Spitzenglättung

Wenn der Strom knapp wird

„Öffentliche Kontrolle und gegebenenfalls Kritik an Politikern ist in der Demokratie nicht nur berechtigt, sondern unerlässlich.“
Rita Süssmuth

Strommangel

Es ist schon ein offenes Geheimnis, dass möglicherweise demnächst Strom knapp werden könnte. Und es sind nicht irgendwelche Verschwörungstheoretiker, die solche Aussagen treffen. Ich weiß nicht mehr, wer es gesagt hat. Es kam aber definitiv aus dem links-grünen Lager. Man müsse halt beim Stromverbrauch flexibel sein. Strom müsse man halt verbrauchen, wenn welcher verfügbar ist. Man könne nicht mehr erwarten, dass Strom immer dann zu Verfügung steht, wenn er gebraucht wird.
Wie auf solche Weise ein Industriestaat funktionieren soll, dass sagen uns diese grünen Experten leider nicht.

Und obwohl man weiß, dass der Strom knapp wird, drückt man mit der E-Mobilität und den Wärmepumpen weitere Stromverbraucher in das öffentliche Netz. Das wird die Mangellage noch verschärfen. Natürlich stört das die Gläubigen der grünen Religion nicht im geringsten. Denn nur so kann der übermäßige CO2-Ausstoß verhindert werden.

Blackouts

Nun drohen nach Aussagen verschiedener Experten sogar Blackouts. Das heißt, die Stromversorgung soll plötzlich und unerwartet überregional zusammenbrechen. Das hätte logischerweise massive Auswirkungen. Und das will man natürlich auch unter allen Umständen verhindern. Da muss man sich also was einfallen lassen.
Man wird wohl zielgerichtet irgendwo den Strom abschalten. Dazu aber später mehr.

Notfallpläne in der Schweiz

Die Schweiz hat dazu einen Notfallplan erarbeitet. Der soll mehrere Stufen beinhalten. Was da im Einzelnen abgeschaltet werden soll ist mir leider nicht bekannt. Beabsichtigt soll allerdings sein, dass man in der Stufe drei möglicherweise ein Ladeverbot für E-Autos verhängen kann. Das käme je nach Dauer einem Fahrverbot für diese Autos gleich. Taxi-Unternehmen mit einer Verbrennerflotte dürften sich dann ins Fäustchen lachen. Ich bin dabei.
Also nur so zum Verständnis. Da macht man intensiv Werbung für E-Mobilität, subventioniert diese Fahrzeuge mit immensen Steuermitteln, um jetzt festzustellen, dass man sie nötigenfalls vom Netz nehmen muss. Irre.

Die Planungen in Deutschland

Und jetzt müssen wir mal mit einem Irrglauben aufräumen. Solche Planungen gibt es in Deutschland auch. Und sie sind nicht neu. Vielleicht erinnern sie sich noch an den unfähigen Dicken, den Peter Altmaier, der doch Wirtschaftsminister in der letzten Merkelregierung war. Schon der hatte geplant, den Paragrafen 14 a im neuen Energiewirtschaftsgesetz zu ändern. Demnach sollte es möglich sein, Ladestationen für E-Autos und Wärmepumpen über Fernsteuerung täglich zwei Stunden vom Netz zu nehmen. Da kann man nur hoffen, dass diese Netzabschaltung nicht gerade in dem Moment kommt, wo man den Strom dringend braucht.
In der alten Regierung waren diese Pläne allerdings nicht durchsetzbar. Das eigentliche Problem des Strommangels war aber auch nicht gelöst.

Also, das Ganze von neuem

Unser Philosoph im Wirtschaftsministerium will sich mit diesem Scheiß allerdings nicht die Finger schmutzig machen. Der kann doch viel besser habecken.
Also drückt er das Problem an den Chef der Bundesnetzagentur ab. Und da der Klaus Müller noch grüner als sein Chef ist, übernimmt der bereitwillig die Drecksarbeit.

Nach dessen Planung soll bei Bedarf die Stromlieferung gedeckelt werden. So sollen bei Gefahr einer Netzüberlastung die Netzbetreiber die steuerbaren Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen und Ladestationen für E-Autos auf 3,7 Kilowatt herunterregeln dürfen. Mit einer neuen digitalen Zählertechnik dürfte das auch überhaupt kein Problem mehr sein.

