Übersterblichkeit

In den Letzten Tagen hört man immer wieder von Übersterblichkeit, Söder sagt, jeder Tote sei einer zu viel, Experten sprechen von einer Übersterblichkeit von 25%, usw., usw. Deshalb halte ich es für wichtig, dass wir uns einmal mit dieser Thematik auseinander setzen.

Was ist das also? Das statistische Bundesamt nimm die Sterbezahlen der letzten Jahre und ermittelt daraus eine Durchschnittswert. Ich bin mir jetzt nicht sicher ob es die letzten 4 oder 5 Jahre sind. Daher nehme ich den 5-Jahresschnitt, der für meine Argumentation sogar der schlechtere ist. Die Zahlen finden sie über den Link Nr.1.

Dieser Durchschnittswert beträgt 932.554 Sterbefälle im Jahr. Alles was darüberläge wäre eine Übersterblichkeit. Die Zahlen für das Jahr 2020 liegen endgültig noch nicht vor. Gefunden habe ich allerdings den Wert 946.526 Sterbefälle einschließlich der 51. Kalenderwoche. Rechne ich für die verbleibenden 4 Tage jeweils 4.000 Sterbefälle (20% Übersterblichkeit mit eingerechnet) hinzu, dann wären das insgesamt etwa 962.500 Todesfälle im Jahr 2020. Das entspräche einer Übersterblichkeit von 3%.

Wie kommt man jetzt aber auf die hohen Zahlen? Man kann eine solche Berechnung auch für kleinere Zeiträume durchführen, letztlich sogar für einzelne Wochen. Ob das bei einer solchen Pandemie seriös ist, müssen andere beurteilen. Diese extreme Übersterblichkeit trifft für die Monate November und Dezember tatsächlich zu.

Insgesamt hat diese Berechnungsform einen gewaltigen Haken. Sie vernachlässigt die Entwicklung der Altersstruktur in Deutschland. Denn durch die Politik gesteuert kam es ab 1933 zu einem regelrechten Babyboom, der sich mit einer kleinen Unterbrechung in den Jahrgängen 1945 – 1950 bis zum Jahrgang 1964 fortsetzte. Das zeigt die folgende Grafik. Diese Jahrgänge erreichen jetzt so nach und nach das 80. Lebensjahr und kommen so in das Alter, wo sie ihren letzten Weg beschreiten werden. Hört sich das im Moment auch grausam an, letztendlich ist es ein Fakt. Und das ewige Leben gibt es nun mal nicht, der Stein der Weisen ist immer noch nicht gefunden.

Das hat zur Folge, dass wir in den kommenden Jahren immer häufiger eine Übersterblichkeit haben werden, möglicherweise ab dem Jahr 2030 mehr als 1 Mio Todesfälle pro Jahr. Und das hat nichts mit Corona oder Ähnlichem zu tun, nein, das ist völlig normal.

Ich habe einen Text gefunden, in dem Prof. Bernhard Gill sich genau mit dieser Thematik befasst (Link 2). Er spricht unter Einbeziehung der demographischen Daten von erwarteten Todesfällen. Diese liegen seit 2011 teilweise unter, teiweise auch über den dann eingetroffenen Zahlen. Wenn sie mehr Details wissen wollen, klicken sie den Link an.

Gemäß StBA gibt es also eine Coronabedingte Übersterblichkeit, insbesondere in den letzten beiden Monaten des Jahres 2020. Aber so dramatisch wie sie von der Politik dargestellt wird, ist sie meines Erachtens bei weitem nicht. Ich füge noch einen weiteren Link bei. In diesem wird behauptet, seit Anfang November seien 33.400 Menschen mit Corona gestorben, dreimal so viele wie in den ersten zehn Monaten des Jahres. Diese Zahl ist nicht zu widerlegen. Allerdings wird nicht berücksichtigt, dass Corona am Ende einer Erkältungsperiode auftrat, während wir uns jetzt mitten in einer Welle befinden. Bilden sie sich ihr Urteil selbst.

Links

  1. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/156902/umfrage/sterbefaelle-in-deutschland/

2. https://www.heise.de/tp/features/Keine-Uebersterblichkeit-trotz-Covid-5001962.html?seite=all

3. https://de.statista.com/infografik/21523/anzahl-der-sterbefaelle-in-deutschland/

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