Die World-Team-Challenge in Gelsenkirchen
„Die Natur ist gnädig. Wer viel verspricht, dem schenkt sie zum Ausgleich ein schlechtes Gewissen.“
Bob Hope
Lieben sie Sport?
Ich liebe ihn schon. In meiner Jugend habe ich Handball gespielt, war eine Zeitlang Schwimmer. Ich habe in der Schule auch schon mal Volleyball gespielt. Später beim Militär wurde häufig Fußball gespielt. Nur stumpf durch den Wald laufen, da kann ich bis heute nichts mit anfangen.
Mein Interesse am Sport ist nach wie vor breit gefächert, auch wenn es Sportarten gibt, zu denen ich überhaupt keine Neigung aufbauen kann. Baseball ist so etwas, kann ich einfach nichts mit anfangen.
Heute bin ich eher Sofa-Sportler, das aber mit Hingabe.
Was stört mich aber gewaltig?
Sie können machen was sie wollen, der Leistungssport wird zur Zeit unwahrscheinlich politisiert. Ob das nur in Deutschland so ist, oder auch anderswo, das weiß ich nicht.
Das letzte Beispiel war ja die Fußballweltmeisterschaft in Katar. Da ging es doch mehr um Haltung als um Fußball. Das war doch teilweise schon eklig. Die Vorberichterstattung habe ich immer ausgespart. Die Spiele habe ich mir teilweise angeschaut.
Reden wir aber über Nachhaltigkeit
Immer wieder taucht bei Sportveranstaltungen der Begriff Nachhaltigkeit auf. Wenn man dabei den Spitzensport betrachtet, dann ist das schon fast lächerlich. Da reisen unzählige Trosse in allen Sportarten um die Welt, und reden über Nachhaltigkeit. Am schlimmsten finde ich das dann noch im Motorsport. Wenn ein Formel 1-Fahrer für grüne Politik wirbt, dann ist das fast nicht mehr an Lächerlichkeit zu übertreffen.
Die World Team Challenge auf Schalke
Gestern war die mittlerweile schon traditionelle Veranstaltung in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen. Ich will gar nicht soviel zur Veranstaltung an sich sagen. Da starten zehn internationale Teams in speziell dafür angelegten Biathlonwettbewerben. Ich schaue mir das gerne an. Aufgrund der kurzen Runden und der vielen Schießeinlagen ist dieser Wettkampf sehr abwechslungsreich. Das Ganze ist allerdings eine riesige Show, der sportliche Erfolg ist eher Nebensache. Für den Weltcup ist das Ergebnis jedenfalls bedeutungslos.
Natürlich ist das Geschmackssache. Aber darum geht es ja gar nicht.
Auch gestern wurde dann in der Berichterstattung immer wieder zur Sprache gebracht, dass man versucht, das ganze so nachhaltig wie möglich hinzubekommen. Was da aber nachhaltig sein soll, ist mir nicht so ganz klar.
Wo kommt der Schnee her?
Gelsenkirchen ist ja nun mal nicht als Wintersportregion bekannt. Naturschnee ist also eher nicht zu erwarten. Das heißt, das ganze Stadion sowie die kurze Loipe außerhalb ist komplett mit Kunstschnee herzurichten.
Dafür werden ca. 3.000 Kubikmeter Schnee benötigt. Und dieser Schnee kommt aus der Ski-Halle in Neuss.
Das ist eine Wintersportanlage, in der ganzjährig Wintersport betrieben werden kann. Natürlich wird der Schnee mit Schneekanonen erzeugt. Und alles mit Strom. Der ist natürlich nur aus alternativen Energiequellen, ehrlich, ich schwör.
Aber damit nicht genug. Dieser Schnee muss jetzt auch noch nach Gelsenkirchen gekarrt werden. Das passiert logischerweise mit Lastenfahrrädern. Oder habe ich da was falsch verstanden? Ach so, es waren wohl doch LKW. Nein, die waren nicht elektrisch.
Also da fährt man 3.000 m3 Schnee mit LKW gut 80 km von Neuss nach Gelsenkirchen. Wissen sie wie viele Ladungen das sind? Ich weiß es nicht so genau. Ich habe da auch im Internet nichts Gescheites gefunden.
Also rechnen. Gehen wir davon aus, dass ein Kubikmeter Schnee etwa eine Tonne wiegt. Die maximale Ladung eines LKW für Schüttgut dürfte irgendwo bei 30 to liegen. Das heißt, für diesen ganzen Transport sind etwa 100 LKW-Ladungen erforderlich. In der Gesamtheit sind also nur für den Schneetransport 8.000 LKW-Kilometer erforderlich.
Und noch so ein Ding
Im Stadion wird ja ein Schießstand aufgebaut. Der ist in einer Kurve. Und natürlich dürfen in dieser Kurve keine Zuschauer sitzen.
Obwohl, die würden da zu einem beweglichen Weichziel mit akustischer Trefferanzeige.
Nein, geht nicht. Damit aber diese Kurve bei der Veranstaltung nicht so nackt aussieht hat man da Weihnachtsbäume aufgestellt. Nach Aussagen des Kommentators im ZDF sollen es ca. 1.000 Bäume gewesen sein.
Leute, 1.000 Bäume, die man da für einen einzigen Abend aufstellt. Wow, das ist nachhaltig.
Und jetzt kommt der Schwachsinn. Da sagt doch der Reporter, das seien alles Bäume, die zu Weihnachten nicht verkauft werden konnten. Soso, die konnten also nicht verkauft werden. Dann müssen das aber schlechte Händler sein. Die kaufen doch tatsächlich tausend Bäume ein, die sie dann nicht loswerden. Wer ist denn so bescheuert.
Aber die wissen ja, kurz nach Weihnachten kommt der Veranstalter aus Gelsenkirchen und braucht noch ein paar. Ich kauf also schon mal ein paar mehr. Kaufleute sind nicht doof.
Das dann aber noch als Nachhaltigkeitskriterium verkaufen zu wollen, ist dann aber definitiv Volksverdummung. Ich bin aber überzeugt, dass es eine Menge Leute gibt, die diesen Schwachsinn tatsächlich glauben. Fragen sie doch einfach mal im Bundestag bei der grünen Fraktion. Die glauben doch alles.
Was mich wundert
Jetzt wird doch NRW von Schwarz-Grün regiert. Die müssten doch eigentlich ein Auge auf so etwas haben. Und sind es nicht genau die, die uns ständig zum Energiesparen auffordern? Und genau die haben dann kein Problem mit einer solchen Veranstaltung. Wahrscheinlich haben der schwarze Wüst und die grüne Neubaur sogar Ehrenplätze bei dieser Veranstaltung.
Fazit
Wer also Sport und Nachhaltigkeit in Einklang bringen will, der muss solche Veranstaltungen absagen. Auf der einen Seite wird in den Städten die Weihnachtsbeleuchtung abgeschaltet und auf der anderen Seite wird Energie verschwendet ohne Ende. Und eine schwarz-grüne Regierung nimmt das einfach so hin.
Ich selbst finde, dass solche Veranstaltungen durchaus ihre Berechtigung haben. Sonst müsste man auch sämtlich 6-Tage-Rennen absagen. Aber ich bin ja auch keiner von denen, der ständig vom Stromsparen spricht.
Fördert Gas in Deutschland, setzt weiter auf Kernenergie, und wir müsste über dieses Thema überhaupt nicht reden.
So ist das wieder einmal ein Beispiel dafür, dass auf der einen Seite schön geredet wird, auf der anderen aber dagegen massiv verstoßen wird. Aber so sind sie halt, diese Grünen.