Was schlecht ist, darf ruhig teuer sein

Grüne Projekte – meist dysfunktional, dafür aber teuer
– Die Fähre „Missunde III“ –

„Dumme und Gescheite unterscheiden sich dadurch, dass der Dumme immer dieselben Fehler macht und der Gescheite immer Neue.“
Kurt Tucholsky

Ein Wort vorweg

Mittlerweile dürfte es jedem klar sein, dass die Politik der Grünen nur so vor Misserfolgen strotzt. Egal was die anpacken, es geht in die Hose. Auf der anderen Seite hat man manchmal das Gefühl, dass das sogar geplant ist. Chaos kommt nämlich nicht von alleine, das Chaos muss geplant werden.
Darüber hinaus kosten diese Fehlschläge auch noch unglaublich viel Geld. E-Auto, Wasserstoffwirtschaft, Wärmepumpen, ich könnte diese Aufzählung noch ewig weiterführen. Bei keinem dieser Projekte ist absehbar wann die jemals funktionieren sollten. Und trotzdem schmeißt man diesen Projekten Unsummen von Geld hinterher. Es wäre jetzt falsch, die Schuld alleine bei den Grünen zu suchen. Schuld sind alle, die bei dieser unsinnigen ideologischen Politik mitmachen. Natürlich in erster Linie die Ampelparteien, aber auch die Union. Und natürlich hat auch die Wirtschaft mitgemacht in der Hoffnung, reichlich Subventionen abzugreifen.

Dabei es sind nicht nur die großen Dinge. Auch im Kleinen kann man dieses Missmanagement immer wieder beobachten. Was da für eine Scheiße unter dem Deckmantel „Klimaschutz“ produziert wird, hätte ich mir vor 10 Jahren noch nicht vorstellen können. Und so ein kleines Beispiel möchte ich ihnen heute vorstellen.

Die Schlei

Kennen sie die Schlei? Die Schlei ist ein Ostsee-Randgewässer was von Kappeln bis nach Schleswig knapp 40 Kilometer in das Land hineinragt

Dieses Gewässer war schon immer ein Hindernis, welches man nur mit Hilfe von Fähren oder Brücken überwinden konnte. Auch heute existieren nur zwei Brücken. Die eine in Kappeln nahe der Küste, und die zweite bei Lindau (S-H). die zweite ist derzeit wegen Instandsetzung gesperrt. Freigabe frühestens Ende 2025.

Ein dritter Übergang ist die Fährstelle bei Missunde. Und mit diesem Übergang wollen wir uns heute etwas näher beschäftigen.

Die Fährstelle „Missunde“

Fährstellen legt man in der Regel an Engstellen von Gewässern an. So ist es nicht verwunderlich, dass gerade bei Missunde ein solcher Übergang entstanden ist. Der lässt sich sogar bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen.

„Fähre Missunde II“ – auf der rechten Seite
sehen sie das Zugseil.

Uns sollen aber nur die letzten gut sechzig Jahre interessieren. Denn solange wird der Übergang dort mit einer motorisierten Fähre sichergestellt. Die derzeit in Betrieb befindliche „Missunde II“ ist, wie der Name sagt, die zweite Motorfähre. Es handelt sich um eine dieselbetriebene Seilzugfähre.

Und die fährt nun Stunde um Stunde, Tag für Tag, Jahr für Jahr von einem Ufer zum andern. Dabei setzt sie jährlich etwa 120.000 Fahrzeuge über. Das sind gut 300 Fahrzeuge pro Tag.

Die Fähre ist in die Jahre gekommen

Natürlich kommt auch so eine Fähre in die Jahre. Möglicherweise muss auch der Dieselmotor mal ausgetauscht werden. Aber was sonst an so einer Fähre kaputt gehen soll, ist mir nicht so ganz klar. Letztendlich ist eine solche Fähre doch nur ein großer Ponton, also eine wasserdichte Stahlwanne mit Motor und Steuerhaus. Mit ein wenig Aufwand hält so eine Fähre doch ewig. Meine ich wenigstens.
Das Land Schleswig-Holstein sah das allerdings anders. Das Land beauftragt das Konstruktionsbüro Buchloh mit einer Machbarkeitsstudie mit dem Thema: „Zustand der „Missunde II“ und die Rahmenbedingungen für einen möglichen Fährneubau. Im Ergebnis wird ein Reparaturaufwand von etwa einer Mio. Euro festgestellt. Ein Neubau käme auf etwa 4 Mio. Euro. Der Neubau hätte dabei den Vorteil, dass man die Fähre dann auch gleich CO2-neutral betreiben könnte.
Dass die Grüne Regierung, in Schleswig-Holstein sind auch die Schwarzen grün, natürlich den Neubau vorantrieb, wegen des Klimas, war eigentlich zu erwarten.
Also Neubau. Merkwürdig ist dabei, dass die Firma Buchloh jetzt auch den Auftrag für den Neubau erhielt. Kann es sein, dass dieses Unternehmen das schon vorher gewusst hat? Und deshalb die Reparaturkosten künstlich hochgerechnet hat? Nein, so etwas ist im besten Deutschland aller Zeiten doch nicht möglich.

