Gab es 2020 wirklich eine Übersterblichkeit

„Es gibt drei Arten von Lügen: Lügen, infame Lügen und Statistiken.“
Benjamin Disraeli (1804 – 1881), britischer Staatsmann und Schriftsteller

Heute findet erneut eine dieser Ministerpräsidentenkonferenzen statt. Wass man so hört, werden die Ergebnisse alles andere als erfreulich sein. Das Ungeimpfte diskriminiert werden sollen, ist schon fast ein Fakt.

Die Argumente sind immer die Gleichen. Hohe Inzidenzen, Überlastung der Krankenhäuser, Verhinderung von schweren Verläufen und Sterbefällen usw.
Deshalb greife ich noch einmal das Thema Übersterblichkeit auf. Das wollte ich schon längst einmal tun. Leider hatte ich bisher noch nicht die entsprechenden Daten gefunden. Vor einigen Tagen bin ich dann auf einen Beitrag gestoßen, der sich genau mit diesem Thema befasst hat.
Der Autor ist Gunter Frank, ein Mediziner. Die Tabellen, die ich für diesen Beitrag nutze, habe ich aus seinem Beitrag entnommen.

Gesamtsterblichkeit

Ich hatte in einem vorangegangenen Beitrag schon einmal eine zu erwartende Sterblichkeit berechnet. Ich ging von 80 Mio Bürgern aus, die im Durchschnitt 80 Jahre alt würden. Daraus ergibt sich, dass jährlich ca. 1 Mio Menschen sterben. Wenn sie das mit Deutschland vergleichen, dann stellen sie fest, dass diese Zahlen gar nicht so weit von der Realität entfernt sind. Man kann also davon ausgehen, dass sich die Sterblichkeit in der Bevölkerung immer um ein Prozent bewegt. Dazu die folgende Tabelle.

JahrGesamtbevölkerungVerstorbenein Prozent
200682.314.906821.6270,998
201682.521.653910.9021,104
201782.792.351932.2721,126
201883.019.213954.8471,148
201983.166.711939.5201,130
202083.190.556982.4891,181

Was sagt uns diese Aufstellung? Die Sterblichkeit liegt tatsächlich um ein Prozent und das schon über einen längeren Zeitraum. In den letzten 5 Jahren ist allerdings ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Wie zu erwarten, hatten wir 2020 die höchste Sterblichkeit im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung.

Die Hochbetagten

Bisher haben wir nur die nackten Gesamtzahlen betrachtet. Um aber Aussagen zu einer möglichen Übersterblichkeit zu treffen, muss auch die Altersstruktur genauer unter die Lupe genommen werden. Wie wir wissen, liegt das durchschnittliche Sterbealter in Deutschland irgendwo bei 81 Jahren. Das bedeutet nicht, dass man nicht älter werden kann, aber die Sterbewahrscheinlichkeit ist dort deutlich höher als in jüngeren Jahrgängen.
Das heißt, je größer die Altersgruppe der über 80 jährigen ist, um so höher ist auch die Sterblichkeit in der Bevölkerung. Und dass die deutsche Bevölkerung immer älter wird, ist uns nicht unbekannt. Gemäß StBA lebten 2020 in Deutschland 20.465 Menschen, die über 100 Jahre alt waren. Deshalb ist für die Beantwortung der Frage, Übersterblichkeit ja oder nein, wichtig, die Altersstruktur näher zu betrachten. Dazu die Folgende Tabelle.

Jahrüber 80 jährigeBevölkerungsanteil in %
20063.680.8204,472
20164.729.2035,731
20174.941.9105,969
20185.510.6856,204
20195.389.1066,480
20205.681.1356,829

Wie sie hier deutlich sehen können, steigt der Anteil der über 80 jährigen kontinuierlich an. Somit sind auch steigende Sterberaten durchaus zu erwarten.
Das wird sich auch zukünftig weiter fortsetzen. Ein Ende dieses Effektes wird 2044 zu erwarten sein. Denn dann kommen die geburtenschwächeren Jahrgänge nach dem sogenannten Pillenknick zum tragen.

Die Sterblichkeit bei den über 80 Jährigen

Die Situation bei den über 80 jährigen zeigt ihnen die folgende Tabelle.

JahrVerstorbene (80+)Anteil an den Gesamttoten in %Anteil an der Altersgruppe in %
2006395.57048,1410,75
2016493.16054,1410,43
2017517.80855,5410,48
2018536.89556,2310,42
2019535,49457,009,93
2020576.64658,6910,15

In dieser Tabelle können sie deutlich erkennen, dass der Anteil der Verstorbenen 80+ im Verhältnis zu den Gesamttoten kontinuierlich ansteigt. Es ist nicht überraschend, dass das mit dem steigenden Anteil der Altersgruppe 80+ an der Gesamtbevölkerung einhergeht. Interessant ist dann aber die Sterberate innerhalb der Altersgruppe. Hier liegt der Anteil der Verstorbenen fast durchgängig um die zehn Prozent. Auffällig ist hierbei, dass gerade das Coronajahr 2020 im niedrigen Bereich anzusiedeln ist.

Zusammenfassung

Natürlich hatten wir in 2020 eine Übersterblichkeit, wenn man die Zahlen ohne Berücksichtigung des demographischen Wandels auswertet. Nichts anderes tut das RKI und das StBA. Schaut man aber die Zahlen genauer an, dann kommt man zu anderen Bewertungen. Es gibt sogar Statistiker, die aufgrund ähnlicher Betrachtungen zu einer Untersterblichkeit kommen.

Soweit will ich nicht gehen. Aber eine besondere Übersterblichkeit in Folge der Corona-Pandemie kann ich nicht erkennen. Ob die teilweise massiven Eingriffe in unser Leben dabei einen Beitrag geleistet haben, ist nach wie vor nicht bewiesen. Zweifel sind jedenfalls angebracht.

Eines steht jedenfalls fest: mit einer besonderen Mortalität sind und waren die Einschränkungen nie zu begründen!

Diese und auch andere Informationen hat Herr Gunter Frank in seinem Buch „Der Staatsvirus“ zusammengetragen. Ich besitze dieses Buch und halte es für für besonders lesenswert.
Für Interessierte: ISBN 978-3-9819755-9-8.

Kommentar verfassen