Wer investiert in die Stromnetze?
„Umwege führen ans Ziel, Irrwege in die Irre.“
Walter Ludin
Irgendwie funktioniert es nicht richtig
Wir wollen sauberen Strom. Die Ampel setzt auf Wind und Sonne. Die schicken ja keine Rechnung. Aber so richtig funktioniert es nicht. In Schleswig-Holstein haben wir sehr viel Wind und somit auch viel Strom aber nur wenig Industrie. In Bayern haben wir viel Industrie aber nur begrenzt Wind. Und Sonne liefert halt auch nicht genug. Zumindest in der Nacht nicht.
Also muss der Strom irgendwie von Schleswig-Holstein nach Bayern. Sie ahnen es schon, es geht um die Nord-Süd-Trasse. Wie lange arbeiten wir eigentlich schon daran?
Die Nord-Süd-Trasse
Insgesamt geht es wohl um 10.000 km Stromtrassen. Nun ja, die Entfernung von Kiel nach München beträgt gut 800 km. Allerdings reicht für den immensen Strombedarf eine Leitung ja nicht aus. Und wenn ich mich richtig erinnere, dann spricht man von etwa 5.000 km Stromleitungen allein für die Nord-Süd-Trasse. Und jetzt erschrecken sie nicht. Das kostet Geld. Soviel also zu der Aussage „Sonne und Wind schicken keine Rechnung“.
Dieser Ausbau wird veranschlagt mit 100 Mrd. Euro in den kommenden 10 Jahren. Das heißt, jedes Jahr müssten 10 Mrd. Euro für diesen Aufbau aufgebracht werden.
Tennet TSO
Das deutsche Unternehmen TenneT TSO betreibt das Höchst-Spannungs-Stromnetz zwischen Schleswig-Holstein und Bayern. Das Netz hat derzeit eine Gesamtlänge von etwa 13.000 km. Und genau dieses Unternehmen müsste jetzt dieses Netzt weiter ausbauen, um es für die Energiewende tauglich zu machen. Das Unternehmen ist allerdings eine Tochter des niederländischen Stromnetzbetreibers TenneT. Und die haben überhaupt keine Lust, für diese schwachsinnige Energiewendepolitik der Deutschen zu bezahlen. Irgendwo ist das ja verständlich. Denn wer zahlt gerne drauf?
Also versucht man die deutsche Tochter zu verkaufen. 25 Mio. Euro soll das ganze noch bringen. Aber wer kauft schon ein Unternehmen, wo vorhersehbar ist, dass Verluste eingefahren werden? Da muss man schon ganz schön blöde sein.
Der deutsche Staat springt ein
Da die Ampel und insbesondere die Grünen versessen sind, die Energiewende umzusetzen, bleibt als potentieller Käufer nur der Staat. Und so verhandelt die Ampel seit 2022 mit TenneT um den Verkauf großer Teile des Netzes. Was dabei interessant ist, die Ampel will in diesem Zusammenhang auch gleich das Netz von TransnetBW, einem Stromnetzbetreiber in Baden-Württemberg, mit übernehmen. Dann hätte der Bund die Kontrolle über nahezu das gesamte Stromnetz in Deutschland.
Staatseigentum
Monopolstellungen des Staates haben irgendwie immer etwas anrüchiges. Totale staatliche Kontrolle ist für mich auch immer irgendwie unheimlich. Auf der anderen Seite sind die deutschen Straßen ja auch in öffentlicher Hand. Woher kommt dann aber das Unbehagen?
Ich habe immer die Erfahrung gemacht, wenn bestimmte Angelegenheiten nicht wirtschaftlich zu betreiben sind, dann springt der Staat ein. Das heißt, in der Regel wird es teuer. Und zahlen muss der Steuerzahler, also sie – bzw. wir alle.
Irgendwie kommt mir das vor, wie beim ÖR Dummfunk. Keiner will ihn haben, zumindest nicht in dieser Form. Bezahlen müssen wir trotzdem und teuer ist er auch.
Das gleiche könnte uns also auch beim Stromnetz blühen. Aber das Ganze birgt natürlich auch echte Gefahren. Und damit meine ich nicht den Ausbau, der viel zu langsam voranschreitet. Denn auch der Staat kann nicht zaubern. Und mit den importierten Fachkräften scheint es ja auch nicht rund zu laufen. Nein, ich sehe die Gefahren ganz woanders.
Es wird ja immer wieder von sogenannten intelligenten Stromzählern gesprochen. Die gehören meines Wissens den Netzbetreibern. Und diese Stromzähler sollen dann in der Lage sein, den ständigen Stromverbrauch an den Netzbetreiber zu melden. Und wenn sie dann einmal zu viel Strom entnehmen, dann sollen diese Zähler in der Lage sein, ihren Stromverbrauch zu drosseln. Ich weiß nicht mehr genau wann, ich finde auch die Quelle nicht mehr, aber der Chef der Bundesnetzagentur hatte ja schon verkündet, dass man dann seinen Elektrischen nur noch für 50 Kilometer laden kann. Bei den Grünen heißt das dann Lastabwurf. Klingt nicht so schlimm wie sozialistische Stromverteilung.
Und jetzt stellen sie sich einmal vor, das Netz gehörte in Gesamtheit dem Staat.
Visionen
Stellen sie sich einfach einmal Folgendes vor. Strom ist knapp. Daher gesteht ihnen der Staat ein bestimmtes Stromkontingent zu. Gehen wir einfach einmal von 5.000 Kilowattstunden im Jahr für eine vierköpfige Familie aus. Ich glaube sogar, das könnte fast hinkommen. Wenn sie mit Strom heizen (Wärmepumpe), könnte das sogar knapp werden. Das wären im Monat 417 Kilowattstunden. Der Stromzähler schreibt mit und meldet an die Bundesnetzagentur.
Bei der zweiten Überschreitung erhalten sie einen Mahnbrief. Und nach der dritten Überschreitung versagt man ihnen den Urlaub für das kommende Jahr. Okay, wenn es schon soweit ist, dann ist eh nur noch Ost- oder Nordsee möglich.
Ich könnte das ganze ja noch ein wenig übertreiben. Nach der vierten Überschreitung des Kontingents werde sie vom Staatsschutz (ehem. Verfassungsschutz) überwacht. Es könnte ja sein, dass…
Ich will das gar nicht weiter fortführen. Aber was mir da so alles einfällt, ich will mir das gar nicht vorstellen.
Fazit
Wer bestimmte Wirtschaftsunternehmen verstaatlichen will, der verfolgt dabei immer politische Ziele. Ob die immer dem Bürger zu Gute kommen, darf durchaus bezweifelt werden.
Verstaatlichungen haben aber immer zwei Konsequenzen. In der Regel wird es für den Bürger teuer. Und es ist ein zusätzliches Mittel der staatlichen Kontrolle. Wollen wir das wirklich?
Übrigens, wenn man den Organen der EU aufmerksam zuhört, dann könnte uns beim Auto und Geld ähnliches ereilen.