Der zweite Akt

Der Bau sollte etwa zwei Jahre dauern. Also ließ man die Betriebsberechtigung der alten Fähre auslaufen. Wie schon gesagt, die war nach wie vor betriebstüchtig. Aber man ließ es nicht einmal dabei. Denn was soll man mit der alten Fähre, wenn dann doch diese neue verfügbar ist. Man hat die alte Fähre also verkauft. Viel zu holen war da nicht mehr. Erstens ist die Technik der Seilzugfähre nur bei relativ schmalen Gewässern gefragt und zweitens ist sie ja auch schon etwa 30 Jahre alt. Man erzielte also einen Schrottpreis von rund 17.000 Euro.

Die neue Fähre kommt

Anfang 2024 ist es dann soweit. Die neue Fähre „Missunde III“ ist angekommen, hochmodern und solarbetrieben. Aber schon kommt es zur ersten bösen Überraschung.

„Missunde III“ mit Solardach

Die Neue ist etwas größer geworden und so sind die Anleger zu klein. Die müssen erst einmal erweitert werden. Ich erinnere noch mal daran, die alte Fähre ist schon weg. Also müssen alle bisherigen Nutzer der Fähre einen Umweg über Schleswig in Kauf nehmen, etwa 40 Kilometer. Ob die Solarfähre diese CO2-Schuld jemals wieder einfahren kann?

Es bleibt aber nicht dabei. Endlich könnte die Fähre fahren. Aber leider kann sie ab Windstärke drei den Anleger nicht erreichen. Ob es möglicherweise an dem großen Solardach liegt? Das wirkt nämlich unter Umständen wie ein Segel.

Einige Zwischenfragen

In diesem Zusammenhang stelle ich mir dann doch die Frage, was aus der deutschen Ingenieurskunst geworden ist. Sind die nicht einmal mehr in der Lage, die Leistungsdaten für einen solch mickrige Fähre zu berechnen? Oder mussten sie die Motorenleistung des Elektromotors soweit runterregeln, damit er nicht zu viel Strom verbraucht? Haben sich die Ingenieure überhaupt Gedanken gemacht, woher der Strom kommt, wenn die Sonne nicht scheint?
Noch so ein Ding. Die Fähre benötigt sicherlich eine größere Batterie. Bei einem PKW ist die je nach Reichweite schon knapp eine Tonne schwer. Bei LKW dürfte das Gewicht das sechsfache betragen. Wie schwer ist dann die Batterie bei so einer Fähre. Denn sie soll ja auch fahren, wenn die Sonne nicht scheint. Ich schätze einmal, dass da möglicherweise mehr als 10 Tonnen zusammenkommen. Somit liegt die Fähre auch tiefer im Wasser der Motor muss entsprechend mehr Leistung bringen. Haben die Ingenieure das möglicherweise nicht berücksichtigt?
Ich kann ihnen keine Antworten darauf geben. Fest steht, die Fähre kann nicht in Betrieb gehen.

Wie geht es weiter

Nun, mittlerweile steht fest, dass die „Missunde III“ nicht vor dem Jahreswechsel 2025/26 in Betrieb gehen wird. Bis dahin ist das aber noch eine ganze Weile. Will man den Autofahrern tatsächlich zumuten über 1 ½ Jahre Umwege in Kauf zu nehmen?
Auch aus Umweltschutzgründen will man das natürlich nicht. Also kauft man die „Missunde II“ von ihrem neuen Eigentümer zurück. Der ist allerdings Geschäftsmann. Und die Fähre ist jetzt auch nicht mehr Schrott. Die wird ja gebraucht. Die kostet jetzt also 50.000 Euro. Darüber hinaus hat der ehemalige Eigentümer sich ein Rückkaufsrecht gesichert, so dass seit Herbst dieses Jahres zusätzlich eine monatliche Miete von 5.000 Euro fällig wird. Für den Betrieb der alten Fähre hat man eine Sondergenehmigung bis 2028 erlassen. Anscheinend traut man dem neuen Termin für die „Missunde III“ nicht wirklich.

Fazit

In diesem Beispiel ist es der öffentlichen Hand wieder einmal gelungen, Unmengen von Geld zu verbrennen. Gott sei Dank ist das nur bildlich gemeint. Was sonst an CO2 abgeblasen würde.
Insgesamt dürfte die Geldverschwendung im Bereich von mehreren Millionen liegen.
Interessant dabei ist, dass dieses Projekt sogar Eingang in das Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes gefunden hat.

Quellen

Solar-Fähre an der Ostsee: Kein Schiff wird kommen (tichyseinblick.de)

Solarfähre von Missunde – kein Glück und dann noch Pech – DIE ACHSE DES GUTEN. ACHGUT.COM

Schwarz-grünes Millionengrab! Neue Solar-Fähre schafft es nicht bis zum anderen Ufer | NIUS.de

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