Fett ist böse

Irrtümer über Fett und Cholesterin

„Ich habe wieder einmal eine Diät gemacht und auf fettes Essen und Alkohol verzichtet. In nur zwei Wochen verlor ich 14 Tage.“
Autor unbekannt

Einleitung

Ich hatte diesen Bericht schon angekündigt. Anlass war die Behauptung in einer Sendung des ÖR Dummfunks, Butter hätte Einfluss auf den Cholesterinspiegel. Das war für mich schon immer Schwachsinn hoch drei. Jetzt habe ich dazu aber auch noch Aussagen im schon vorgestellten Buch von Gunter Frank gefunden.

Der Energiehaushalt im menschlichen Körper

Dass der Mensch ständig Kohlenwasserstoffe verbrennt um den Körper mit Energie zu versorgen, das dürfte ihnen nicht neu sein. Einen großen Anteil des Energieverbrauchs macht dabei der Erhalt der Körpertemperatur aus. Sie merken das möglicherweise dann, wenn sie an kalten Tagen draußen unterwegs sind. Dass auch das Gehirn sehr viel Energie verbraucht dürfte ihnen auch bekannt sein. Nur bei den Grünen ist das Gehirn eher ein zu vernachlässigender Verbraucher. Aber um diesen Energiehaushalt soll es im Moment gar nicht gehen.

Das Fluchtwesen Mensch

Stellen sie sich einfach mal einen Steinzeitmenschen vor, der irgendwo in der Mittagssonne ein Schläfchen hält. Und plötzlich wird er durch ein Fauchen geweckt. Ein Säbelzahntiger bedroht ihn. Sie haben mit Sicherheit solche Schrecksekunden schon erlebt. Da sind sie mit einem Schlag hellwach.

Aber zurück zur Geschichte. Der kleine Steinzeitmensch muss jetzt in Sekundenschnelle entscheiden, ob er zum Kampf antritt oder flüchtet. In beiden Fällen braucht er sofort viel Energie. Diese Energievorräte sind in Form von Glykogen (Speicherform der Glukose) in den Muskeln und der Leber gespeichert. Insbesondere das Glykogen in den Muskeln steht als Energiequelle sofort zu Verfügung und kann für ganz kurze Zeit sogar ohne Sauerstoffzufuhr verbraucht werden. Dass dabei der Blutzuckerspiegel sinkt, ist eigentlich logisch. Dazu greift der Körper dann auf die Glykogenreserven der Leber zurück, die den sinkenden Blutzuckerspiegel wieder ausgleicht. Spätestens jetzt muss dem Körper aber ausreichend Sauerstoff zugeführt werden.
Wenn jetzt aber die Belastung nicht aufhört, dann greift der Körper auf seine Fettreserven zurück.

Ich will das jetzt nicht weiter vertiefen. Sie sollen ja keine Biologen oder Mediziner werden. Auch ich bin das ja nicht. Und für die weiteren Überlegungen reichen diese marginalen Erkenntnisse durchaus aus.

Ein kurzer Blick in den Sport

Der Einhundert-Meter-Läufer, also der klassische Sprinter, nutzt diese schnell verfügbaren Energiespeicher in den Muskeln. Natürlich kann man trainieren, so dass diese Speicher größer sind als bei einem Normalsterblichen. Trotzdem, irgendwann ist Ende. 200 Meter geht noch, aber spätestens bei 400 Metern und mehr wird es dann schon zäh. Hier greift der Körper dann schon auf die Energiereserven in der Leber zurück. Und bei Langstrecklern spielt dann schon die Fettverbrennung eine große Rolle. Das geht aber deutlich langsamer vonstatten, so dass die Geschwindigkeit schon deutlich langsamer wird. Marathonläufer verfügen dabei nur über geringe Fettreserven, so dass sie schon während der Belastung zur Aufnahme von Nahrung gezwungen sind. Dass das dann in der Regel Powerriegel mit einem hohen Zuckeranteil sind, ist bekannt. Kennen wir übrigens auch aus dem Radsport.

