Merz verspricht Absenkung auf 4 Ct/kWh
„Die Natur ist gnädig. Wer viel verspricht, dem schenkt sie zum Ausgleich ein schlechtes Gedächtnis.“
Bob Hope
Die Wirtschaft schwächelt
Auch wenn es die Politik nicht glaubt, mit der deutschen Wirtschaft geht es bergab. Sicherlich sind die Zahlen nicht gar so schlecht, das BIP hält sich noch halbwegs moderat. Allerdings schlagen dabei Dienstleistungen und Verwaltung deutlich zu Buche. Würde man das produzierende Gewerbe separat betrachten, dann dürfte es ziemlich grausig aussehen. Und schon sind wir beim eigentlichen Problem.
Die Gründe sind vielfältig. Eine bescheuerte Energiewende verbunden mit exorbitanten Energiepreisen, eine überbordende Bürokratie, schlechte Infrastruktur usw., usw. Mittlerweile folgen auch die Wirtschaftsbosse der Politik nicht mehr uneingeschränkt. Sie jammern über fehlende Konkurrenzfähigkeit in der Weltwirtschaft. Sie klagen niedrigere Strompreise ein, warnen vor einem enormen Wegfall von Arbeitsplätzen, drohen mit dem Auslagern der Produktion.
Merz muss reagieren
Eine Aufkündigung der Energiewende ist mit der SPD nicht drin. Die ist fast grüner als die Grünen. Trotzdem muss etwas geschehen. Also verkündet er stolz, dass der Strompreis für die Industrie auf 4 Ct/kWh gesenkt werden soll. Natürlich geschieht das nicht durch irgendeinen Verzicht. Im Gegenteil, das ganze soll über Steuermittel finanziert werden. Und jetzt wissen sie auch, wofür der Staat diese vermaledeite CO2-Steuer braucht. Prinzipiell ist es egal, wie man es nennt, am Ende bezahlt der Bürger, also du und ich.
Der Haken an der Sache
Und trotzdem hat die ganze Sache einen Haken. Eigentlich sogar mehrere, aber das spielt nun auch keine Rolle mehr. Deshalb müssen wir wieder einmal rechnen.
Nach meinen Recherchen liegt der Strompreis für die Industrie derzeit bei etwa 8 Ct/ kWh. In meinen Berechnungen gehe ich mal von einem fiktiven Verbrauch von 1.000 kWh aus. Dafür bezahlt das Unternehmen derzeit 80 Euro. Nun soll der Strompreis auf 4 Ct gesenkt werden. Das wäre eine Ersparnis von 50 Prozent. Hört sich zunächst doch ganz gut an, oder? Allerdings will man die Unternehmen motivieren, mehr für die Ziele der Energiewende zu tun. Deshalb subventioniert man nur die Hälfte des Gesamtverbrauchs.
Rechnen wir also erneut. Bei einem Verbrauch von 1.000 kWh werden also 500 subventioniert. Für diese 500 kWh a 4 Ct bezahlt das Unternehmen 20 Euro. Für den Rest ist wieder der alte Preis zu zahlen. Das wären also weitere 500 kWh a 8 Ct, also insgesamt 40 Euro. Insgesamt hätte das Unternehmen also 60 Euro zu bezahlen. Für das Unternehmen ergibt sich also lediglich eine Ersparnis von 25 Prozent oder 20 Euro.
Der zweite Haken
Das Unternehmen kann den Anspruch auf Förderung aber nur geltend machen, wenn es 50 Prozent der Ersparnisse in CO2-senkende Maßnahmen investiert. Das heißt, von den 20 Euro Ersparnis müssen jetzt noch 10 Euro in umwelttechnische Maßnahmen investiert werden. Also auch diese Ersparnis kommt nicht der eigentlichen Produktion zu gute. Am Ende bleiben dem Unternehmen gerade einmal 12,5 Prozent an Ersparnis. Wie die deutsche Wirtschaft so konkurrenzfähig werden soll, ist mir schleierhaft. Aber vielleicht ist der Merz ja schlauer als ich. Zumindest kann er besser flunkern.
Das war es aber immer noch nicht
Diese Subvention bezieht sich ausschließlich auf den Strompreis. Zusätzliche Kosten wie beispielsweise Netzentgelte bleiben davon nämlich unberührt. Diese sind jetzt schon teuer und sie werden in Zukunft weiter steigen. Wenn ich auf meine Stromabrechnung schaue, dann muss ich feststellen, dass diese zusätzlichen Kosten mehr als 50 Prozent des Strompreises ausmachen. Das gilt natürlich auch für die Industrie. Am Ende bleibt von der Senkung des Industrie-Strompreises beim Unternehmen nicht viel übrig. Ein wirklich positiver Effekt ist meines Erachtens nicht zu erwarten. Wie sich die Industrie damit zufrieden geben kann, ist für mich schleierhaft.
Fazit
Wieder einmal so eine Mogelpackung. Und wieder einmal schein Merz damit durchzukommen. Schuld ist allerdings nicht die SPD allein. Klar sind die mitverantwortlich. Aber solange die Industrie das Kind nicht beim Namen nennt, darf sie sich auch nicht wundern, wenn sie mit so halbseidenen Scheinlösungen vorgeführt wird.
Die Ursache des Dilemmas liegt einzig und allein bei diesem idiotischen „Green Deal“. Und der muss weg. Solange es aber noch Automobilunternehmen gibt, die weiterhin den Umstieg auf E-Mobilität propagieren, darf man sich nicht wundern, wenn es weiter bergab geht.
Den Mitarbeitern, die jetzt ihren Job verlieren, kann ich nur sagen, ganz schuldlos seid ihr auch nicht. Wenn ihr immer noch nicht merkt, dass ihr von der Regierung verarscht werdet, wenn ihr immer noch Beiträge für eine kommunistische und regierungstreue Gewerkschaftsorganisation ausgebt, dann verdient ihr es nicht besser. Ihr hättet bei der letzten Bundestagswahl für einen politischen Wechsel stimmen können. Die Masse hat das nicht getan. Dafür herzlichen Glückwunsch.