Deutsche Sprache, schwere Sprache

„Wir Grillen heute Abend, hast du Lust zu kommen?“
„Ist das überdacht?“
„Nein wir machen das spontan.“

„Kauf deiner Mama doch einen Strauß!“
„Aber die Kacken doch den ganzen Garten voll.“

„Ich habe gerade einem Freund einen Limonadenwitz erzählt.
Fanta witzig.“

Gestern bin ich aus dem Töpferkurs geflogen. Hatte mich wohl im Ton vergriffen.

Sind sie nicht schön, diese Wortspielereien. Es gibt soviele davon. So soll ein Kind mal in einem Aufsatz geschrieben haben: „Erst sang nur der Kirchenchor, dann fiel die ganze Kirche ein.“ Ich habe nachgefragt, die Kirche steht noch.

Oder bei den berühmt-berüchtigten Arbeitsbeschreibungen, es ging ums Schuhe putzen. „Dann tauchte ich mit der Bürste in die Schuhcreme.“ Ich habe es geprüft, die Dose war dann doch zu klein.

Ein Focus-Artikel

Solange das bei Kindern geschieht ist alles gut. Wenn Komiker solche Spielerein nutzen, dann finde ich das phantastisch. Aber jetzt ist so etwas in einem Focusartikel aufgetreten. Es ging um die Flutkatastrophe an Ahr und Erft. Die Umweltministerin aus NRW soll zur Zeit der Flut im Urlaub auf Mallorca geweilt haben. Sie kam dann kurz zurück, bevor sie sich wieder nach Mallorca begab. Ich will das Verhalten hier nicht bewerten, es geht ja um Stilblüten in der deutschen Sprache. (Den ganzen Artikel finden sie hier)

Das Zitat

So stand folgender Satz in diesem Artikel:

„NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser flog nach der Jahrhundert-Flut mit Dutzenden Toten für neun Tage zum Urlaub nach Mallorca.“

Haben sie das jetzt gelesen. Haben sie das auf Anhieb verstanden?

Als ich diesen Satz zum ersten mal gelesen hatte, habe ich zwei bis dreimal gestutzt (frei nach Heinz Erhard). Ich fragte mich, was will die mit den Toten auf Mallorca. Warum nimmt die die alle mit?
Üngläubig habe ich den Satz nochmals gelesen. Beim dritten Mal habe ich ihn dann verstanden. Gemeint war, dass sie trotz der Flut, bei der es Dutzende Tote gegeben hat, in den Urlaub geflogen ist. Nein, sie hat wirklich keine Toten mit in den Urlaub genommen.

Fazit

Die deutsche Sprache ist wirklich eine schwere Sprache. Es tut also überhaupt nicht Not, diese durch irgendeinen Gender-Scheiß noch komplizierter zu machen.

Dazu noch einen Beitrag von Danisch zur selben Sache.
https://www.danisch.de/blog/2022/03/29/klarstellung-2/ – more-48790

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