„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“
Martin Luther (deutscher Reformator)
Vor wenigen Tagen hatte ich angekündigt, dass jetzt so allmählich die Gartensaison beginnt. Und da ich einen Schrebergarten besitze, würde ich zukünftig in meinem Blog ein wenig kürzer treten. Jetzt ist für die nächsten Tage allerdings kein Draußenwetter vorhergesagt. Daher nutze ich die Zeit, um ihnen dieses Hobby ein wenig näher zu bringen. Ich versuche dabei soweit möglich chronologisch vorzugehen. Eine Bemerkung noch. Die Bilder die ihnen gezeigt werden sind alle aus der letzten Woche.
Das Gewächshaus
Hier haben sie einen Blick in das Gewächshaus. Die größeren Pflanzen hinten sind Endiviensalat. Den habe ich im letzten Herbst eingepflanzt. Endivien ist winterhart, und beginnt im Frühjahr wieder auszutreiben. Ich denke, dass wir in zwei Wochen ernten können.
Die kleineren Pflanzen auf der linken Seite sind Radieschen und Rettiche. Die habe ich vor etwa drei Wochen ausgesät. Die sind recht anspruchslos und wachsen auch jetzt schon. Ich denke, dass wir die in etwa drei Wochen ernten können. Nächste Woche beginne ich mit der Aussaat im Freiland.
Links oben sehen sie noch das Ende eines Boards. Dort habe ich schon Salat und Kohlrabi ausgesät. Die sollten auch in drei bis vier Wochen soweit sein, dass ich sie im Freiland auspflanzen kann. Mal sehen.
Anzucht in der Wohnung
Gewisse Pflanzen ziehe ich in der Wohnung. Dazu gehören Paprika, Gurken, Zucchini und Melonen. Die Samen habe ich zum Teil aus den Früchten vom Vorjahr gewonnen. Die kleinen grünen Pflänzchen sind Paprikapflanzen. Mit denen fange ich immer an, weil die eine lange Keimdauer haben. Die anderen Pflanzen kommen dann zwei Wochen später. Die haben jetzt Zeit bis Mitte Mai. Paprika und Melonen kommen ins Gewächshaus. Dazu noch Tomaten, die ziehe ich aber nicht selbst.
Gurken und Zucchini kommen ins Freiland auf den Kompost. Den zeige ich ihnen noch.
Das Hochbeet
Das Hochbeet ist schon gehackt und vom Unkraut befreit. Petersilie und Schnittlauch haben überwintert. Bei Petersilie klappt das aber nicht immer. Hinten sind noch andere Kräuter, das ist aber Sache von meiner Frau. Ich meine da ist Rosmarin und Minze dabei. Später säe ich da noch Ruccola aus. Das hat aber noch vier Wochen Zeit.
Der Kompost
Ich kompostiere selbst. Dabei betreibe ich die sogenannte drei-Haufen-Wirtschaft. Der alte aus der letzten Box wird durchgesiebt und dann auf dem Land verbracht. Die beiden anderen Haufen werden dann in die nächste Box umgesetzt, so dass die hintere BHox wieder frei ist für die frischen Garten- und Küchenabfälle. Dazu wird noch Branntkalk eingearbeitet. Das unterstützt die Verrottung. Auf die beiden rechten Haufen pflanze ich dann Mitte Mai die selbst gezogenen Gurken und Zucchini-Pflanzen.
Die Beete
Man glaubt es kaum. Der Rhabarber treibt auch schon aus. Das Beet musste schon von Unkraut befreit und gehackt werden. Jetzt muss man nur dafür sorgen, dass der Boden nicht zu trocken wird. Wenn kein Regen kommt, heißt das jeden zweiten Tag gießen. Das gilt auch für die anderen Beete. Dafür habe ich aber glücklicherweise einen Brunnen.
Erdbeeren sind mehrjährig. Die fangen jetzt an auszutreiben. Die müssen jetzt gehackt und regelmäßig gegossen werden. Der Arbeistaufwand ist derzeit noch überschaubar. Es wird aber mehr. Die dunkle Fläche im Hintergrund ist ein Zwiebelbeet. Da die Zwiebel ziemlich robust ist, kann man die jetzt schon stecken. Auf so einem Beet stehen vier Reihen Zwiebeln und eine Reihe Möhren. Die Zwiebelfliege mögen Möhren nicht. Und ein Möhrenschädling mag Zwiebel nicht. Das ist also eine biologische Art der Schädlingsbekämpfung. In zwei Wochen kommen Kartoffeln in die Erde. Das mit Blaudünger vorbereitete Beet können sie auch erkennen. Ende April, Anfang Mai kommen noch Kohlrabi und Salat. Ab Mitte Mai dann noch Bohnen und Erbsen.
Und dann kommt die Zeit der Unkrautbeseitigung. Alles mechanisch, made by hand.
Was gibt es sonst noch?
Natürlich müssen auch die Obstbäume geschnitten werden. Dafür brauch ich aber nicht lange. Ich habe nur drei Obstbäume.
Und der Spielplatz muss ja auch wieder bespielbar gemacht werden. Die Enkel sollen ja auch ihren Spaß haben. Später wird dann noch ein kleiner Easy-Pool aufgestellt (Durchmesser fünf Meter). Das hat aber noch Zeit.
Zusätzliche Hinweise
Düngung erfolgt logischerweise mit Kompost. Da hier aber der Boden sehr sandig und somit zehrend ist, muss trotzdem zusätzlich mit Kalk und einem Universaldünger gedüngt werden. Sonst sind die Erträge mager. Allerdings muss man hierbei beachten, was die Pflanzen brauchen. So sind beispielsweise alle Kohlsorten Kalkfresser, Bohnen lieben dagegen eher mageren Boden. Da ist eine Düngung zusätzlich zum Kompost nicht erforderlich.
Woher weiß ich, wie man das macht?
Natürlich spielt da eine lange Erfahrung eine Rolle. Schon meine Eltern haben einen solchen Garten gehabt. Es gibt baber auch mannigfaltige Literatur. Ich habe da zwei Bücher, die sind 600 Seiten stark. Für einen Laien sind die viel zu umfangreich. Ich habe da ein Buch von Gärtner Poetschke in Verwendung. Es ist alphabetisch geordnet und somit sehr übersichtlich. Darüberhinaus ist es vom Format so gestaltet, dass man es mit nach draußen nehmen kann.
Es kostet derzeit 11 Euro.
Bei Interesse klicken sie hier.
Lohnt sich das Ganze?
Wenn sie ihre Arbeitszeit mit einrechnen, dann lohnt sich das ganze nicht. Allerdings ist es ein Hobby, bei dem sie nicht drauflegen. Das was sie investieren, holen sie an Ertrag auch wieder raus. Was aber wirklich ein Vorteil ist. Frischere Waren als die aus dem eigenen Garten bekommen sie nirgendwo. Und Tomaten, die im eigenen Garten ausgereift gepflückt werden, die schmecken auch wie Tomaten.
Zu Zweiten ist es für mich als Rentner immer gut, einen gewissen Zug nach draußen zu haben. Sonst verkommt man immer mehr zum Couch-Potato.
Und damit lohnt sich das Ganze auf jeden Fall. Ich freue mich auf die Saison, auch wenn ich Unkraut zupfen hasse.
Ein sehr schöner Beitrag
Auch bei uns hat die Gartensaison mir Aussaat und Beetvorbereitung begonnen. Ich freue mich jetzt schon auf die ersten eigenen Tomaten!! Hmmmmm lecker
Und auch unseren Hühnern wird mehr Action im Garten gefallen …. da fällt immer was für sie ab!!