Übersterblichkeit in Europa
„Es wird ja fleißig gearbeitet und viel mikroskopiert, aber es müsste mal wieder einer einen gescheiten Gedanken haben.“
Rudolf Virchow (deutscher Arzt und Pathologe)
Übersterblichkeit
Ich habe mich schon mehrfach mit diesem Thema befasst. Heute ist mir bei Reitschuster ein Beitrag untergekommen, den ich hier aufgreifen möchte. Bevor ich ihnen aber Details näher bringe, möchte ich noch einmal etwas grundsätzliches zu diesem Thema aufzeigen.
Statistiken
In vielen Ländern werden die Sterbefälle statistisch erfasst. Man sortiert sie oftmals sogar nach Sterbeursachen und Alter. In der Bundesrepublik Deutschland ist dafür das statistische Bundesamt zuständig. Dort werden die Sterbefälle nahezu tagesaktuell erfasst. Dass es zu Verzögerung bei der Übermittlung der Daten kommt, spielt in der Gesamtbetrachtung keine Rolle. Auch in anderen Ländern findet das statt. Für die EU ist dafür Eurostat zuständig. Die stützen sich natürlich auf die Daten der Mitgliedsländer ab.
Wieviele Menschen sterben in Deutschland
Ich will sie jetzt nicht mit aktuellen Zahlen langweilen. Aber trotzdem mal zur Erinnerung. In den vergangenen Jahren gab es in Deutschland immer gut 900.000 Sterbefälle im Jahr. Das statistische Bundesamt nimmt jetzt die Sterbezahlen der letzten fünf Jahre und ermittelt den Durchschnitt. Und alles was dann darüber hinaus geht, wird als Übersterblichkeit bezeichnet. Dies ist allerdings nur eine sehr einfache Betrachtung, die man wählt, damit sie auch der weniger informierte Bürger versteht.
Eine genauere Betrachtung
Allerdings spielt bei dieser Betrachtung auch die Altersstruktur in der Bevölkerung eine wichtige Rolle. Die meisten Sterbefälle haben wir nämlich in der Gruppe 80+. Und wenn diese Gruppe immer größer wird, dann werden sich automatisch auch mehr Sterbefälle ereignen. Derzeit kommen in Deutschland die Babyboomer-Jahrgänge genau in dieses Alter. Somit steigen die Sterbefälle auch entsprechend an. Ich habe schon vor geraumer Zeit einmal gesagt, dass wir in Kürze 1 Mio Sterbefälle im Jahr haben werden. Und das hat überhaupt nichts mit Corona zu tun. Das ist letztendlich ausschließlich der Altersstruktur geschuldet.
Der letzte Babyboomer-Jahrgang ist meines Wissens 1964. Danach kam der Pillenknick. Wenn diese Menschen das achzigste Lebensjahr erreichen, dann kommen auch die in die Gruppe, wo die meisten Sterbefälle erreicht werden. Das wäre im Jahr 2044. Bis dahin werden wir mit Sterberaten auf diesem hohen Niveau rechnen müssen. Danach werden die Zahlen wieder massiv fallen. Im Verhältnis zur Bevölkerung dürfte sich aber nur wenig ändern.
Wie groß ist denn nun die natürliche Übersterblichkeit
Zu dieser Frage habe ich unzählige Berichte gelesen. Und natürlich gibt es da unterschiedliche Aussagen. Sie bewegten sich in einer Spanne von zwei bis knapp zehn Prozent. Ich denke, dass wir bei 4-5 Prozent recht gut liegen. Man müsste sich einfach mal die Demographie genauer betrachten.
Was ich damit sagen will. Wenn jetzt Übersterblichkeiten von über zehn Prozent vorliegen, dann sollte das einem zu Denken geben.
Die Daten von Eurostat
Eurostat hat nun für den Juli 2022 festgestellt, dass in der EU eine Übersterblichkeit von 16 Prozent vorlag. Man versucht das mit der extremen Hitzewelle zu begründen. Trotzdem ist der Wert aber extrem hoch. Und wenn ich mich richtig erinnere, dann hatten wir auch im letzten Jahr im Juli eine Hitzewelle. So richtig schlüssig ist also diese Begründung für mich nicht.
Darüberhinaus wird berichtet, dass in Island für diesen Zeitraum eine Übersterblichkeit von 55,8 Prozent festgestellt wurde. Und da spielt die Hitzewell definitiv keine Rolle (Maximaltemperaturen von 15-17 Grad).
Jetzt mag man sagen, Island sei ziemlich klein und damit nicht relevant. Es könnte sich also um einen regionalen Ausreißer handeln. Aber auch in Irland hatten wir eine Übersterblichkeit von 16,3 Prozent. Auch dort wird es nicht annähernd so heiß wie beispielsweise in Deutschland. Und eine Übersterblichkeit von mehr als zehn Prozent ist dann doch schon auffällig.
