Eine wahre Geschichte
„Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein.“
Albert Einstein
Der Traum einer jungen Familie
Vier Zimmer, Küche, Bad und WC. 86 Quadratmeter. Mitten in Berlin. Gott sei Dank nicht Kreuzberg. Leider auch nicht Charlottenburg. 800.- Euro Kaltmiete. Eigentlich geht das ja noch. Ist aber leider auch nur ein Altbau.
Genau hier wohnt eine kleine junge Familie. Vater, Mutter, zwei Kinder, drei und fünf Jahre. Er arbeitet voll, sie halbtags. Tja, es wird eng. Auch der Kindergarten ist nicht das Weiche vom Ei. Man will raus aus der Stadt. Nicht in die Walachei. Am äußeren Rand des Speckgürtels, das wäre schön. Wäre vielleicht auch noch bezahlbar. Ja, ein kleines Häuschen am Stadtrand. 120 Quadratmeter Wohnfläche und ein kleines Grundstück. So 600 Quadratmeter, das wäre schön. Ja, das wäre ein Traum.
Sie werden fündig
Diesen Traum haben nach wie vor viele junge Menschen. Auch wenn es die Grünen nicht glauben wollen. Aber leider wird Bauen immer teurer. Es sind nicht die Zinsen. Es sind die unglaublichen Auflagen im Rahmen der Klimarettung. Dass die unsinnig sind, interessiert die grünen Ideologen in der Regierung nicht. Die jungen Leute schon.
Aber unsere kleine Familie hat richtig Glück. Am Rand des Einzugsgebietes von Berlin hat eine kleinere Gemeinde ein neues Baugebiet ausgeworfen. Und man will gerade die jungen Familien herlocken. Die Grundstücke sind auch bezahlbar. Und es ist tatsächlich auch was für unsere kleine Familie mit dabei.
Also legt man los. Baugrundstück gekauft. Unternehmen für den Hausbau gefunden. Selbst Eigenleistungen können eingebracht werden. Das drückt den Baupreis um fast ein Viertel.
Die böse Überraschung
Super alles geregelt. Jetzt braucht man nur noch Strom. Mit dem Baustrom hat das noch gut geklappt. Aber jetzt braucht man einen Stromanschluss für das Haus. Logischerweise einschließlich einer Wärmepumpe. Die ist ja bei Neubauten mittlerweile Pflicht. Und man will vorbereitet sein. So eine Wallbox für das zukünftige E-Auto soll ja auch noch kommen. Wenn man schon neu baut, dann bitte doch nach dem neusten Standard.
Und jetzt kommt die böse Überraschung. Sie haben bei der Stadt einen entsprechenden Antrag gestellt. Und jetzt kommt die Antwort von den Stadtwerken. Es tut uns leid, aber wir können ihrem Antrag nicht entsprechen. Leider reicht das Netz nicht aus. Wir arbeiten zwar daran. Aber ausreichend Strom gibt es frühestens Ende 2026.
Was kann die Familie tun?
Jetzt ist guter Rat teuer. Ein tolles Haus. Die Raten müssen bezahlt werden. Aber beziehen kann man es nicht. Es sei denn, man schafft im Wohnzimmer eine Feuerstelle. Ein Holzofen geht ja auch nicht. Diese Häuser haben ja keinen Kamin mehr. Es bleibt also dabei. Das Haus kann frühestens 2027 bezogen werden. Und solange hat diese Familie eine erhebliche Doppelbelastung zu tragen. Kann man nur hoffen, dass sie genügend Reserven hat.
Das gibt es doch gar nicht
Wahrscheinlich sagen sie jetzt, Guetti spinnt, der ist vom wilden Affen gebissen. Das gibt es doch gar nicht. Hatte ich auch nicht geglaubt. Aber Googeln sie einfach einmal „Oranienburg Strom“.
Oranienburg ist eine Gemeinde mit gut 40.000 Einwohnern und liegt etwa 25 Kilometer nördlich von Berlin. Und genau da ist das passiert. Neue Stromkunden kann das Netz nicht mehr leisten. Das gilt für Gewerbe und Industrie, aber auch für den privaten Nutzer. Die Stadtwerke bauen derzeit zwar ein neues Umspannwerk. Die Fertigstellung ist für Ende 2026 geplant. Hoffen wir mal, dass das nicht so läuft wie beim BER.
Aber auch dann ist noch nicht sicher, ob genügend Strom verfügbar ist. Denn nach Aussage der Stadtwerke könne auch im vorgelagerten Hochspannungsnetz nicht ausreichend Leistung zu Verfügung gestellt werden. Darüber hat die Stadt die Bundesnetzagentur schon informiert.
Wie es weiter geht? Ich weiß es nicht.
Die Reaktionen
Es klingt schon fast wie Hohn, wenn man dann dem Wirtschafts- und Energieminister zuhört. Ja, ich meine diesen Geschichten erzählenden Clown in der Bundesregierung. Der behauptet doch steif und fest, es werde immer genügend Strom zu Verfügung stehen. Zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Dass sein Busenfreund Müller von der Netzagentur aber schon einmal geunkt hat, dass man möglicherweise die Stromversorgung drosseln müsse, das scheint er überhört zu haben.
Noch besser ist aber Habecks Staatssekretär Kellner. Ist der nicht mit dem verschwägert? Da war doch was.
Der schiebt jetzt den Fehler der Gemeinde in die Schuhe. Oranienburg hätte nicht rechtzeitig geplant. Okay, für des örtliche Stromnetz kann das sogar noch richtig sein. Für den nationalen Netzausbau ist aber der Bund zuständig. Das ist ihr Job, Herr Habeck. Und die Bundesnetzagentur ist ihnen doch unmittelbar unterstellt.
Aber es ist wie immer. Da versuchen Sozialisten ein Problem zu lösen und machen ein Gesetz. Und dann glauben die, dass das von alleine läuft. Dass manches Gesetz aber einfach nicht durchführbar ist, das ist für diese Träumer ein Rätsel. Dafür müsste man ja mal etwas von Physik verstehen.
Fazit
Wir haben hier wieder einmal ein Beispiel, dass die Energiewende so nicht funktionieren kann. Aber wie erklären wir das diesen Märchenerzählern von links-grün?
Letztendlich müssen wir das wohl noch 1 ½ Jahre ertragen. Für das eine oder andere, beispielsweise der Atomenergie, dürfte es dann aber zu spät sein. Da haben die Grünen schon jetzt ganze Arbeit geleistet. Wir sollten aber nicht vergessen, welche Vorleistungen da schon die Merkel-CDU erbracht hat.
Das Meer ist groß, das Meer ist blau, im Wasser schwimmt ein Kabeljau.
Da kommt ein großer Hai daher, ich glaub von links, ich weiß nicht mehr.
Der frisst den Fisch mit Haut und Haar, das ist zwar traurig aber wahr.
Frei nach Heinz Erhardt.
Links
Und falls sie es mir nicht glauben wollen. Hier noch einige Links. Die ersten Beiden aus sogenannten seriösen Medien.
Oranienburg geht der Strom aus: Das sind die Konsequenzen (maz-online.de)
Strom-Engpass in Oranienburg: Bundesnetzagentur sieht Planungsfehler | heise online
Kommunen fürchten Überlastungen des Stromnetzes – DIE ACHSE DES GUTEN. ACHGUT.COM
Oranienburg – Bürgermeister: Wärmepumpen und Neubürger führen zu Stromengpässen (tichyseinblick.de)
Stadtwerke kapitulieren: Oranienburg geht der Strom aus – reitschuster.de