China und der Niedergang der europäischen Autoindustrie
„Mitunter geht man mit unter.“
Norbert Blüm
Die Lage der europäischen Autoindustrie
Ich werde meinen Blick im Schwerpunkt auf die deutsche Autoindustrie richten. Allerdings geht es nicht nur den deutschen Unternehmen schlecht, auch andere Unternehmen in der EU haben ihr Päckchen zu tragen.
Ab 2035 dürfen nach derzeitigem Stand nur noch vollelektrische Autos zugelassen werden. Aber auch schon im Vorfeld gelten immer schärfere Flottengrenzwerte bezüglich der CO2-Emissionen. Dadurch sind die Autohersteller gezwungen E-Autos zu produzieren und auf den Markt zu bringen. Allerdings kauft die der Kunde nicht. Trotz mannigfaltiger Förderung bei der E-Mobilität bei gleichzeitiger künstlicher Verteuerung der Verbrenner-Technik springt der Funke einfach nicht über. Der Kunde will diese Autos einfach nicht kaufen. Zu teuer, zu schlecht, usw.
Nach wie vor erzielen die Unternehmen mit Verbrennern die Gewinne, mit denen sie dann die E-Mobilität subventionieren müssen. Klar fordert die Politik billigere E-Autos, aber wie soll das gehen? Exorbitant teure Rohstoffe und extrem hohe Energiekosten führen halt dazu, dass man nicht billiger produzieren kann. Mal abgesehen vom Binnenmarkt, auch hier laufen diese Autos einfach nicht, international sind wir mit diesen E-Autos absolut nicht konkurrenzfähig. Darüber hinaus machen diese Autos in vielen Teilen der Welt überhaupt keinen Sinn. Da wäre man schon froh, wenn jeder Bürger an eine Stromversorgung angeschlossen wäre.
Die Chinesen überschwemmen den Markt
Auch die Chinesen haben auf E-Mobilität gesetzt. Insbesondere in den Ballungsräumen soll so gegen den Smog angekämpft werden. Auch hier fließen unglaublich viele Staatsgelder in diesen Wirtschaftszweig. Das hat kurzzeitig zu einem riesigen Boom geführt. Unzählige Start-Ups wurden gegründet, haben versucht auf diesem Markt Fuß zu fassen. Das führte zu einer erheblichen Überproduktion. Ich habe Berichte gelesen, dass man Autos in Bauruinen gelagert hat. Nicht nur im Erdgeschoss, nein bis in das zweite und dritte Geschoss. Mittlerweile sind viele dieser Start-Ups auch wieder verschwunden. In wieweit man dadurch die Überproduktion dadurch in den Griff bekommen hat, ist mir leider nicht bekannt. Fest steht jedenfalls, dass chinesische Unternehmen versuchen, mit ihren E-Autos den Markt zu erobern. Dass diese Autos stark subventioniert sind, muss man nicht extra betonen.
China und der Umweltschutz
Es wird von links-grünen Klimaidioten gerne behauptet, dass auch China auf klimaneutrale Energiequellen wie Wind und Sonne setzt. Das ist aber leider ganz und gar nicht so. China setzt auf günstige und immer ausreichend verfügbare Energie. Sicherlich spielen Wind und Sonne dabei eine Rolle. Allerdings kommen die nicht über eine Ergänzungsfunktion hinaus. Nach wie vor setzt China auf fossile Energieträger. Ich habe kürzlich gelesen, das China irgendwas um die 40 Kohlekraftwerke in naher Zukunft bauen will. Dass die Kernenergie dabei eine wichtige Rolle spielt, dürfte eigentlich jedem klar sein. Außer den Grünen in Deutschland.
Ich wiederhole es also noch einmal. Bei der Energiegewinnung geht es China mitnichten um Klimaschutz, sondern einzig und allein um Preis und Verfügbarkeit.
Das gleiche gilt für die Rohstoffgewinnung. Auch hier geht es China nicht im Geringsten um Umwelt- oder Klimaschutz. Da geht es nur um sichere Lieferketten. Besonders sichtbar wird das bei der Gewinnung der sogenannten „seltenen Erden“. Ist da schon die Förderung nicht ohne Probleme, so wird dann das Lösen der wichtigen Rohstoffe aus dem Rohprodukt eine regelrechte Umweltsauerei. Wer Näheres dazu erfahren will soll einfach mal im Internet googeln. Aber Vorsicht, bei grünen Energiefanatikern werden diese Probleme gerne heruntergespielt, am besten noch ganz ausgeklammert.
China interessieren solche Probleme aber keineswegs. Da wird gefördert, was gebraucht wird.
Das alles sollten wir berücksichtigen, wenn wir Waren aus China importieren. Wenn es der EU mit dem Umwelt- und Klimaschutz wirklich ernst wäre, dann dürften keine Produkte aus China importiert werden. Was das bedeuten würde kann sich wohl jeder ausmalen. Schauen sie doch einfach mal, wo da so alles „Made in China draufsteht.
