Na, so was – wieder einmal ein Experte

Halbwahrheiten werden nicht richtiger, nur weil sie ständig wiederholt werden. (von mir)

Nachdem ich mich gestern über Experten ausgelassen hatte, habe ich nicht gedacht, dass ich schon heute darauf zurückkommen werde.

Heute Morgen wurde im Morgenmagazin, ARD, der Virologe Martin Stürmer zur aktuellen Corona-Lage interviewt. Insbesondere ging es um die Fragen Grenzschließung und Verlängerung des Lockdowns.

Wer ist also dieser Martin Stürmer?
Er ist Laborleiter im IMD Labor Frankfurt, davor war er wissenschaftlicher Angestellter im Institut für Medizinische Virologie und wissenschaftlicher Angestellter im HIV-Center des Universitätsklinikums Frankfurt; er ist Privatdozent und Lehrbeauftragter für Virologie und war vor 18 Jahren auch an der Entdeckung und Bekämpfung des damaligen SARS-Virus beteiligt.

Er sollte sich also auskennen und meines Erachtens tut er das auch. Allerdings gehört er zur Fraktion der Wissenschaftler, die uneingeschränkt dem Regierungskurs folgen. Erkennbar ist das alleine an der Tatsache, dass er seit Februar 2020 immer wieder als Experte in den öffentlich Rechtlichen auftritt.

So penetrant wie Karl Lauterbach ist er Gott sei Dank nicht. In Talk Shows hat man ihn noch nicht gesehen, als agierender Virologe hat er im Gegensatz zu Karl Lauterbach keine Zeit dafür.

Was wurde also gesagt:

Den Lockdown begründete er damit, dass Infektionsketten bei Inzidenzen über 35 nicht nachvollziebar seien.
Dagegen steht die Aussage des Leiters des Gesundheitsamtes Offenbach, Bernhard Bornhofen. Dieser sagte in einem Interview bei der Zeitung „Die Welt“, man habe zwar teilweise am Anschlag gearbeitet, aber die Kontrolle verloren habe man trotz einer Inzidenz von 388 nicht.
Ich persönlich glaube, dass Infektionsketten bei einer so großen Zahl von Asymptomatischen überhaupt nicht nachzuvollziehen sind.
Die Begründung Stürmers zieht in beiden Fällen nicht.

Des weiteren begründete Stürmer den Lockdown mit der Präsenz der neuen Mutationen, die nach jetzigen Erkenntnissen deutlich ansteckender sei.
Auf die Frage, ob die neuen Varianten bzw. Mutationen (hört sich viel gefährlicher an) auch gefährlicher seien, antwortete er ausweichend. Die verfügbaren Daten seien noch zu gering und somit wissenschaftlich noch nicht belastbar.
Nach meinem Empfinden heißt das, er weiß noch nichts!

Aber mit einer Aussage, „eigentlich wissen wir noch nichts“, solch schwerwiegende Einschränkungen der Grundrechte zu begründen, ist für mich schon dreist.

Dass Politiker so handeln, nehme ich mittlerweile so hin, dass Wissenschaftler teilweise so argumentieren, scheint Normalität zu werden. Und das ist bedauerlich, sehr bedauerlich!

Ich kann ihnen heute leider keinen Link zu Verfügung stellen. Das Interview Stürmers im Morgenmagazin ist in der Mediathek nicht verfügbar. Das Interview Bornhofens in der Welt können sie nur lesen, wenn sie „Die Welt online“ abboniert haben.

Ein Kommentar

  1. Es ist schon traurig, das die Regierung mit fadenscheinigen Argumenten, bzw mit Nichtwissen uns immer weiter und weiter einsperrt und sehr viele Existenten vernichtet.

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