Wie mit Bildern manipuliert werden kann
„Ich mag keine Menschen, die lügen, manipulieren und Andere für ihre Zwecke einsetzen. Es ist einfach nur ein Zeichen ihres erbärmlichen Charakters.“
Urheber unbekannt
Vorwort
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Auch wenn dieser Spruch eigentlich ziemlich platt daherkommt, steckt doch eine ganze Menge Wahrheit darin.
Haben sie vielleicht mal an einem längeren Vortrag teilgenommen? Erinnern sie sich eher an das gesprochene Wort oder doch an die Bilder, die da gezeigt wurden.
Ich garantiere ihnen, die Bilder werden länger im Gedächtnis haften bleiben als der Text. Sie müssen allerdings nach gewissen Regeln erstellt werden, damit sie die gewünschte Wirkung erzielen. Reine Texte, die man mit Projektor an die Wand wirft sind daher bedeutungslos.
Manipulation
Wenn man aber die Verwendung solcher Bilder beherrscht, kann man da ganz interessante Wirkungen erzielen. Ich hatte das seinerzeit während der Corona-Krise schon einmal behandelt (lesen sie hier). Da hatte man Bilder genutzt, um die Corona-Krise richtig anzuheizen, um Panik zu verbreiten.
Man kann aber auch Bilder so frisieren, dass sie dien Realität verfälschen. Das will ich ihnen in der Folge an drei Beispielen darstellen.
Bericht aus Berlin
Am 8. September lief bei der ARD der Bericht aus Berlin. Thema war unter anderem die politische Stimmungslage in Deutschland. In diesem Rahmen veröffentlichte man die gezeigte Grafik.
Und jetzt schauen sie sich diese mal ganz genau an. Fällt ihnen was auf? Und vergleichen sie einmal die Balken der SPD mit denen der Grünen und der AfD. Da ist der Balken der SPD mit 15 Prozent sichtbar höher als der der AfD mit 17 Prozent. Und der Balken der Grünen mit 11 Prozent ist mit dem der AfD gleichauf.
Man könnte also den Eindruck gewinnen, als wolle man hier im Bild die AfD deutlich schwächer darstellen, als sie eigentlich ist. So nach dem Motto, schaut her, es lohnt sich gar nicht diese Partei zu wählen.
Der Trick ist allerdings bei vielen Zuschauern aufgefallen. Die Reaktionen auf X waren wohl entsprechend. So sah sich die ARD gezwungen, die Grafik zu berichtigen.
Jetzt stimmen auf einmal die Größenverhältnisse.
Und wie reagierte „Bericht aus Berlin“. Dort veröffentlichte man ein Statement auf „X“: „In der Grafik zur Sonntagsfrage stimmten die Größenverhältnisse der Balken nicht – die Zahlen waren aber korrekt.
Wir bitten den Fehler zu entschuldigen…“ In der Mediathek ist die korrigierte Fassung zu sehen.
Mich beschäftigt aber noch eine Frage. Wieso steht bei diesen Grafiken die SPD immer ganz vorne. Wäre es nicht sinnvoller, die Bilder so aufzubauen, dass man die stärkste Partei ganz links und die schwächste ganz rechts zeigen würde? Vor den Wahlen in Sachsen und Thüringen hat man das so gemacht. Es geht also. (Lesen sie auch jungefreiheit.de)
Ein Ähnlicher Fehler beim SWR
Im Rahmen der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz ist dem SWR eigentlich der gleiche Fehler unterlaufen. Auch hier ist der Balken der AfD deutlich zu kurz geraten.
Interessanterweise steht hier die AfD wenigstens vor der FDP. Da dies der zweite Fall einer solchen Manipulation im Bereich der ARD ist, fällt es mir schwer, noch von Zufällen zu reden. Ich glaube viel mehr, dass da Vorsatz dahintersteckt.
Maybrit Illner
Auch beim ZDF ist diese Methode natürlich nicht unbekannt. Ich weiß nicht genau, wann diese Folge gesendet wurde. Spielt aber auch keine Rolle. Es ging jedenfalls um Straftaten im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt.
Dabei wurde diese Abbildung gezeigt. Mal abgesehen davon, ob die Zahlen wirklich der Realität entsprechen, ist auch hier der Balken für Straftaten aus dem rechten Milieu deutlich zu hoch.
Die Höhe stimmt hier mit den sonstigen Straftaten überein, obwohl die deren Anzahl dreimal so hoch ist. Hier dürfte die Motivation allerdings klar sein. Man muss Faesers Kampf gegen rechts mit allen Mitteln unterstützen. Und da darf man dann schon mal Grafiken ein wenig verzerren.
Fazit
Wer bei der Häufung solcher Fehlleistungen noch von Zufall redet, der glaubt wohl auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten.
Dabei machen sie das eigentlich noch sehr geschickt. Die Zahlen dürften nämlich nicht angreifbar sein. Lediglich die bildliche Darstellung ist nicht so ganz korrekt.
Ich kann ihnen also nur raten, bleiben sie auch bei Bildern skeptisch. Insbesondere dann, wenn sie vom ÖR-Propagandafernsehen veröffentlicht werden. Dann ist tatsächlich erhöhte Obacht geboten.