Cholesterin

In wieweit Cholesterin auch für den Energiehaushalt eine Rolle spielt, konnte ich auf die Schnelle nicht herausfinden. Allerdings ist dieser Stoff erheblich wichtig für den Zellaufbau. Auch für die Funktion der Nervenzellen wird dieser Stoff gebraucht. So besteht das Gehirn beispielsweise zu etwa 20 Prozent aus diesem Stoff. Und unser Körper achtet schon völlig automatisch darauf, dass der Cholesterinwert möglichst stabil bleibt.
Jetzt hat die Medizin allerdings Grenzwerte für den Cholesterinspiegel festgelegt. Cholesterin sei nämlich ein Risikofaktor für Herzinfarkt und Schlaganfall. Kann schon sein, aber ob man mit geringeren Cholesterinwerten älter wird, darüber gibt es keine belastbaren Studien. Fest steht aber, dass die Pharma-Industrie Milliarden-Umsätze mit Cholesterin senkenden Medikamenten macht. Und jetzt soll der Richtwert schon wieder einmal gesenkt werden. Tja, auch in der Medizin gilt. „follow the Money“.

Das böse Fett

Dass Fettes essen, egal ob pflanzlich oder tierisch, ungesund ist, halte ich für ein Gerücht. Auch hier müssen sie doch nur schauen, wer an dieser fettarmen Ernährung verdient.
Fest steht, dass Fett ein großer Energieträger ist. Und dazu kommt dann noch, dass Fett ein Geschmacksträger ist. Haben sie schon mal im Restaurant nur einfach gedünstetes Gemüse gegessen? Wenn ich ehrlich bin, das schmeckt wie eingeschlafene Füße. Wenn sie das Gemüse aber mit Butter zubereiten, dann wird das ein Genuss. Oder gebratene Champignons in Oliven- oder Rapsöl, das gibt doch was her. Oder etwa nicht?
Wer also viel Energie verbraucht, der muss auch viel Energie zuführen. Und nochmals, Fett ist ein hervorragender Energielieferant.

Fettes Essen erhöht den Cholesterinspiegel

Ja, das wird tatsächlich von Leuten wie Cem Özdemir verbreitet. Wer sich aber mal mit der Verdauung genauer beschäftigt hat, der weiß, dass diese Behauptung völlig aus der Luft gegriffen ist. Der Körper kann reines Fett gar nicht aufnehmen. Fette werden im Dünndarm mit Hilfe von Galle gespalten und in Produkte umgesetzt, die dann durch das Blut aufgenommen werden können. Das sind dann immer spezielle Formen von Zucker. Wenn der Körper aber diese Energie nicht sofort braucht, dann wandelt er sie wieder um in Fettreserven. Aber dass das über die Ernährung zugeführte Fett den Cholesterinspiegel unmittelbar beeinflussen würde, kann man getrost in den Bereich von Märchen abschieben.

Tierisches oder pflanzliches Fett

Tja, was ist besser? Ich glaube, dass sich diese Frage nach meinen bisherigen Überlegungen erübrigt. Probieren sie es einfach aus, und nehmen sie in Zukunft das, was ihnen besser schmeckt.
Die gleiche Frage stellt sich auch, wenn sie sich für Butter oder Margarine entscheiden müssen. Die Behauptung, dass Margarine gesünder sei als Butter, ist meines Wissens wissenschaftlich längst widerlegt. Und ich weiß nicht, was sie mögen. Ich bin ein Butterfreund. Aber zum Anbraten nehme ich dann doch lieber Pflanzenöle. Das hat dann aber auch mit der Hitzebeständigkeit zu tun.

Zusammenfassung

Ich will hier nochmal die Wesentlichen Erkenntnisse in Schlagworten zusammenfassen.

Fett ist ein grundlegender Bestandteil der menschlichen Nahrung.

Ob tierisches oder pflanzliches Fett ist ausschließlich eine Frage der Bekömmlichkeit und des persönlichen Geschmacks.

Der Einfluss der Nahrung auf den Cholesterinspiegel ist vernachlässigbar. Das gilt auch für Fett.

Auf sein Cholesterin achtet der Körper normalerweise ganz alleine. Ab wann ein Wert gesundheitsgefährdend ist, wird eigentlich willkürlich festgelegt

Fettverzicht muss durch andere Energieträger, beispielsweise durch Kohlenhydrate, aufgefangen werden. Ob das immer gesund ist, darf durchaus hinterfragt werden.

Und ich?

Ich werden weiterhin mein Stück gegrillten Schweinebauch zu mir nehmen. Auch auf Butter werde ich nicht verzichten.
Und sollte sich mein Leben dadurch tatsächlich verkürzen, dann weiß ich aber am Ende, dass ich gelebt habe. Mit ständigem Verzicht kann man vielleicht alt werden, aber mit Leben hat das nichts zu tun.

Ein Spruch zum Schluss

„Liebes Christkind, zu Weihnachten wünsche ich mir ein fettes PLUS auf meinem Konto und ein MINUS auf der Waage. Und bitte verwechsle es nicht wieder wie letztes Jahr.“

Kommentar verfassen