Krankenhäuser und zivile Verteidigung

Ein Beispiel aus Israel

„Wer auf den Krieg vorbereitet ist, kann den Frieden am besten wahren.“
George Washington

Vorwort

Ich habe erst kürzlich über das Thema „Zivile Verteidigung“ gesprochen. Dabei ging es im Wesentlichen um Leistungen, die die zivile Seite dem Militär zu einer erfolgreichen Gesamtverteidigung zu Verfügung stellen muss.
Das ist aber nur der eine Teil der zivilen Verteidigung. Der andere Teil beschäftigt sich mit der Frage, wie man die Zivilbevölkerung vor den Auswirkungen von kriegerischen Handlungen schützen kann.

Krankenhäuser

Krankenhäuser sind aufgrund ihrer humanitären Aufgaben durch das Kriegsvölkerrecht schon besonders geschützt. Im Krieg wird das durch das rote Kreuz deutlich gemacht.
Im Hinblick auf Gaza ist dieser Schutz aber nicht zu gewährleisten, da hier der Verteidiger, die Hamas, die Krankenhäuser militärisch nutzt. Damit verlieren diese logischerweise auch den Schutz durch das Kriegsvölkerrecht. Das soll hier aber nicht Thema sein.

Was passiert aber, wenn ein Krankenhaus durch Luftangriffe teilweise zerstört wird. Und somit nicht mehr nutzbar ist. Ich denke hierbei noch nicht einmal an die Kranken. Die wird man möglicherweise schon frühzeitig verlegen können. Viel wichtiger ist aber doch die Frage, was passiert mit den Verletzten, die bei einem solchen Luftangriff deutlich vermehrt auftreten werden?

Ein Beispiel aus Israel

Heute kam zu diesem Thema ein guter Bericht aus Israel. Der Norden Israels wird zurzeit ja immer wieder von Raketen heimgesucht. Insbesondere die Region um Haifa ist dort wohl besonders betroffen.
Und so bereiten sich die Krankenhäuser auf entsprechende Notfälle vor. Das gezeigte Krankenhaus hat in der Tiefgarage eine Art Notfallkrankenhaus eingerichtet. Für 1.800 Patienten ist laut Bericht dort Platz. Natürlich ist das alles ein Behelf. Die einzelnen Betten werden mit Kunststoffplanen getrennt. Aber es existieren Toiletten und behelfsmäßige Waschmöglichkeiten. Sogar an eine Betreuungsecke für Kinder haben sie gedacht. Strom ist wohl auch ausreichend verfügbar. Und das Personal zieht in solchen Notfällen von Oben in die Tiefgarage.

Der Filmbeitrag berichtet von einer Übung in diesem Krankenhaus. Wenn man den Bildern Glauben schenken kann, dann läuft das in sehr geregelten Bahnen. Ich bin auch überzeugt, dass solche Übungen dort häufiger stattfinden. Hanna Resch, die Reporterin der ARD, interviewt die Ärztin Or Bakai. Für sie mache es keinen Unterschied, ob es hier eine Übung ist oder der Ernstfall. Sie stehe in beiden Fällen unter Stress. Auf die Situation im Gaza-Streifen angesprochen sagt sie, dass sie sich die dortige Situation gut vorstellen könne, aber zu politischen Fragen möchte sie sich nicht äußern. Sie sei Arzt und sie würde jeden Patienten versorgen, der es benötige.

Noch eine Bemerkung zu Gaza

Wenn ich mir überlege, wieviel Geld schon nach Gaza geflossen ist, dann müsste dort unter jedem Krankenhaus eine solche Notfallklinik existieren. Leider werden aber die Tunnelsysteme unter den Krankenhäusern von den Kräften der Hamas genutzt. Deshalb ist es unfair, die israelische Situation mit der in Gaza zu vergleichen.

Zusammenfassung

Auch die Vorbereitung von Krankenhäusern auf militärische Konflikte gehört zum Bereich der zivilen Verteidigung. Ich bin mir sogar sicher, dass man sogar in Deutschland über die Katastrophenschutzeinheiten der Hilfsorganisationen ausreichend Personal generieren könnte. Wo es aber mit Sicherheit hapert, sind die infrastrukturellen Voraussetzungen. Ich glaube nicht, dass es in Deutschland nur ein einziges Krankenhaus gibt, was problemlos in die Tiefgarage verlegen könnte. Selbst aus Zeiten des kalten Krieges sind mir solche Vorbereitungen nicht bekannt.
Übrigens, das liegt in der Zuständigkeit des Innenministeriums. Aber da beschäftigt man sich ja lieber mit dem Kampf gegen rechts.

Wenn wir also davon sprechen, dass Deutschland wieder kriegstüchtig werden soll, dann müssen wir auch über die Notfallversorgung sprechen. Eines ist sicher. Das wird viel Geld kosten. Und da sollten wir doch einmal überlegen, ob das Klima wirklich unser größtes Problem ist.

Der Beitrag

Ich hänge ihnen den Link zum Beitrag an. Er dauert knapp fünf Minuten. Und er ist meines Erachtens empfehlenswert, auch wenn er vom ÖR Dummfunk kommt.

Video: MOMA-Reporter – Krankenhausübung Haifa – ARD

Kommentar verfassen