Fleischlos durchs Leben?

Cem Özdemir will Fleisch verteuern

„Wenn Gott nicht wollte, dass wir Tiere essen, wieso hat er sie dann aus Fleisch gemacht?“
John Cleese

Fleisch ist ein Stück Lebenskraft

Genau mit diesem Slogan wurde früher einmal Fleisch beworben. Dahinter steckte die Centrale Marketinggesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA). Die Organisation ist seit 2009 aufgelöst. Über die Gründe will ich hier nicht referieren.

Sicherlich war diese Organisation ein Lobbyverein. Trotzdem ist unbestritten, dass Fleisch ein wertvolles Nahrungsmittel ist. Klar, wie für alle anderen Stoffe, die wir zu uns nehmen, spielt die Dosierung eine Rolle.
Ich bin absolut überzeugt davon, dass Menschen, die sich ausschließlich von Fleisch ernähren, nicht gesund leben. Genauso überzeugt bin ich aber auch davon, dass Menschen, die sich absolut fleischlos ernähren, genauso ungesund leben. Noch schlimmer dürfte es bei denen sein, die gänzlich auf tierisches Eiweiß verzichten.

Es gibt Menschen, die Fleisch nicht mögen

Klar gibt es Menschen, die Fleisch nicht mögen. Sollen sie doch leben, wie sie es für richtig halten. Trotzdem halte ich Veganer für nicht normal. Sie wissen ja, das Wort „Veganer“ kommt aus dem Indianischen und heißt: „der, der zu blöd zum Jagen ist“.
Aber all das stört mich nicht. Aber es ist schon lästig, dass diese Leute immer wieder versuchen, die anderen von ihrem Lebensstil zu überzeugen. Wann immer ich von Veganern oder Vegetariern umgeben war, haben die Versucht mich von ihrer Ernährung zu überzeugen. Dem gegenüber habe ich es noch nie erlebt, dass Fleischesser die andere Seite zum Fleischessen überzeugen wollten. In Gegenteil, wenn die auf Fleisch verzichten, bleibt mehr für mich.
Aber auch damit kann ich eigentlich gut um. Richtig ärgerlich wird es aber, wenn solche Leute in der Politik sitzen, und dann noch Positionen besetzen, wo sie richtig Macht ausüben. Und das trifft derzeit auf Karl Lauterbach, der sich als „Fichvegetarier“ (der spricht das wirklich so aus) bezeichnet, und auf Cem Özdemir, der bekennender Veganer ist. Dafür kifft er allerdings. Wahrscheinlich ist das nur so auszuhalten.

Was hat man nicht alles versucht

Genau diese Leute versuchen ständig uns den Fleischgenuss madig zu machen. Als erstes kam die Behauptung, zu viel Fleisch wäre ungesund. Erhöhter Fleischkonsum würde beispielsweise zu Nierensteinen führen. Ich esse gern und viel Fleisch. Bin jetzt 65 Jahre alt, und habe nach wie vor keine Probleme mit Nierensteinen. Habe aber jemanden im Bekanntenkreis, der sehr auf seine Ernährung achtet. Der hat Nierensteine, schon mehrfach. Kann mir mal einer sagen, wie viel Fleisch ich täglich essen muss, damit ich Nierensteine bekomme? Ich würde mich sogar für eine Studie zu Verfügung stellen. Mit dem Argument Gesundheit ist man also nicht so richtig weit gekommen.

Also probiert man es mit dem Umweltschutz. Kühe furzen Methan. Tiere, vor allem Kühe verbrauchen sehr viel Wasser. Und außerdem sind sie ja regelrechte CO2-Schleudern. Darüber hinaus produzieren sie auch noch Gülle, die mit ihrem Nitrat- und Nitrit Gehalt den Boden verseucht.
Nun, wer meinen Blog aufmerksam verfolgt, weiß, dass das nur die halbe Wahrheit ist. Pflanzen brauchen zum Wachstum Stickstoff, der in Nitraten enthalten ist, und CO2. So schädlich können die Tiere also gar nicht sein. Auch das Umweltargument hat beim Bürger nicht gezogen. Es wird weiterhin Fleisch konsumiert. Auch die Mengen sind nicht wirklich rückläufig.

Das letzte Argument war dann die sozial-moralische Komponente. Man könne doch Tier nicht töten, um sie zu essen. Ganz extrem wurde dies, als es um Pferdefleisch ging. Da hat man doch tatsächlich argumentiert, man würde doch nicht sein Sportgerät essen.
Allerdings hat man mit dieser Argumentation zwei Fehler gemacht. Erstens würde man Sportpferde niemals schlachten, dafür züchtet man ganz besondere Rassen. Und Zweitens, wenn in diesem Zusammenhang das Pferd auf ein Sportgerät reduziert wird, wo bleibt dann die Moral. Nun ja, dieses Geschäft mit der Massentierhaltung kann man schon kritisch beleuchten. Allerdings sind gerade in Deutschland die Bedingungen für diese Tiere alles andere als schlimm. Okay, schwarze Schafe gibt es überall. Trotzdem hat auch dieses Argument nicht zur Verringerung des Fleischkonsums geführt.

Man muss die Menschen erziehen

Nun ist ein bekennender Veganer unser Landwirtschaftsminister. Leider hatte er vorher nie etwas mit Landwirtschaft zu tun. Als Soziologe hat er also von diesem Thema absolut keine Ahnung. Allerdings versteht er aufgrund seiner Ausbildung etwas von Erziehung. Er hat sich daher zum Ziel gesetzt, den Bürger zur fleischlosen Ernährung zu erziehen. Und wie macht man das? Man erhöht den Preis.

