Wie man Gesunde krank macht

„Von eingebildeten Kranken mag man halten, was man will, das Gesundheitswesen halten sie zumindest sehr emsig am Leben.“
Martin Gerhard Reisenberg (Diplom-Bibliothekar und Autor)

Gehen sie eigentlich regelmäßig zur Vorsorge? Und wenn, warum tun sie das? Fühlen sie sich etwa krank?
Stellen sie sich einfach einmal diese Fragen. Überlegen sie sich einfach einmal, ob sie das wirklich wollen, oder ob sie einfach einem Maistream folgen.
Vor kurzem habe ich ein Buch gelesen, was sich mit dieser Thematik befasst hat. Ich stelle ihnen das am Ende vor.

Ein Beispiel – der Blutdruck

Der ideale Blutdruck ist in einer medizinischen Richtlinie auf 120/80 festgelegt. Diese Festlegung ist fix und gilt für jedes Alter. Aber ist ihnen schon einmal aufgefallen, dass gerade ältere Menschen häufig unter hohem Blutdruck leiden?
Es gibt mittlerweile Studien, die belegen, dass bei Menschen ein höherer Blutdruck ( bis zu 160/100) durchaus tolerierbar wäre.
Trotzdem werden Blutdrucksenker verordnet, um den Idealwert laut Richtlinie zu erreichen.

Warum?

Begründet wird das mit der Verringerung eines Infarktrisikos. Es ist auch nachgewiesen, dass es aufgrund der Blutdrucksenkung zu weniger Infarkten kommt. Es ist aber nicht erwiesen, dass diese Menschen dadurch älter werden. Sie sterben dann halt an anderen Ursachen. Was hat dann das Medikament überhaupt gebracht? Für sie nichts, für das Pharmaunternehmen eine ganze Menge.

Und jetzt überlegen wir folgendes: Stellen sie sich vor, wir hätten den Idealwert für den Blutdruck bei 160/100. Dann gäbe es eine Menge von Patienten, die medikamentös versorgt werden müssen. Und jetzt senken wir diesen Wert auf 120/80. Ups, mit einem Schlag werden völlig gesunde Menschen plötzlich krank.
Das bringt der Medizin eine Menge neuer Patienten. Inden USA sind das schätzungsweise 20 Mio zusätzlicher Patienten. In der EU dürfte das eine ähnliche Anzahl sein. Und alle diese werden im Quartal für ca. 50 Euro Pillen schlucken, die sie eigentlich gar nicht brauchen. Jetzt können sie sich mal ausrechnen, um welche Summen es da geht.

Ein weiteres Beispiel

Beobachten sie einmal die Werbung im Fernsehen aufmerksamer als sonst. Richten sie ihr Augenmerk dabei besonders auf die Werbung für Vitaminpräparate. Es wird ihnen suggeriert, dass sie nahezu ständig an Vitaminmangel leiden. Seit es in der Corona-Krise einmal verlautete, dass der Mangel an Vitamin D möglicherweise schwere Verläufe begünstige, ist dieses Vitamin in aller Munde. Die Werbung reagiert entsprechend. Die verblödete Kundschaft kauft.
Dabei weiß man, dass der Mensch sich bei einer ausgewogenen Ernährung, ich sage bewusst nicht gesunde Ernährung, ausreichend mit Vitaminen versorgt. Es ist überhaupt nicht erforderlich, Vitamine zuzuführen. Auch Vitamin D nicht. Vitamin D ist dabei eines der Vitamine, welches der Körper in Verbindung mit Sonnenlicht selbst erzeugt und sogar speichern kann. Also hat er auch für den Winter einen ausreichenden Vorrat. Wie sollten sonst Menschan am Polarkreis überleben?

Wie bin ich überhaupt auf dieses Thema gekommen?

Im Videotext von SAT1 habe ich gestern folgendes gelesen:
„Fettleber – unterschätzt und gefährlich
30 – 40 Prozent aller Deutschen leiden an einer nichtalkoholischen Fettleber-Erkrankung. Auch schlanke Menschen sind betroffen. Die Symptome sind in der Anfangsphase der Krankheit sehr unspezifisch oder werden gar nicht wahrgenommen. Wird die Krankheit rechtzeitig erkannt, stehen die Chancen gut, dass durch eine entsprechende Anpassung des Lebensstils therapiert werden kann.
Sichern sich diesen Ratgeber gratis …“

Betrachten wir die Einzelpassagen

„… leiden an einer nichtalkoholischen Fettleber-Erkrankung…“ Was ist eine Fettleber? Ab wann das als krankhaft eingestuft wird, weiß ich nicht. Was ich allerdings weiß, Fetteinlagerungen in der Leber sind eine Alterserscheinung. Bei mir wurde das bei einer Vorsorgeuntersuchung, ich glaube ich war 40 Jahre alt, zum ersten mal festgestellt. Ich habe meine Lebensart nicht verändert. Der Zustand hat sich nicht verändert. Die Ärzte warnen immer noch. Es interessiert mich nicht. Ich befinde mich bei bester Gesundheit, und ich lebe!

„…Auch Schlanke sind betroffen…“ Der Patientenkreis wird deutlich erhöht. Merken sie was?

„… Die Symptome sind in der Anfangsphase…unspezifisch oder werden gar nicht wahrgenommen…“ Kann es sein, dass diese Menschen gar nicht krank sind. Ich fühle mich 20 Jahre nach der ersten Feststellung immer noch nicht krank.

„Wird die Krankheit rechtzeitig erkannt,…dass durch eine Anpassung des Lebensstiles therapiert werden kann“. Also Therapierung ohne ärztliche Unterstützung. Ist das dann wirklich eine Krankheit? Und wie gefährlich ist sie wirklich?

„Sichern sie sich diesen Ratgeber gratis…“ Der Ratgeber ist gratis, aber was kommt dann? Ernährungsprogramme ala Weight Watchers, oder so was ähnliches? Mit Sicherheit teuer, weil es eine medizinische Wirkung hat.
Teuer aber im Wesentlichen deshalb, weil sie es wahrscheinlich gar nicht brauchen.

Fazit

Wenn sie also mit solchen Angeboten konfrontiert werden, überlegen sie, ob sie das wirklich brauchen. Es ist unglaublich, wieviel Geld ausgegeben wird für nutzlose Medikamente oder auch Nahrungsergänzungsmittel. Da leben Industrien von.

Empfehlung

Wenn ein Arzt in solchen Fragen ihnen eine Therapie empfielt fragen sie nicht ob das Medikament auch wirklich die versprochene Wirkung entfaltet, sondern fragen sie, um wieviele Jahre sich durch diese Therapie ihre Lebenserwartung erhöht. Ich habe das einmal gemacht. Der Arzt bekam Schnappatmung, eine befriedigende Antwort bekam ich nicht. Ich habe seinen Therapievorschlag ignoriert. Und trotz meiner „Fettleber“ befinde ich mich bei bester Gesundheit. Na gut, es kneift ein wenig im Rücken, das hat aber nichts mit der Fettleber zu tun.

Zum Abschluss eine Buchempfehlung

Wer zu diesem Thema mehr Information haben will, dem empfehle ich zwei Bücher (ich verdiene nicht daran). Beide sind auch für den Laien verständlich geschrieben.

Schlechte Medizin – Ein Wutbuch
Dr.med. Gunter Frank
ISBN 978-3-442-74584-5

Gebrauchsanweisung für ihren Arzt
Dr.med. Gunter Frank
ISBN 978-3-442-771346-2

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