Abhängigkeiten der Europäer
In der EU werden so gut wie keine Rohstoffe gefördert. Am deutlichsten wird das bei Gas. Alleine Niedersachsen sitzt auf einer Gasblase, die Deutschland für mindestens die nächsten 20 Jahre mit Gas versorgen könnte. Aber das will man nicht fördern. Sie wissen schon, wegen der Umwelt. Lieber importiert man teures Flüssiggas aus den USA. Gleichzeitig will man eine Wasserstoffindustrie aufbauen. Woher aber dieser Wasserstoff kommen soll, weiß keiner. Dazu kommt der erbärmlich schlechte Wirkungsgrad bei Wasserstoff.
Wind und Sonne sind nicht zuverlässig, also braucht man eine unglaubliche Speicherkapazität. Dafür müsste man im großen Stil Batterien bauen. Dafür braucht man die seltenen Erden, aus China. Nicht, dass es in Deutschland seltene Erden nicht gäbe. In Sachsen sollen sogar große Vorkommen schlummern. Aber sie wissen schon, das gäbe eine riesige Umweltsauerei. Und so etwas verlagert man doch dann lieber woanders hin. Das macht es dann allerdings teuer und es schafft neue Abhängigkeiten.
Preisfaktoren
Dass das Fehlen von Rohstoffen ein Preisfaktor ist, habe ichgerade erläutert. Wenn man dann noch abhängig von wenigen Lieferanten ist, wird das Problem noch größer.
Dazu kommt, dass in der EU die Löhne enorm hoch sind. Besonders auffällig ist das in Deutschland. Und bei uns kommen dann noch die enormen Sozialabgaben oben drauf. Es ist ja nicht so, dass nur der Arbeitnehmer diese Abgaben zahlt. Der Arbeitgeber tut ja das Gleiche noch oben drauf. Und das kostet. Und es wird zukünftig teurer. Das hat uns die Merz-Regierung schon angekündigt.
Energie ist auch schweineteuer. Und dass es billiger wird, ist nicht absehbar. Im Gegenteil, ab dem 1. Januar 26 kommt die nächste Stufe der CO2-Besteuerung.
Dazu kommt dann noch die ausufernde Bürokratie. Natürlich behauptet die Regierung, sie wolle die Bürokratie abbauen. Aber kaum hat das einer gesagt, da kommt das nächste Bürokratiemonster. Meine Tochter hat in einem mittelständischen Unternehmen einen Posten, der allein mit dem Lieferkettengesetz begründet ist. Auch hier ist keine Erleichterung in Sicht.
Die Vorteile Chinas
Ich glaube, es ist jetzt jedem klar, wo die Vorteile Chinas liegen. Aufgrund der Standortbedingungen in der EU, insbesondere aber in Deutschland, sind Unternehmen in der EU nicht mehr konkurrenzfähig. Da helfen auch keine Steuern und andere Umweltauflagen. Wir sind einfach zu teuer.
Und dann kommt noch ein schwerwiegender Fehler in der europäischen Industriepolitik dazu. Wir waren in der Verbrenner-Technik auf dem Weltmarkt führend. Und hätten wir da weitergemacht, dann hätten uns andere niemals eingeholt. Stattdessen hat man eine Politik gemacht, die den Verbrennern den Garaus machen musste. Somit haben die Unternehmen da auch nicht großartig weiterentwickelt.
In der E-Mobilität sind wir aber deutlich im Hintertreffen. Da haben die Chinesen uns einiges voraus. Und genau diesen Markt werden die Chinesen allein schon aufgrund ihrer Vormachtstellung bei den Rohstoffen erobern.
Es ist schon irre. Genau die Produkte, bei denen wir Weltmarktführer gewesen sind, werden von der Politik verteufelt. Produkte, bei denen wir in erhebliche Abhängigkeiten von China geraten, werden aber politische gefördert. Bescheuerter kann Politik nicht mehr sein.
Fazit
Wenn keine politische Umkehr kommt, dann werden wir von China überrollt. Dass es unserer Industrie schlecht geht, kann man an der Entwicklung der Arbeitslosenzahlen jetzt schon sehen. Auch die Zahlen in der Produktion sehen alles andere als vielversprechend aus.
Und dann machen wir es den Chinesen auch noch leicht. Setzen auf Produkte, wo China sich mittlerweile eine Vormachtstellung erobert hat.
Zu ändern wäre das noch. Wir sollten uns an das erinnern, wo wir einmal gut waren. Dafür ist es aber notwendig, dass wir uns zum einen vom „Green Deal“ verabschieden, und zum anderen diesen ganzen links-grünen Wokismus in die Wüste schicken. Vereinfacht gesagt, weg mit der kommunistischen Planwirtschaft und zurück zur Marktwirtschaft. Dann könnte es noch klappen.
Ansonsten eine große Tribüne bauen und beim Niedergang zuschauen.