Wenn sie es nicht glauben, ja, das geht. Sie können den Stromdurchfluss tatsächlich begrenzen.
Aber was bedeutet das? Für einen E-Autobesitzer heißt das, für ca. 50km Reichweite benötigt man dann etwa drei Stunden Ladezeit. In dieser Zeit darf er dann aber nicht seine Wohnung heizen. Kochen und waschen geht dann auch nicht. Unter dem Strich kommt das dann auch einem Fahrverbot für E-Autos gleich. Allerdings muss man das dann gar nicht verbieten, man liefert einfach keinen Strom mehr.

Nun will man das ganze schon ein wenig kompensieren. Als Ersatzleistung sollen dann die betroffenen Haushalte verbilligten Strom erhalten. Diese Idee finde ich jetzt aber ziemlich irre. Da verbilligt man Strom, der dann aber gar nicht zu Verfügung steht. Ob das wirklich was bringt?

Brown Out

Diese Notfallabschaltung, bzw. Notfallreduzierung der Stromversorgung wird auch als Brown Out bezeichnet. Da die Begrifflichkeit sich aber sehr gefährlich anhört, was ist der Unterschied zwischen Black Out und Brown Out, spricht man da viel lieber von der sogenannten Spitzenglättung. Also, wenn alle Strom brauchen, dann bekommen alle etwas weniger und dann passt das schon.
Ist so ähnlich wie mit dem Mehl während Corona. Da durften sich die Kunden maximal zwei Pakete (ein Kilo) mitnehmen. Am Ende hat es trotz allem nicht für alle gereicht.

Und was sagt der Bundesverband für Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) dazu?
„Wir wollen gemeinsam schnellstmöglich Wallboxen, Wärmepumpen und Speicher an das Stromnetz anschließen.“ Und weiter, „dazu gehören aufgrund der hohen Bezugsleistungen klare Regelungen, die eine Steuerbarkeit und damit einen sichereren und effizienten Netzbetrieb sicherstellen.“ Man spricht also nicht von einer Mangellage, sondern von einem effizienten Netzbetrieb. Hört sich gut an, ist aber das gleiche. Für sie bleibt wahrscheinlich nicht viel übrig.

Noch ein Beispiel aus der Realität

In dem Baugebiet, wo meine Tochter gebaut hat, wird es zukünftig nur 4 Schnelladestationen geben. Nicht weil der Bedarf so gering wäre. Im Gegenteil, der Grund ist die Netzbelastung. Mehr gibt das Stromnetz einfach nicht her. Und setzen sie das jetzt mal in ein Verhältnis mit der Aussage des BEDW.
Wenn da alle heizen und Autos laden, nur am normalen Stromnetz, dann ist das Netz schon an einer Belastungsgrenze. Die wissen also jetzt schon, dass da alles auf Kante genäht ist.
Aber immer kräftig zubauen. Wir (die Grünen) glauben feste daran, dass es funktioniert.

Fazit

Wir wissen, dass der Strom hinten und vorne nicht ausreicht. Und trotzdem werden zusätzliche Verbraucher in den Markt gedrängt. Irgendwann braucht man die Endverbraucher gar nicht mehr regulieren. Mehr als diese 3,7 Watt stehen dann möglicherweise keinem mehr zu Verfügung.
Nun gut, ganz so schwarz will ich es mal nicht sehen. Trotzdem baue ich weiterhin auf ein Notstromaggregat, das mit Diesel läuft. Dann brauche ich mir erst einmal keine Gedanken zu machen.

Letztendlich kann man nur hoffen, dass das mit dem Klimawandel so weiter geht. Dann wird es wenigstens nicht kalt.

Und dann gibt es noch eine Sache, die mich richtig freut. Sollte es tatsächlich zu solchen Abschaltungen kommen, es wird zunächst die richtigen treffen. Nämlich die, die aus Überzeugung schon jetzt voll auf E-Mobilität gesetzt haben. Ehrlich, da freue ich mich drauf.

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