„Wenn an vielen kleinen Orten viele kleine Menschen viele kleine Dinge tun, wird sich das Angesicht unserer Erde verändern.“
(Afrikanisches Sprichwort)
Wahrscheinlich ist ihnen schon klar geworden, dass ich vom staatlichen Propagandafernsehen nicht übermäßig viel halte. Trotzdem schaue ich morgens beim Frühstück immer wieder einmal das Morgenmagazin bei ARD oder ZDF (wechselt im Wochenrhythmus). Und manchmal kommen dann doch sehenswerte Beiträge. So war es auch heute. Es ging um die Renaturierung von Mooren.
Grundsätzliches über Moore
Moore sind Feuchtgebiete in denen das Wasser bis dicht unter die Oberfläche reicht. In diesem feuchten Untergrund versinken viele organische Stoffe. Durch das Wasser werden diese Stoffe vom Sauerstoff abgeschnitten und verrotten dem entsprechend kaum. Diese organischen Stoffe enthalten sehr viel Kohlenstoff, der jetzt natürlich nicht abgegeben werden kann. Somit sind diese Moore große CO2-Speicher.
Eigentlich ist diese Aussage falsch. Sie speichern ja nur den Kohlenstoff (C). Und der kann sich dann halt nicht mit dem Sauerstoff (O) in der Luft zu CO2 verbinden. Die Moore sind also ein Kohlenstoffspeicher. Ich denke aber, sie wissen was ich meine.
Wie oben schon gesagt, verrotten diese organischen Stoffe kaum und werden zu Torf. Über die Zeit können diese Stoffe dann zu Braunkohle oder noch besser zu Steinkohle werden. Wir sprechen hier allerdings von Zeiträumen von mehreren 100.000 Jahren, möglicherweise sogar von Jahrmillionen. Und solange bleibt der Kohlenstoff in der Erde gebunden. Und es ist Einfach: kein Kohlenstoff, kein Kohlendioxid.
Dazu empfehle ich ihnen diesen Beitrag (Lesezeit 2 Min.)
Wo gibt es noch Moore in Deutschland?
Unsere deutschen Moore bedeckten einst etwa 1,5 Millionen Hektar der deutschlandweiten Fläche, also mehr als 4 Prozent. Aktuell sind davon etwa 95 Prozent bereits entwässert, von der Landwirtschaft genutzt oder bebaut. Dazu aber später mehr.
Derzeit sind in Deutschland nur noch wenige Moore in ihrem Urzustand erhalten. Viel erwarten jetzt, dass sich diese mit Masse in Nordeutschland finden lassen. Das ist allerdings ein Irrtum. Hinter diesem Link finden sie Informationen zu den Top-Ten-Mooren in Deutschland.
Über die CO2-Speicherkapazität von Mooren gehen die Schätzungen auseinander. Ich habe hier Informationen gefunden die sich zwische 40 und 50 Mio Tonnen bewegen. Ich denke, das ist schon mal eine Hausnummer.
Der Wirtschaftsfaktor
Menschen brauchen Raum für Landwirtschaft. Menschen brauchen Brennstoffe zum Kochen und Heizen. Und auch Pflanzen brauchen Kohlenstoff.
Betrachten wir zunächst den Raumbedarf für die Landwirtschaft.
Für den Ackerbau braucht man Fläche. Die nassen Moorflächen waren dafür allerdings völlig ungeeignet. Daher hat man die Moore trockengelegt. Dass dadurch die organischen Stoffe verrotten konnten und so den Kohlenstoff an die Luft abgegeben haben, war in der Vergangenheit nicht relevant. Und je mehr Menschen in Deutschland lebten, um so mehr Fläche wurde benötigt. Allerdings gilt dieser Effekt nicht nur für die Landwirtschaft, sondern genau so für die Forstwirtschaft.
Bei der Trockenlegung der Moore kommt der Torf zum Vorschein. Wir wissen, dass Torf nahezu reiner Kohlenstoff ist, und der wird ja zum Pflanzenwachstum gebraucht. Darüberhinaus kann Torf gut Wasser speichern. Daher hat man Torf in großen Mengen zur Anzucht von Pflanzen genutzt. Natürlich auch das zum Nachteil der Umwelt. Heute nutzt man hierfür Komposterde. Die besteht zum Großteil aus noch nicht vollständig verrotteten Pflanzenabfällen.
