Humanitäre Hilfe für Gaza

Luftwaffe wirft Hilfsgüter über Gaza ab

„Das Gegenteil von Gut ist nicht Böse, sondern gut gemeint.“
Kurt Tucholsky

Der Krieg gegen die Hamas tobt

Nach wie vor gehen die Kämpfe gegen die Hamas in Gaza unvermindert weiter. Nach wie vor halten die Hamas Geiseln in ihrer Gewalt. Auf israelischer Seite geht man von etwa 20 Lebenden und 50 Toten aus. Und nach wie vor zeigt die Hamas nicht den geringsten Willen, auf die Israelis zuzugehen. Was bleibt also den Israelis übrig, als den Kampf mit unverminderter Härte fortzusetzen?
Für die Israelis ist es eh egal. Denn egal was da irgendwie schiefläuft, schuld sind immer die Israelis.

Die Humanitäre Lage

Dass es den Menschen in einem Krieg schlecht geht, ist nicht neu. Ich kann mich gut an die Geschichten meiner Großmutter erinnern. Die war gegen Ende des Krieges in Wuppertal Ronsdorf ausgebombt worden und lebte dann mit ihren vier Kindern in einer Gartenlaube. Der Vater befand sich im Krieg in Afrika. Und sie wissen sicherlich auch, dass Lebensmittel gegen Ende des Krieges rationiert waren.

So ähnlich dürfte es auch im Gaza-Streifen aussehen. Was dort wirklich los ist, weiß keiner. Der ÖRD füttert uns mit Bildern, die von den Pressestellen der Hamas stammen. Merkwürdigerweise werden Bilder der Israelis so gut wie nie gezeigt. In den letzten Tagen wird immer wieder über eine Hungersnot im Gaza-Streifen berichtet. Die Mainstream-Medien waren sich dabei nicht einmal zu schade, Fake-Bilder zu verwenden.
Merkwürdig an der Sache ist nur, dass selbst die UN anscheinend von einer Hungersnot nichts weiß. Wie dem auch sei, die westlichen Regierungen scheinen den Lügen der Hamas zu glauben. Glauben an eine Humanitäre Katastrophe.

Hilfsgüter

Natürlich ist es schwer, Hilfsgüter in ein Kriegsgebiet zu bringen. Trotzdem ist das mehrfach gelungen. Allerdings sollte man wissen, dass ein Großteil der Güter nicht bei den Bedürftigen ankommt, sondern von der Hamas gekapert wird. Ich habe Berichte gelesen, da wird von 80 Prozent gesprochen. Die Hamas wiederum verkauft diese Güter zu horrenden Preisen an die Bevölkerung. So bleibt man natürlich flüssig.

Nur so nebenbei, die USA haben im Februar eine wirklich neutrale Organisation, die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) gegründet, die Hilfsgüter verteilen sollte. Das hat der Hamas aber nicht gepasst. Sie hat diese Organisation mit allen Mitteln bekämpft. Klar, diese Güter wären ihrem Zugriff entzogen.

Und es gibt auch Güter genug. Sie stehen an den Grenzübergängen zu Gaza und werden nicht in das Land hineingelassen. Schuld ist natürlich Israel. Merkwürdig ist aber dabei, dass auch der ägyptische Grenzübergang bei Rafah hermetisch abgeriegelt ist.

Zur Größe des Gaza-Streifens

Der Gaza-Streifen hat eine maximale Länge von etwa 42 km und eine maximale Breite von 12 km. Insgesamt leben dort auf einer Fläche von 3460 Quadratkilometern schätzungsweise 2,1 Mio. Einwohner.

Zum Vergleich, Hamburg ist bei nahezu gleicher Einwohnerzahl etwa doppelt so groß. Ich weiß nicht, wieviel LKW-Ladungen pro Tag notwendig sind, um 2,1 Mio. Menschen zu versorgen.
Es spielt aber letztendlich keine Rolle. Bei allen Hilfsmaßnahmen ist immer zu beachten, wer die Kontrolle im Raum innehat. Und das dürfte mit Masse nach wie vor die Hamas sein.

Hilfe aus der Luft

Da man auf dem Landweg nicht genügend Güter in den Raum bringen kann, aus welchen Gründen auch immer, versucht man es aus der Luft. Man schickt also Transportflugzeuge in den Raum, die dann palettenweise Güter an Fallschirmen über Gaza abwerfen.