Mehrwertsteuer auf Fleisch

Egal was sie kaufen, auf alle Produkte wird eine Mehrwertsteuer erhoben. Für Nahrungsmittel beträgt diese 7 Prozent vom Produktpreis, für die meisten anderen Produkte werden 19 Prozent erhoben. Hierbei gibt es allerdings einige Merkwürdigkeiten. Kaufen sie beispielsweise ein Schnitzel bei einem Discounter, dann werden 7 Prozent Mehrwertsteuer erhoben. Bestellen sie das gleiche Schnitzel in einer Gaststätte, dann sind 19 Prozent fällig. Wahrscheinlich ist das Schnitzel in der Gaststätte kein Nahrungsmittel, sondern ein Luxusprodukt. Bei den derzeitigen Preisen kann man schon mal auf diese Idee kommen.

Es geht bei dem Vorstoß Özdemirs aber um das Schnitzel beim Discounter oder Metzger. Hier will Özdemir den Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent auf 9 oder 10 Prozent anheben. Mit der mehr eingenommenen Steuer sollen dann die Bauern unterstützt werden, damit sie mehr für das Tierwohl tun können. Und gegenüber der Welt meinte er, das seien Beträge, die der Bürger gar nicht merken würde.

Denkfehler und andere Sauereien

Kommen wir erst einmal zum Denkfehler. Özdemir glaubt allen Ernstes, dass die zusätzlichen Steuereinnahmen den Bauern zu Gute kämen. Okay, glauben darf er das. Er sollte aber eigentlich wissen, dass Steuern nicht zweckgebunden sind. Über die Verwendung von Steuermittel entscheidet der Haushalt. Und der wird vom Bundestag beschlossen. Und sind wir mal ehrlich. Die Koalitionsspitzen der Ampel haben in den letzten Tagen über den Haushalt 2025 diskutiert. Der Landwirtschaftsminister war da nicht dabei. Also, ob diese Steuern dann wirklich bei den Bauern ankommen darf durchaus bezweifelt werden.

Gehen wir jetzt einmal zu den Preisen. Herr Özdemir äußert gegenüber der Welt, dass es hier um Beträge geht, die der Bürger nicht einmal merken würde. Also überprüfen wir das einmal.
Ein Kg Schnitzelfleisch kostet derzeit etwa 9 Euro. Im Discounter bekommen sie es möglicherweise billiger, dafür können sie aber je nach Qualität auch mehr bezahlen.
Für meine Berechnung nehmen wir einfach einmal die 9 Euro. In diesem Betrag ist der Mehrwertsteueranteil von sieben Prozent enthalten. Dieser beträgt 59 Cent. Das heißt, das Schnitzelfleisch kostet eigentlich nur 8,41 Euro. Erhöhen wir nun den Steuersatz auf 10 Prozent, dann kostet das gleiche Fleisch zukünftig 9,25 Euro. Letztendlich beträgt der Unterschied lediglich 25 Cent pro Kilo. Würden sie das merken? Bei der derzeitigen Inflation wahrscheinlich eher nicht.

Die Unverfrorenheit

Eigentlich behauptet der kleine Schweinepriester immer, er wolle den Fleischkonsum in der Gesellschaft verringern. Wieso soll dann aber keiner merken, dass er so still und heimlich die Steuern erhöht? Kann es sein, dass er sich bei der eigenen Klientel beliebt und bei der Masse der Bürger nicht unbeliebt machen will?
Was er auch nicht wahrhaben will, ist, dass sich die Preise automatisch erhöhen werden, wenn die Landwirtschaft nach den neuen Vorgaben produzieren soll. Diese Preiserhöhung wird der Bürger spüren. Aber dann sind ja die Bauern schuld.
Ich jedenfalls finde es höchst widerlich, wenn man Maßnahmen so still und leise durchdrückt, weil man glaubt, der Bürger merke es nicht. Und wenn man dann weiterdenkt, wer weiß, was denen sonst noch so einfällt.

Ein Zitat

In diesem Zusammenhang stoße ich immer wieder auf ein Zitat von Jean-Claude Juncker, Präsident der EU-Kommission vom 2014 bis 2019. Der sagte folgendes: „Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“ Letztendlich heißt das, wenn du den Bürger bescheißen willst, dann fasse dich in Geduld. Transparenz ist allerdings etwas ganz anderes.

Zusammenfassung

Ich halte diese Steuererhöhung wieder einmal für eine Maßnahme, dem Bürger in die Tasche zu greifen. Denn wirklich zielführend ist diese Maßnahme nicht. Und sind wir mal ehrlich, die dadurch gewonnen Steuermittel von etwa 80 Mrd. Euro werden mit Sicherheit nicht bei den Bauern landen. Da hat die Ampel ganz andere Ideen.
Gleichzeitig sollten wir auch nicht vergessen, dass Özdemir auch schon mal die Mehrwertsteuer für Obst und Gemüse auf Null absenken wollte. Diese Forderung begründete er seinerzeit als sinnvolle und notwendige sozialpolitische Maßnahme, sie sei aus gesundheitspolitischer und klimapolitischer Sicht empfehlenswert.
Also wieder einmal Fleischverzicht für Gesundheit und Klima. Interessanterweise versteht der Soziologe Özdemir von beidem nichts.

Der Link

Ich habe für meinen Beitrag viele Quellen genutzt. Googeln sie einfach mal bei NIUS. Einen Bericht hänge ich ihnen aber an. Den habe ich bei Tichys Einblick gefunden. Und den finde ich richtig gut. Und der ist auch nicht übermäßig lang.

Özdemir will höhere Mehrwertsteuer auf Fleisch: „Ich finde, das merken sie kaum“ (tichyseinblick.de)

Ein Merksatz zum Schluss

Es zeigt sich wieder einmal: „Die Grünen machen nichts besser, aber alles teurer“.

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