Was sind das für Experten?

Im Rahmen der Corona-Krisen-Kommunikation werden uns immer wieder Experten vorgesetzt.
Am 04.02. habe ich gelesen, dass ein Wissenschaftler die Leopoldina aus Protest verlassen hat. Die Leopoldina arbeite nicht mehr wissenschaftlich, sondern sei viel zu sehr politisch orientiert.
Am 12.02. war zu hören, dass Christoph Lütge, Wissenschaftler im Ethikrat des Landes Bayern, durch Söder rausgeschmissen wurde, weil er die Maßnahmen des Landes kritisierte.
Die beiden entsprechenden Links habe ich angehängt.

Das hat mich jetzt veranlaßt, mir über diese Experten Gedanken zu machen.
Ich unterteile diese in drei Gruppen: zum ersten Experten aus dem Parlament, die ein spezielles Studium und somit vermeintlich entsprechende Kompetenzen haben. Zum zweiten sehe ich eine große Gruppe von Experten, die in Behörden des Bundes oder der Länder angestellt sind und somit den beraten, der sie bezahlt. Last but not least finden wir Experten, die sich relativ frei zu wissenschaftlichen Themen äußern, aber in der Krisenkommunikation kaum zu hören sind. Sie folgen nicht dem politischen Mainstream und werden so gerne an den Rand gedrückt. Zu diesen zähle ich beispielsweise Sucharit Bhakdi Prof emerit. der Universität Mainz, John Ioannidis von der Stanford Universität, aber auch eine Gruppe von Wissenschaftlern um Prof. Dr. med. Matthias Schrappe.
Es gibt noch viele mehr, aber das würde zu weit führen. Ich werde im weiteren zu diesen auch nicht weiter Stellung beziehen, da diese für die derzeitige Informationspolitik nicht gefährlich sind, sondern sie eher bereichern würden.

Komme ich nun zur ersten Gruppe. Hier sind mir sofort zwei Personen aufgefallen, Helge Braun, Kanzleramtsminister und Karl Lauterbach, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD.
Beide haben ein oder mehrere medizinische Studiengänge abgeschlossen. Braun hat es dann bis zum Assistenzarzt geschafft, Lauterbach hat nie praktiziert, sondern war immer wissenschaftlich orientiert.

Brauns politische Karriere begann schon vor Beendigung seines Studiums und führte ihn schon während seine Zeit als Assistenzarzt in höhere Funktionen der Landes-CDU. Seit 2009 sitzt er im Bundestag, seit 2018 im Kanzleramt. Diese Position erreicht keiner, der Politik nur so nebenher betreibt.

Karl Lauterbach schließt verschieden Studiengänge ab und erreicht 1995 den Abschluss Scientic Doctor. Seine Approbation erlangt er 2010. Da war er aber schon über 10 Jahre politisch aktiv. Seit 2005 ist er jetzt im Bundestag. Wirklich herausragende Positionen bekleidete er nie. Dafür reist er jetzt von Talk Show zu Talk Show. Für mich leidet dieser Mensch an einer Profilneurose.
Ach übrigens, es wird behauptet, dass viele seiner Prognosen eingetroffen seien. Meine Meinung ist, wer genug Prognosen macht, der hat auch die Chance, dass hin und wieder eine zutrifft.
Was die Anzahl von eingetroffenen Prognosen betrifft, bin ich jedenfalls nicht schlechter als Lauterbach.

Und jetzt stellen sie sich mal folgende Frage: Würden sie sich von einem Arzt behandeln lassen, der seit mehr als zehn Jahren nicht mehr praktiziert hat? Ich jedenfalls nicht. Und genau so wenig vertraue ich dem Fachurteil eines solchen Politikers.

Und jetzt möchte ich kurz zu verschiedenen Institutionen Stellung nehmen. Wir kennen hier zwei Institute, das Robert-Koch-Institut und das Paul-Ehrlich-Institut, beides Behörden des Bundes, die dem Bundesgesundheitsministerium unterstehen. Das heißt, bei der Besetzung der Spitzenpositionen spricht der Gesundheitsminister ein gehöriges Wörtchen mit. Ob dann noch Neutralität möglich ist, halte ich zumindestens für fraglich.

Dann gibt es da noch die Leopoldina. Diese, gegründet 1652, war wirklich mal eine ehrbahre Ansammlung von Wissenschaftlern. Seit Juli 2008 ist sie die Akademie der Wissenschaften, Schirmherr ist der Bundespräsident. Finanziert wird sie von der öffentlichen Hand, 80% Bundesmittel, 20% zahlt das Land Sachsen-Anhalt. Wer hier noch an Neutralität glaubt, ist für mich ein Träumer.

Eine letzte interessante Gruppe sind die Ethikräte. Meines Erachtens sind diese zwar überflüssig, denn wer eine ordentliche Erziehung erhalten hat, braucht diese nicht. Wahrscheinlich trifft das aber auf Politiker nicht zu! Bei Söder bin ich mir sogar ziemlich sicher.

Auch diese werden mit Wissenschaftlern zusammengestellt, abhängig von der ethischen Frage, sind aber nicht in einer Festanstellung. Trotzdem zahlt der Bund jährlich ca. 1,7 Mio, damit der Ethikrat seine Arbeit machen kann. Und dass ein Ministerpräsident einen Wissenschaftler aus diesem Gremium rausschmeißen kann, das hat Söder gerade gezeigt. Für Unabhängigkeit ist das sicher auch kein Indiz.

Ich hoffe ich konnte aufzeigen, dass all die Experten, die derzeit ständig zu Wort kommen, in der Regel dem Mainstream folgen. Ausnahmen werden zugelassen, um den Anschein von Wissenschaftlichkeit zu erwecken. Wenn man dann aber erlebt, wie mit diesen „Ausnahmen“ umgesprungen wird, dann weiß man, dass es mit einer sachlich orientierten Politik nicht so weit her ist.

Hoffentlich hat das bald ein Ende!

Zum Schluß möchte ich sie noch auf zwei Artikel hinweisen, in denen aufgezeigt wird, was passiert, wenn sich Organisationen von staatlichen Stellen beeinflusst werden. Für den RKI-Bericht habe ich einen Link angehängt. Den anderen Beitrag finden sie auf der Seite von achgut.com. Der Artikel heißt: corona_stellungnahme_der_lieferservice_der_leopoldina

https://de.rt.com/inland/111305-aus-protest-gegen-lockdown-politik-tuebinger-professor-verlaesst-akademie-der-wissenschaften/

https://www.welt.de/vermischtes/article226250827/Wisse nschaftler-Christoph-Luetge-fliegt-aus-Soeders-Ethikrat.html

http://www.schrappe.com/ms2/

https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Koch-Institut

https://de.wikipedia.org/wiki/Paul-Ehrlich-Institut

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Akademie_der_Naturforscher_Leopoldina

https://www.nzz.ch/international/hat-das-rki-im-kampf-gegen-corona-versagt-ld.1601044

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