Und jetzt einmal eine Frage zwischendurch. Wie kann man so richtig Krawall erzeugen? Nehmen sie einfach mal eine Meute junger Menschen aus ärmlichen Verhältnissen. Also Menschen, die sich nichts leisten können. Und nun schmeißen sie in diese Meute zwei Paar Sneakers von einer Nobelmarke. Das schauen sie sich dann aus einer sicheren Entfernung an. Das gibt eine schöne Keilerei. Am Ende hat die stärkste Gruppe beide Paare und der Boss entscheidet, wer die Schuhe bekommt. Wenn sie dem Boss passen, dann bekommt der natürlich das erste Paar.

Zurück zu den abgeworfenen Hilfsgütern. Wie ich schon sagte, hat die Hamas noch die Kontrolle im Raum. Die Mitglieder dieser Terrororganisation haben zudem auch noch die Waffen. Was meinen sie, wer sich jetzt diese Güter unter den Nagel reißt. Glauben sie allen Ernstes, dass diese Abwürfe aus der Luft tatsächlich eine Änderung bringen? So naiv können wirklich nur westliche Politidioten sein. Und da dürfte es noch nicht einmal eine Keilerei geben.

Ein weiterer Nachteil

Die Güter werden Palettenweise abgeworfen. Auch wenn die entsprechend verpackt sind, einiges wird bei der Landung kaputt gehen. Es ist davon auszugehen, dass möglicherweise ein Fünftel der Fracht schon bei der Landung verloren geht.
Jetzt wirft man ja auch Medikamente ab. Wofür die sind, weiß eigentlich nur medizinisches Personal. Was passiert aber, wenn kein Mediziner am Lande-Ort anwesend ist? Dann kann es passieren, dass die Medikamente falsch verwendet oder sogar gleich zerstört werden.

Nur die zweitbeste Lösung

Hilfsgüterabwürfe sind aus diesen Gründen immer nur die zweitbeste Lösung. Und wenn man am Boden nicht einmal die Kontrolle ausübt, dürfte es sogar der berühmte Griff ins Klo sein.
Wenn ich aber die Kontrolle am Boden hätte, dann machen solche Abwürfe überhaupt keinen Sinn mehr. Denn dann kann ich ja mit LKW in den Raum fahren.

Darüber hinaus kann ich Güter aus der Luft niemals an einen gezielten Platz bringen. Durch Wind und Fluggeschwindigkeit hat man eine immense Streuung. Es ist durchaus möglich, dass diese Güter sogar Menschen verletzen. Und wenn man den Wind falsch berechnet, kann es passieren, dass Güter sogar ins Mittelmeer abdriften. Der Gaza-Streifen ist halt ziemlich schmal.

Die Macht der Bilder

Bei all diesen Überlegungen muss man sich fragen, ob unsere Polit-Amateure das nicht wissen. Ich bin mir sicher, sie wissen das. Warum tun sie es dann aber trotzdem? Zunächst einmal ganz einfach, weil sie es können. Entscheidend sind dabei aber die Bilder. Es sieht unglaublich eindrucksvoll aus, wie so eine Transportmaschine in der Luft ablädt. Genauso eindrucksvoll sieht es aus, wenn dann die Güter am Fallschirm zu Boden sinken. Das sind Bilder. Da kann man in den Medien zeigen, was man doch für ein toller Hecht ist. Ob von den Gütern am Ende überhaupt was bei den richtigen ankommt, ist dann nur noch Nebensache. Vor allem, wenn man weiß, dass diese Frage von den Medien auch nicht gestellt wird.

Fazit

Ich halte diese Aktion für Schwachsinn. Noch schwachsinniger ist der Vergleich mit den Rosinenbombern während der Berlinblockade. Da wurden die Güter nämlich auf einem Flughafen umgeschlagen und eben nicht aus der Luft abgeworfen. Merz hat diesen Vergleich tatsächlich anbringen wollen.
Aber es hört sich halt gut an. Merz zeigt sich als Macher. Und die Bilder sind geil.

Aus meiner Sicht wäre es viel wichtiger, die Hamas massiv unter Druck zu setzen. Denn wenn die Hamas entwaffnet und entmachtet sind, dann dürfte humanitäre Hilfe auch auf dem Boden völlig problemlos vonstattengehen. Stattdessen schmeißt man die weiterhin mit Hilfsgeldern zu.

Noch eine Frage zum Schluss

Der Krieg in Gaza dauert doch derzeit schon fast zwei Jahre. Angeblich hungert die Bevölkerung, Nahrungsmittel und medizinische Güter sind Mangelware. Der Kampf der Hamas geht aber unvermindert weiter. Eine Knappheit an Waffen und Munition scheint es also nicht zu geben. Da scheint die Versorgung also immer noch zu funktionieren. Schon merkwürdig, oder?

Hilfsgüter über Gaza

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