderen Sachbeschädigungen gekommen ist, muss ich wohl nicht weiter erwähnen.

Die Medien

Tagesschau und ZDF habe ich mitbekommen. Was in anderen Medien geschrieben worden ist, da muss ich mich auf Reitschuster und Tichy abstützen. Die entsprechenden Links hänge ich an.

In der heute Sendung beim ZDF wird eingeblendet „Kritik am Polizeieinsatz in Leipzig“. Und schon wieder will man der Staatsgewalt den schwarzen Peter zuschieben. „SPD und Linke üben Kritik am Verhalten der Polizei.“

Aber auch die Tagesschau macht es geschickt. Sie überschreibt ihren Bericht mit den Worten „Verletzte bei Krawallen in Leipzig“. Soso, hat es wieder einmal Verletzte gegeben. War es die Polizei? Klar wird die Frage nicht beantwortet. Im Verlauf der Nachrichten heißt es dann, „auf beiden Seiten gab es Verletzte.“

Und die Zeit berichtet, „Die Tag-X-Demo in Leipzig lief friedlich an, doch dann kam schnell und plötzlich die Eskalation. Kritiker werfen der Polizei vor, dazu beigetragen zu haben“. Auch hier versucht man wieder einmal, der Polizei die Schuld in die Schuhe zu schieben.

Ich will nicht verhehlen, es soll auch kritischere Berichte gegeben haben. Entscheiden für mich ist aber, dass der ÖR-Dummfunk sich auf die Seite der linken Demonstranten stellt und somit jegliche Neutralität vermissen lässt. Denn eine Zeitung muss ich nur bezahlen, wenn ich sie kaufe. Die ÖR muss ich bezahlen ob ich will oder nicht.

Fazit

Es ist schon interessant, welche Leute sich jetzt stark für die Demonstrationsfreiheit einsetzen. Genau so interessant ist es, dass genau die gleichen Leute die Polizei für ihren Einsatz kritisieren.
Das sind nämlich genau die Gleichen, die während der Corona-Krise das Versammlungsrecht massiv eingeschränkt haben und denen damals der Polizeieinsatz nicht hart genug sein konnte.

Ich habe nichts gegen Maßstäbe. Ich hasse allerdings zweierlei Maßstäbe. Und im Gegensatz zu den Corona-Demonstrationen hat es hier wirklich Straftaten gegeben.

Massive Straßenschlachten in Leipzig: Die Verharmlosung geht weiter (tichyseinblick.de)

Reinwaschung linksextremer Gewalt mit Gebührengeldern im ZDF – reitschuster.de

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