Was ist das für ein Wahlkampf?

„Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.“
Otto von Bismarck

Ich bin mittlerweile 62 Jahre alt. Ich habe schon unzählige Wahlen und genauso viele Wahlkämpfe erlebt. Irgendwie war es immer das Gleiche. Vor der Wahl wurden viele Dinge versprochen. Nach der Wahl war alles vergessen. Vier Jahre später wurden die gleichen Dinge wieder versprochen. Und keiner fragte im Anschluss, warum die Versprechen nicht eingelöst wurden.
Trotzdem ist diesmal vieles anders.

Die Spitzenkandidaten

Die Prognosen sind diesmal so, dass gleich drei Parteien einen Spitzenkandidaten ins Rennen schicken. Die CDU Armin Laschet, die SPD Olaf Scholz und die Grünen Annalena Baerbock.
In der Vergangenheit sind diese Spitzenkandidaten übereinander hergefallen. Da wurden Kämpfe ausgetragen, manchmal ging es auch unter die Gürtellinie. Nicht, dass ich das gut fände, aber die Parteien standen für Positionen. Diesmal hat man das Gefühl, alle hätten die gleiche Position. Um Unterschiede festzustellen muss man schon sehr genau zuhören. Die Unterschiede zeigen sich letztlich nur in den Kandidaten.

Laschet, der Kuschelbär aus NRW, tritt kaum in den Vordergrund. Er ist ein Leisetreter, der immer noch im Windschatten von Merkel operiert. Dass er dabei noch von seinem Kumpel aus Bayern angeschossen wird, erzeugt bei ihm keine Reaktion. Führungsstärke sieht in meinen Augen anders aus.

Scholz von der SPD zeigt sich aalglatt. Fehler aus der Vergangenheit werden ihm nicht vorgeworfen. Dass die links-grünen Medien das nicht tun, ist nachvollziehbar. Aber dass seine Gegner diese Elfmeter nicht verwandeln, ist schon überraschend. An sich lebt Scholz nach dem Motto: wer arbeitet macht Fehler, wer nicht arbeitet macht keine Fehler, und wer keine Fehler macht, wird gefördert. Sein ganzes Verhalten ist nur danach ausgerichtet, keine Fehler zu machen. Die machen andere.
Beachte sollte man bei ihm aber, wer in seinem Rücken sitzt. Das sind die Sozialisten Borjans und Eskens, die Kasperle der SPD.

Und das Schnatterlenchen von den Grünen hat bisher nur überzeugt durch Ahnungslosigkeit und Inkompetenz. Was will man aber auch von einem Kandidaten erwarten, der nicht einmal einen Berufsabschluss hat. (Um die Grünen zu beruhigen, es handelt sich hier um ein generisches Maskulin. Könnte man wissen, wenn man freitags nicht geschwänzt hätte.)

Die Medien

Ja, es gab schon immer Kanzlerduelle im Fernsehen. Aber ich hatte es bisher noch nicht erlebt, dass sie uns in dieser Menge vorgesetzt wurden. Im Tagesrhytmus irgendwelche Präsentationen der Spitzenkandidaten. Und Kanzlertrielle in einer Anzahl, ich habe mittlerweile aufgehört zu zählen.

Letztendlich geht es bei diesen Duellen nur darum, die Gegner schwach aussehen zu lassen. Wirklich konkrete Informationen waren bis heute nicht vorhanden. Das war auch nicht zu erwarten. Dass man aber das Schnatterlenchen bis zum Schluss dabei behalten hat, ist schon überraschend. Für mich waren die Grünen schon vor vier Wochen endgültig aus dem Rennen.

Das perfide Spiel mit Kindern und Jugendlichen

In einem Beitrag von Hadmut Danisch (lesenswert, 2min) wird berichtet, dass sechs Jugendliche versucht haben, einen Mann davon zu überzeugen, SPD zu wählen. Ob die SPD wirklich dahinter steckt, oder ob diese Jugendlichen aus Überzeugung gehandelt haben, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich in deren Alter noch ganz andere Schwerpunkte als Wahlwerbung hatte.

Den Hammer haben allerdings die Grünen gebracht. Die haben im Internet einen Brief veröffentlicht, den Enkel an ihre Großeltern schicken sollen. Da die Klientel der Grünen nicht einmal drei Sätze orthografisch fehlerlos schreiben kann, war der Brief sogar vorgefertigt. Bei verschiedenen Passagen konnte man zwischen Variationen auswählen. So nach dem Motto, die Alten hätten etwas gut zu machen.

Der Enkeltrick war mir bis jetzt nur bei Betrügereien mit Geld bekannt. Dass die Grünen denn jetzt für ihre Wahlpropagenda nutzen, dass ist schon widerwärtig.

Die Antwort

Ich habe dann allerdings einen Beitrag bei der Achse des Guten gefunden. Der Titel war: Liebe Enkel, ihr uns auch. Dieser Artikel hat das gleiche Prinzip wie der Brief der Grünen.
Aus diesem Beitrag habe ich den folgenden Brief verfasst. Copy-Paste reicht völlig aus.

Liebe Enkelin, lieber Enkel,

Schön, dass Du Dich mal meldest, wir waren uns nicht sicher, ob Du noch lebst.

Wir machen uns auch Sorgen um die Zukunft, vor allem darüber, wie wir künftig die steigenden Energiepreise von unserer schmalen Rente unter einer rot-grünen Regierung bezahlen sollen. Für Dich fallen dann jedenfalls die Zuwendungen für Deine zahlreichen Hobbys weg.

Wenn Ihr freitags, statt zu hüpfen, in die Schule geht und dort fleißig Physik, Chemie und Mathematik lernt, werdet Ihr eines Tages hervorragende Ingenieure sein, die den Klimawandel managen können. Denn darum geht es: den Klimawandel zu managen.

Wir kennen noch Stopfpilze (nein, das ist kein Nahrungsmittel) und das gute alte „Kleider auftragen“ und eine Welt ohne Handys – aber mit viel mehr familiärem Zusammenhalt. Es ist schade, dass wir Euch die Not der Nachkriegsjahre und die Freude und den Glauben an Fortschritt nicht vermitteln konnten. Sorry dafür. Unser Fehler. Wir haben Euch zu sehr verwöhnt.

Deine persönliche Zukunft hätte im Erbe eines Hauses oder eines Vermögens bestanden, dass Dir Deine Eltern – unsere Kinder – einmal weitergegeben hätten. Da Du dieses Erbe aus Umweltschutzgründen sicher ausschlagen möchtest, werden wir eine andere Verwendung dafür finden – beispielsweise in einer letzten netten Weltreise oder Kreuzfahrt. Solange wir das noch können und Deine Lieblingspartei uns lässt.

Wann bekommen wir eigentlich die 1.000,- Euro zurück, die wir Dir für Dein Sabbatjahr geliehen haben?

Du uns auch

Zusammenfassung

Wahlkampf war schon immer rauh und schmutzig. Dass man jetzt aber auch Kinder und Jugendliche vor den Karren spannt, das ist perfide. Und eines sollte uns klar sein. Diese Cheftusse von FFF, diese Luisa Neubauer, kommt erstens aus einer gutsituierten Familie (Reemtsma) und ist außerdem noch Mitglied bei den Grünen. Und diese Dame verführt junge Menschen zum Schuleschwänzen. Für ein besonderes Verantwortungsgefühl zeugt das nicht. Sie hat aber im Gegensatz zur Kanzlerkandidatin wenigstens ihr Studium zu Ende gebracht (Geoghraphie).

Kommentar verfassen