Frauenquote – wirklich sinnvoll oder eine politische Mogelpackung?

„Frauen die nichts fordern, werden beim Wort genommen. Sie bekommen nichts.“
Simone de Beauvoir (französische Schriftstellerin und Feministin)

Frauen gelten in unserer Gesellschaft immer noch als benachteiligt. Aber ist das wirklich so?
Fakt ist, Frauen werden bei gleicher Leistung häufig schlechter bezahlt.
Fakt ist, dass Frauen in den Führungsetagen der Großunternehmen deutlich unterrepräsentiert sind.
Aber auch in anderen Berufsfeldern findet man nur sehr wenige Frauen. Und nach wie vor findet man Berufe, die häufiger von Frauen gewählt werden, aber auch Berufe, die häufiger von Männern gewählt werden.

Das ganze Thema ist sehr komplex. Deshalb werde ich kein umfassendes Werk verfassen. Das könnte ich auch gar nicht. Aber ich will mir ein paar Gedanken zu diesem Thema machen. Die Idee kam mir, als ich auf einen Beitrag von Jan Fleischauer, Focus, gestoßen war.

Die Biologie

Wer behauptet, Männer und Frauen seien gleich, der lügt. Diese Unterschiede aber als Argument zu nutzen, dass Frauen für Führungsaufgaben nicht geeignet seien, ist völliger Schwachsinn.
Trotzdem sollten uns die Unterschiede bekannt sein.
Männer sind in der Regel muskulöser als Frauen. Sie haben mehr Kraft. Auf die Ausdauer wirkt sich das allerdings nicht aus. Bei Männer wirkt das Hormon Testosteron.
Bei Frauen ist Östrogen im Überschuss.
Dadurch sind Männer deutlich aggressiver, unausgeglichener, suchen das Risiko. Männer müssen sich ständig beweisen. Frauen sind da deutlich ausgeglichener, teilweise überaus harmoniebedürftig. Wenn eine Beziehung scheitert, dann suchen Frauen gerne die Schuld bei sich. Bei Männern ist das eher selten.
Nur mal am Rande bemerkt: Politiker suchen nie die Schuld bei sich, da spielt es keine Rolle ob Mann oder Frau.

Auswirkungen

Das hat natürlich Auswirkungen. Wenn sie unsere Gesellschaft genau betrachten, dann ist auffällig, dass Männer zu Extremen neigen. Wir finden sie an der absoluten Spitze der Gesellschaft, aber auch am absoluten Ende. Wer hoch steigt, kann tief fallen. Schauen sie mal bei den Obdachlosen, Frauen sind da deutlich unterrepräsentiert.
Das soll jetzt nicht heißen, dass Frauen auf der Straße leben müssen.
Für den Gesamtzusammenhang ist es aber doch bemerkenswert.

Berufswahl

Unterschiede zeigen sich somit auch bei der Berufswahl. Gefährliche Berufe werden bevorzugt von Männern ausgesucht, Gebäudereiniger, Sprengmeiseter usw. Soziale Berufe werden immer noch mit Mehrheit von Frauen ausgewählt. In Dienstleistungsberufen oder Berufen im öffentlichen Dienst sind die Geschlechter ausgeglichen.

Die Unterschiede zeigen sich aber auch bei Gehaltsverhandlungen. Auch hier neigen Männer zu härteren Verhandlungen, sie sind ja von sich überzeugt. Frauen geben sich viel schneller mit Angeboten zufrieden. Gerade bei außertariflichen Gehältern wirkt sich das massiv aus.

Gerne wird behauptet, die Erziehung sei daran Schuld. Junge Mädchen würden schon früh in eine Richtung geschickt. Dem stimme ich nur bedingt zu. Meine beiden Töchter haben beide Abitur, und ich hätte sie gerne in technischen Berufen gesehen. Beide haben sich dann für einen kaufmännischen Beruf entschieden. Bitte nicht falsch verstehen, ich bin ihnen deshalb nicht böse. Was ich nur sagen wollte, die Berufswahl war ihre eigene Entscheidung. Das Frauen bzw. Männer in bestimmten Berufen landen, ist deren eigene Entscheidung. Ausnahmen wird es immer geben.