In einigen südeuropäischen Ländern wird sogar eine Übersterblichkeit von mehr als 30 Prozent ermittelt. Das kann man allein mit der Hitzewelle nicht mehr begründen. Wenn sie hier detailliertere Zahlen haben wollen, schauen sie bitte in den Beitrag, den ich am Ende verlinke.
Der Betrachtungszeitraum
Jetzt könnte man auch wiederum sagen, dass der Zeitraum von einem Monat doch recht kurz ist. Und man müsse doch größere Zeiträume betrachten. Dem stimme ich voll umfänglich zu. Aber es ist schon auffällig, dass wir solche Übersterblichkeiten schon seit Anfang 2021 beobachten können. So hat Eurostat für Juli 2021 schon eine Übersterblichkeit von sechs Prozent festgestellt. Im Jahr zuvor waren es noch 3 Prozent, trotz Corona.
Wie ich schon am Anfang erläutert habe, ein gewisser Anstieg dürfte mit dem demographischen Wandel zusammenhängen. Diese dauerhaft hohe Übersterblichkeit (6% und mehr) ist aber dann doch schon auffällig.
Was könnten die Gründe sein
Nun, die Begründung mit der Hitzewelle ist für mich fadenscheinig. Hitzewellen hatten wir immer schon. Sie führten auch zu ansteigenden Todesfällen, aber bei weitem nicht in diesem Maß.
Corona zieht als Begründung auch nicht mehr so richtig. Denn warum waren die Sterberaten zu Beginn der Pandemie noch durchaus moderat?
Es ist schon auffällig, dass dieser massive Anstieg der Sterberaten im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfkampagne fällt. Ich kann absolut nicht beurteilen, ob es da einen kausalen Zusammenhang gibt. Dafür fehlen einfach belastbare Daten. Und sie werden wohl auch nicht erhoben, zumindestens nicht in Deutschland. Aber nachdenklich macht mich das Ganze schon.
Blick nach Schweden
Schweden ist als eines der wenigen europäischen Länder einen deutlich liberaleren Weg gegangen. Natürlich war der auch nicht unumstritten. Man hat denen sogar vorgeworfen, sie nähmen den Tod von Vulnerablen zu Gunsten einer Durchseuchung billigend in Kauf. Und es sind ja auch viele Menschen in der Anfangsphase verstorben. Die Masse in Pflegeheimen.
Im Mai 2020 hatte Schweden die fünfthöchste Coronasterblichkeit in der EU. Aber schon Ende 2020 wies Eurostat 21 Länder mit einer höheren Sterblichkeit als Schweden aus. In einem meiner Berichte hatte ich das sogar so prognostiziert. Tja, auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn.
Und heute? Unter Berufung auf die Zahlen von Eurostat schreibt die schwedische Fachzeitschrift Dagens Medicin: „Zwischen Januar 2020 und Juni 2022 hat nur Norwegen (3,0 Prozent) eine niedrigere Sterblichkeitsrate als Schweden (3,7 Prozent).“
Der Schwedische Weg war vielleicht doch nicht so falsch.
Zusammenfassung
Die vorliegenden Zahlen sollten unseren Experten vielleicht doch zu denken geben. Fest steht für mich, dass diese ganzen Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben. Und dass die Impfung der Gamechanger sei, dass ist mittlerweile wohl eindeutig widerlegt.
Wer meine Berichterstattung zum Thema Corona verfolgt hat, dürfte wissen, dass ich den schwedischen Weg schon immer für den besseren gehalten habe. Durch den Reitschusterbericht fühle ich dabei in meiner Meinung sogar bestärkt.
Aber wird sich was ändern?
Ich glaube nicht. Für unsere Politidioten geht es doch schon lange nicht mehr um die Gesundheit in der Bevölkerung. Sämtliche positiven Erkenntnisse werden doch von dem Irrsinnigen ignoriert. Da geht es nur noch um Recht haben und behalten. Und die FDP hält auch noch Händchen.
Ich befürchte, dass Deutschland sich noch lange auf diesem Irrweg bewegen wird. Und das liegt nicht nur an der Regierung, das liegt auch an uns.
Für mich steht fest
Ich werde mir keine weiter Impfung abholen. Ich habe zwei, und die waren wahrscheinlich schon zu viel.
Und wenn diese machtgeilen Politiker wieder Einschränkungen für Ungeimpfte erlassen, zum 1. Oktober gehöre ich ja wieder dazu, dann ist das so. Ich habe jetzt 2 Jahre damit leben müssen. Ich halte das auch noch weitere Jahre aus.
Aber ich werde auch wieder protestieren, wenn es hier wieder losgeht.
https://reitschuster.de/post/uebersterblichkeit-in-der-eu-erreicht-rekordwert/