„Krisen meistert man am besten, indem man ihnen zuvorkommt.“
Walt Whitman Rostow (amerikanischer Ökonom und Politiker)
Gestern war ich einkaufen. Vorausschauend würde ich sagen. Von zwei Begegnungen möchte ich ihnen berichten. Ich glaube sie sind bezeichnend für diese heutige Zeit.
Bei Raiffeisen Nienburg
Ich glaube, ich hatte ihnen schon einmal erzählt, dass ich einen kleineren Schrebergarten habe. Ich beackere etwa 400 Quadratmeter Land. Möhren Zwiebeln, Kohlrabi usw. Ich habe aber leider sandigen Boden, so dass ich mit allerlei Dünger nachhelfen muss, obwohl ich auch Komposterde einsetze. Ich kompostiere noch selbst.
Jetzt habe ich in den letzten Tagen immer wieder gehört, dass Düngemittelhersteller aufgrund hoher Energiekosten die Produktion drosseln. Die Medien berichteten, dass Düngemittel im kommenden Jahr knapp werden könnten. Also habe ich mich entschlossen, meinen Bedarf für das kommende Jahr schon jetzt zu decken. Blaukorn, Kalk, Branntkalk. Was man halt so braucht. Ich habe noch alles bekommen.
Beim Bezahlen kam ich dann ins Gespräch mit einer Angestellten. Ich thematisierte meine Befürchtungen. Und was sie dann sagte, war der Hammer. Sie sprach von Lagerkapazitäten bei Raiffeisen. Normalerweise lägen dort um diese Zeit 100.000 Säcke an Blaudünger. Jetzt über den Winter werden die Lagerbestände normalerweise aufgefüllt. Derzeit lägen dort aber nur noch 20.000 Säcke. Das sind gerade einmal 20 Prozent. Auf meine Frage, ob man dieses Jahr noch Nachschub erwarten könne, antwortete sie, damit sei wohl eher nicht zu rechnen.
Wahrscheinlich habe ich alles richtig gemacht. Festzustellen ist, dass wir jetzt schon in Richtung Mangelwirtschaft marschieren. Grund: die hohen Energiekosten. Mal sehen, wo das noch hingeht. Insbesondere dann, wenn Ende 2022 die letzten sechs deutschen Kernkraftwerke vom Netz gehen.
Notstrom
Aufgrund der drohenden Stromknappheit habe ich mich jetzt entschlossen, mir eine Notstromversorgung einzurichten. Also habe ich ein Notstromaggregat gesucht. 6 KVA, Diesel sollte es sein. Ich wusste, dass Dieselaggregate teurer als Benziner sind, aber den Diesel kann ich mit Heizöl betreiben. Und da habe ich genug, da ich nach wie vor mit Öl heize. Bei meiner Suche fand ich viele Möglichkeiten, aber sie glauben nicht, wieviele diese Geräte schon ausverkauft sind. Anscheinend haben auch Andere ähnliche Befürchtungen wie ich. Ich habe trotzdem noch eines gefunden. Etwas teurer als erhofft, letztendlich doch noch im Rahmen.
Bei Obi hätte ich so ein Aggregat nicht bekommen, der hat nur Benziner, die sind leichter und billiger.
Bei Obi
Nun war ich bei Obi, um noch das eine oder andere Zubehör zu kaufen. Ich brauchte noch zwei Benzinkanister. Und ich suchte nach einem Verlängerungskabel für 400V Starkstrom. Dabei traf ich in der Elektroabteilung auf eine Angestellte. Ich teilte ihr mit, dass ich mir eine Notstromversorgung einrichte. Sie meinte das täten jetzt viele, ob das denn nötig sei? Darauf antwortete ich ihr, dass Ende 2022 die letzten sechs AKW abgeschaltet würden. Dieser Strom würden dann fehlen.
Bei ihrer Antwort wusste ich dann nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Lachen über ihre Naivität oder weinen wegen ihrer abgrundtiefen Dummheit. Sie meinte tatsächlich, das könne man ja kompensieren, indem man Solarzellen auf alle Hausdächer montieren würde. Ich fragte sie daraufhin, ob sie eine Vorstellung habe, wieviele Quadratmeter Solarzellen man als Ersatz für nur ein AKW benötigen würde. Und ob sie eine Vorstellung davon habe, wielange dieser Ausbau dauern würde? Natürlich hatte sie davon nicht die geringste Ahnungung.
Und dann fragte ich sie noch, was wir machen, wenn keine Sonne scheint. Ihren erstaunten Blick werde ich wohl nicht so schnell vergessen. Wie, wenn die Sonne nicht scheint, dann machen die keinen Strom? Ich wollte die Dame jetzt auch nicht mehr mit der Information belasten, dass Solarkraftwerke in 2021 noch nicht mal die Hälfte ihres Nennwertes gebracht haben. Möglicherweise hätte sie dann Schnappatmung bekommen.
Doch alles Schlafschafe?
Vorsicht, dieser Begriff wird mit den bösen Querdenkern, die ja gleichzeitig Coronaleugner, Rechte usw. sind, in Verbindung gebracht. Trotzdem fällt mir für Menschen, die die Signale ignorieren keine treffendere Bezeichnung ein. Viele Menschen laufen dem grünen Hype stumpf hinterher, ohne sich die geringsten Gedanken über die Konsequenzen zu machen.
Mein Fazit
Auch wenn ich ein Gegner von Hamsterkäufen bin, im Augenblick scheint eine gewisse Vorsorge angebracht. Meine Gartenrohstoffe habe ich schon gekauft, für meine Energieversorgung brauche ich jetzt nur noch einen Elektriker.
Erschreckend ist nach wie vor, wie blauäugig ein Großteil der Bevölkerung in diese ungewisse Zukunft geht, den linksgrünen Phantasien kritiklos hinterherrennt.
Aber: „Fasse dich es könnte schlimmer kommen! Und ich fasste mich, und es kam schlimmer.“
Oder wie heißt es so schön bei Bertolt Brecht: „Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber“.