Und wenn wir einmal 200 Jahre zurückgehen, dann werden wir feststellen, dass Torf auch als Brennstoff genutzt wurde. Der Bergbau war noch nicht so ausgeprägt wie heute und Torf lag ja fast auf der Oberfläche. Darüber hinaus war Torf auch noch preiswert.
Die „Last Generation“
Unsere jungen Leute, diese last Generation, die werden jetzt wahrscheinlich die Nase rümpfen und sagen: „wie konntet ihr nur…“. Oder um bei Greta zu bleiben :“how dare you…“. Denen möchte ich aber folgendes mitgeben. So ein verwöhntes Pack, wie ihr es seid, ihr wolltet in dieser Zeit gar nicht leben wollen. Keine Handys, kein Strom, Baden in einer Zinkbadewadewanne einmal die Woche. Keine Autos, von E-Bikes ganz zu schweigen. Und da seid ihr mit sechzehn täglich zur Arbeit gegangen, 14 Stunden am Stück. Mit eurer Einstellung hättet ihr damals wahrscheinlich nicht überlebt. Da wäret ihr dann wirklich die Last Generation gewesen. Ja, das wäre ein Segen für dieses Deutschland.
Kommen wir jetzt aber zum Umweltschutz
In dem Beitrag beim heutigen MOMA wurde eine Gruppe Menschen gezeigt, die aktiv wieder ein Hochmoor renaturieren wollen. Ich glaube es war im Harz. Dazu haben sie in einem Wald unterirdische Staus gebaut. Letztendlich rammen sie zwei Meter lange Bohlen in den Boden. An diesen Bohlen staut sich das Wasser, auch unterirdisch. Schon einen Tag später kann man den Erfolg sehen. Der Boden oberhalb der Barriere ist deutlich durchnässt. Solche Staus werden jetzt in bestimmten Abständen erneut gebaut, so dass die durchfeuchtete Fläche immer größer wird. Nach und Nach wird dieser Abschnitt wieder zu einem Moor.
Ja, das ist körperliche Arbeit. Aber es ist eine Arbeit, die sich wahrscheinlich lohnt. Und so kann man mit verhältnismäßig geringen Mitteln einiges bewirken. Natürlich ist diese einzelne Maßnahme nur der Tropfen auf dem heißen Stein. Aber solche Aktionen sollten wirklich Schule machen.
Wie wäre es zum Beispiel mit der Wiederaufforstung der Lüneburgerheide? Auch das wäre eine Renaturierung. Ach so, dann kommen ja keine Touris mehr, ich vergaß.
Und was machen die Grünen?
Die Schreien laut Windräder, Windräder, Windräder. Dafür holzen die sogar Wälder ab. Jetzt droht Habeck sogar, dass man Windräder in Landschaftschutzgebieten bauen will. Da kann man aber eine Renaturierung von Mooren nicht wirklich brauchen. In ein Moor baut man kein Windrad. Das bekommt man schon allein wegen der Tragfähigkeit des Bodens nicht hin.
Und die grüne Jugend?
Was machen diese FfF-Idioten oder diese „Last Generation“?
Die laufen schreiend durch die Gegend, schwänzen Freitags die Schule oder kleben sich auf Straßen fest. Wenn es aber einmal um wirklliche harte Arbeit geht, dann ist von denen keiner dabei. Wahrscheinlich sind sie gerade in Urlaub geflogen…
Der folgende Link führt sie zu dem entsprechenden Beitrag beim MOMA. Leider ist das Video noch nicht verfügbar. Ich bleibe aber dran. Das Video sollte dann etwa vier Minuten lang sein.
https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/morgenmagazin/reportagen/moma-reporter-renaturierung-hochmoore-klimaschutz-100.html
Der folgende Link ist eine Ergänzung zu diesem Thema.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/steffi-lemke-umweltministerin-will-natuerlichen-klimaschutz-durch-moore-und-waelder-mit-vier-milliarden-euro-staerken-a-8ccbaec9-fe12-445b-9fcd-adf7239b78c5