Bücher in Flammen

Müssen wir wieder mit einer Bücherverbrennung rechnen?

„Toilettenwände streichen ist wie Bücherverbrennung.“
Spruch an einer Toilette auf einem Truppenübungsplatz

Ein Blick in die Geschichte

Ich habe es gar nicht gewusst. Es gibt einfach zu viele Gedenktage. Tag des Baumes, Tag des Meeres, ich weiß nicht was es sonst noch für Tage gibt. Natürlich gibt es Tage, die einen wirklichen historischen Hintergrund haben. Das sind dann auch häufig Nationalfeiertage. Aber ansonsten ist doch viel überflüssiger Mist dabei.

Am 10. Mai war also der „Tag des Buches“. Tag des Buches? Hat das was mit dieser alljährlichen Buchmesse zu tun?
Nein, dieser Tag ist tatsächlich ein wichtiger Tag, der historisch eine besondere Bedeutung gehabt hat. Am 10. Mai 1933 gingen in Deutschland tausende Bücher in Flammen auf. Regimekritische Schriftsteller sollten aus den Bibliotheken verschwinden. Und zwar endgültig. Und es ist nicht der Mob, der diesen Wahnsinn ausführt. Natürlich sind es die Nazis. Aber es sind auch eine Menge Studenten, sogar Professoren, mit von der Partie. Und der 10. Mai ist auch nur der Anfang. Die Auslöschung unliebsamer Literatur wird über einen längeren Zeitraum betrieben. Heute würde man wohl von Nachhaltigkeit sprechen.

Wer waren die Betroffenen?

Eigentlich spielen einzelne Namen dabei gar keine Rolle. Der Vollständigkeit halber will ich nur einige von denen erwähnen, weil ich auch mit denen Kontakt im Deutschunterricht hatte. Dazu gehörten unter vielen anderen die Autoren Heinrich Heine, Thomas und Heinrich Mann, Bertold Brecht, Kurt Tucholsky, ja sogar Erich Kästner. Ja, der Erich Kästner mit dem „doppelten Lottchen“. Deren Schriften galten als Schundliteratur und mussten vernichtet werden.
Schwarze Listen waren erstellt und wurden kontinuierlich ergänzt.

Der deutsche Buchhandel

Der im Börsenverein organisierte deutsche Buchhandel wollt dabei natürlich nicht im Abseits stehen. Also hat man das böse Spiel mitbetrieben. Schriftsteller auf der schwarzen Liste wurden nicht mehr verlegt. Verbotene Bücher wurden nicht mehr gedruckt. Im Verbandsorgen „Börsenblatt“ wurde schon wenige Tage nach dem 10. Mai eine alphabetische Liste von „undeutschen“ Schriftstellern veröffentlicht. Am Ende waren es 131 Namen. Sie durften keine Bücher mehr veröffentlichen. Darüber hinaus wurden sie auch nicht mehr zu Vorlesungen und anderen Vortragstätigkeiten eingeladen.
Weiter möchte ich nicht ins Detail gehen. Wer näheres wissen möchte, der kann mal den Begriff Bücherverbrennung im Internet googeln. Die Literatur dazu ist nahezu unerschöpflich.

Der Tag des Buches

Es war eine späte symbolhafte Wiedergutmachung, als 1979 der Börsenverein des Deutschen Buchhandels mit dem PEN-Zentrum Deutschland und dem Verband der Schriftsteller beschloss, den 10. Mai zur Erinnerung als „Tag des Buches“ zu begehen.
Man könnte es einfach so hinnehmen. Wieder so ein Gedenktag. Ich bin aber der Meinung, dass dieser Tag heute wieder eine besondere Bedeutung erlangt. Hat doch dieser Tag erstaunlich viel mit Meinungsfreiheit zu tun. Und um die ist es meines Erachtens derzeit nicht so übermäßig gut gestellt.

Probleme heute

Vergleiche der heutigen Zeit mit dem Nationalsozialismus sind eigentlich immer kritisch zu sehen. Auf der einen Seite läuft man Gefahr, den Nationalsozialismus zu verharmlosen, auf der anderen Seite könnte es aber auch dazu führen, dass heutige Probleme nicht mehr richtig wahrgenommen werden.
Ich bin überzeugt davon, dass es heute keine Bücherverbrennung mehr geben wird. Denn da würde jeder Blöde sofort erkennen, dass hier etwas vorgeht, was nicht richtig ist. Heute macht man das viel geschickter. Man schreibt Bücher einfach mal um. Oder haben sie es noch nicht mitbekommen, dass es Verlage gibt, die Bücher in eine gendergerechte Sprache umschreiben? Da werden plötzlich Bücher von Karl May gecancelt, weil das rassistische Literatur sei. Indianer darf man plötzlich auch nicht mehr sagen.

Da wird die Schriftstellerin Joanne K. Rowling diffamiert, weil sie nicht der Queer-Bewegung folgt. Da werden Wissenschaftler von Vorträgen ausgeschlossen, weil sie die Meinung vertreten, es gäbe nur zwei biologische Geschlechter. Und es wird ja nicht nur der Vortrag abgesagt. Nein, die woke Gesellschaft fordert sogar den Ausschluss solcher Personen aus der wissenschaftlichen Arbeit.

Und nehmen wir doch einfach mal das Netzwerkdurchsetzungsgesetz. Hier wird meines Erachtens die Meinungsfreiheit eingeschränkt unter dem Argument Hassrede zu verhindern. Liebe Leute, Beleidigung oder Aufforderung zu Straftaten ist schon strafbewehrt. Dafür braucht man kein neues Gesetz. Hier geht es doch nur um Einschränkung der Meinungsfreiheit. Wer Politiker kritisiert ist automatisch ein Rechter.

Fazit

Ich denke, ich mache hier Schluss. Ich merke nämlich, wie ich mich wieder in Rage schreibe. Und das will ich eigentlich nicht.
Ich habe diesen „Tag des Buches“ nur mal zum Anlass genommen, um auf gewisse Tendenzen hinzuweisen, die bei mir durchaus eine gewisse Unruhe verursachen.
Vor allem wie das alles geschieht, ist doch höchst subtil. Heute verbrennt man keine Bücher mehr. Heute betreibt man „Cancel Culture“. Und an der Spitze dieses Geschehens müssen wir leider die links-grüne Blase erkennen.
Ich bin mir mittlerweile sicher, die größte Gefahr in Deutschland droht nicht von rechts. Sie droht von Links. Und dass die Grünen Kommunisten sind, sollte keinen mehr überraschen.

Ein Link

Den Beitrag, den ich unter anderem als Quelle genutzt habe finden sie hier (Lesezeit zwei Minuten)

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