Führungsverwendungen

Um im Beruf aufzusteigen, müssen bestimmte Leistungen erbracht werden. Zum einen benötigt man fachliche Qualifikationen, aber auch die charakterliche Eignung muss vorhanden sein. Das gilt für Männer wie für Frauen. Hierbei spielt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten eine große Rolle. Wenn ein solcher Posten frei wird, dann muss man sich auch darauf bewerben.

Die Quote

In einem Bundesgesetz ist festgeschrieben, dass in Aufsichtsräten 30% Frauen anzustreben sind. Ich will jetzt einmal ein bisschen Mathematik betreiben.

Ich gehe von einem Aufsichtsrat aus, der aus 50 Mitgliedern besteht. 10 Posten sind jetzt neu zu besetzen. Nach der gesetzlichen Forderung müssten jetzt drei Frauen und sieben Männer nachrücken. Das ist zumindest die Leseweise der Frauenrechtler in der Politik.

Jetzt bewerben sich für diese 10 Posten 95 Männer und 5 Frauen. Folgen wir der Politik, dann kommen 3 von 5 Frauen in den Aufsichtsrat (60%) und 7 von 95 Männern (7,4%). Halten sie das für gerecht? Eine Überprüfung der Qualifikationen hat dabei noch nicht einmal stattgefunden.

Rechnen wir einmal anders. 100 Menschen bewerben sich auf 10 Posten. Das heißt, 10 % der Bewerber werden eingestellt. Das bedeutet, bei den Männern sind es 9,5 und bei den Frauen 0,5 Personen. Zugunsten der Frauen runden wir auf und bei den Männern ab. Eingestellt werden neun Männer und eine Frau. Im Verhältnis zu den Bewerberzahlen ist der Proporz da.

Sie merken, wie schwer das ganze ist. Für welchen Weg sie sich entscheiden, das überlasse ich ihnen.

Beispiel

In meinem Berufsleben war ich an der technischen Schule der Bundeswehr in der Offizierausbildung eingesetzt. Die Masse der Anwärter war für ein technisches Studium vorgesehen. Ein Jahrgang hatte zwische 80 und 100 Offizieranwärter. In den drei Jahrgängen die ich überblicken kann, waren von etwa hundert Anwärtern drei bis fünf weiblich. Von allen Anwärtern brachen etwa 20% die Ausbildung vorzeitig ab. Das galt auch für die Frauen. Am Ende blieben zwei oder drei übrig. Folgte man jetzt der Quote, dann hätten wir alle Frauen übernehmen müssen, unabhängig von deren Leistung. Richtig ist das bestimmt nicht.

Vielleicht noch ein Beispiel, warum es Frauen schwerer haben. Sehen sie sich mal den Fußball an. Der Frauenfußball ist mittlerweile durchaus attraktiv. Ich schaue mir auch gerne Spiele der Frauennationalmannschaft an. (Oder heißt das jetzt gendergerecht Frauschaft?). Die Stadien sind aber meistens leer. Woran liegt das? Männer gehen ins Stadion zum Männerfußball.
Und Frauen?
Frauen gehen ins Stadion zum Männerfußball. Das heißt in diesem Fall, Frauen bedienen ihre eigene Klientel nicht.

Fazit

Quote hin oder her, das Allerheilmittel ist es nicht. Die Frauen müssen auch von sich selbst überzeugt sein, und diese Positionen wollen. Ich glaube, dann haben auch sie ihre Chance.
Liebe Frauen, ich bin ein Gegner der Quotenregel. Aber ich fordere Euch auf: wenn ihr in solche Positionen wollt, dann seid von euch überzeugt und lasst euch nicht von diesem Weg abbringen. Wenn ihr das aber nicht wollt, dann sagt das auch den vom Feminismus getriebenen Politiker*innen.

Fleischauers Kolumne
https://www.focus.de/politik/deutschland/servustv-kolumne-9-minuten-netto-jan-fleischhauer-fordert-gleichberechtigung-frauen-in-gefaehrliche-berufe-stecken_id_13246711.html

Bericht aus der FAZ
https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/buero-co/berufswahl-frauen-werden-keine-maurer-12925670.html

Statistische Auswertung
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/167555/umfrage/frauenanteil-in-verschiedenen-berufsgruppen-in-deutschland/

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