„Es ist sinnlos zu sagen: wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.“
Winston Churchill
FFF am 24.09.2021
Am Freitag war es wieder so weit. FFF demonstriert vor dem Reichstag. Greta ist auch mit dabei. Sie behauptet, dass Deutschland einer „der größten Klimaschurken“ weltweit sei. Das zeigt, welch Geistes Kind sie ist. Aber es kommt an. Das grüne Volk jubelt.
Von 100.000 Teilnehmern spricht FFF. Die Polizei spricht von 30.000. Bei RND spricht man von einer hohen fünf-stelligen Zahl. Wer aber das Berliner Umfeld kennt, der weiß, dass schon mal übertrieben wird, wenn es der Sache dient.
Mit der Maskenpflicht wird es nicht so genau genommen. Auch Abstandsregeln scheinen keine Rolle zu spielen. Die Polizei steht dabei und schaut zu. Bei regierungskritischen Demonstrationen haben die schon ganz anders zugelangt.
Selbst untere Schulklassen sollen dabei gewesen sein. So wird bei Tichy berichtet, dass 11-12 jährige Schüler (das müsste Klasse 4 oder 5 sein) teilgenommen haben. In diesem Fall soll sogar die Lehrerin sie begleitet haben. Das wäre für mich ein Fall für disziplinare Ermittlungen. In Berlin passiert das sicherlich nicht. Denn es dient ja der guten Sache.
Wofür wird gestreikt?
Die Maßnahmen zur Reduzierung des CO2 – Austoßes sind nicht ambitioniert genug. So sei der Klimawandel nicht aufzuhalten. Das Ziel, die Erderwärmung bei 1,5 Grad aufzuhalten, ist ohne radikale Maßnahmen nicht erreichbar. Wenn nicht sofort etwas passiert, dann droht der „Weltuntergang“. Baerbock glaubt ja an einen Anstieg des Meeresspiegels um 7 sieben Meter bis 2100. Ich bin mir sicher, die Streikenden glauben das auch.
Was die Streikenden nicht wissen wollen
Selbst wenn der CO2 Ausstoß weiterhin unbegrenzt weitergeht, ist nicht klar, welche Auswirkungen das hat. Der Anstieg des Meeresspiegels beträgt derzeit 3,3 mm pro Jahr. Eine wirkliche Auswirkung ist in diesem Jahrhundert nicht mehr zu erwarten. Vielleicht in diesem Jahrtausend, aber auch das ist nicht sicher. Auswirkungen das Klimawandels betreffen nicht die nahe Zukunft, sondern sind deutlich längerfristig zu betrachten.
Natürlich sind die fossilen Ressourcen nicht unendlich. Man muss sich mit der Thematik befassen. Aber Zeitdruck besteht meines Erachtens nicht.
Was sind die ernsthafte Problem der Jugendlichen
Dort streiken Menschen, die kurz vor ihrem Schulabschluss, bzw. kurz vor dem Ende ihrer Berufsausbildung stehen. Sie werden also in Kürze auf dem Arbeitsmarkt verfügbar sein.
Was passiert aber gleichzeitig?
Die sogenannten Baby-Boomer-Jahrgänge gehen jetzt so nach und nach in Rente. Gehen wir einmal von einem Renteneintrittsalter von 67 Jahren aus. Real liegt es deutlich darunter. Dann geht der letzte dieser Jahrgänge, es war der Jahrgang 1964 (dann kam der Pillenknick), 2031 in Rente. Dann müssen die wenigen Arbeitnehmer eine Heer von Rentnern mitversorgen. Schon heute müssen die Rentenkassen mit Steuermitteln in Milliardenhöhe verstärkt werden. Das wird in Zukunft noch schlimmer. Ich habe Berichte gelesen, dass davon auszugehen ist, dass spätestens 2030 die Hälfte des Bundeshaushalts für Renten und Pensionen aufgebracht werden muss. Das wird den finanzpolitischen Spielraum das Staates erheblich einengen.
20 Jahre später kommen diese Alten in die Pflege. Auch hier ist bekannt, dass die staatlichen Mittel dafür nicht ausreichen. Schon jetzt steht diese Pflegeversicherung kurz vor der Zahlungsunfähigkeit.
Was hat man bis jetzt dagegen unternommen?
Für die Arbeitnehmer hat man die Riesterrente eingeführt. Für die selbstständigen war es die Rürup-Rente. Beide Formen sind Kapitalgestützte private Rentenformen, die vom Staat bezuschusst werden. Leider erzielen diese Verträge aufgrund der beispiellosen Finanzpolitik der EU keine Renditen mehr. Das heißt, unterm Strich verlieren sie sogar an Wert.
Auch die betriebliche Altersrente hat man gestärkt. Aber das gilt erstens nur für größere Betriebe, und zweitens ist auch dieses System kapitalgestützt. Gewinne können also nur gemacht werden, wenn es Zinsen gibt.
Zusammenfassung
In dieser Zusammenfassung möchte ich nur einen Abschnitt aus der Welt zitieren, besser könnte ich die Situation nicht beschreiben.
„In diesem und im kommenden Jahrzehnt müssen die Jungen dann nicht nur für ihre Eltern, sondern auch für deren Altersgenossen aufkommen, die keine Kinder haben wollten. Die Rentner muten den Jungen zu, künftig zu ihrer Unterstützung höhere Beiträge zur Rentenversicherung und höhere Steuern zu zahlen sowie länger zu arbeiten. Darüber hinaus sollen sie zusätzlich privat für ihre eigene Rente vorsorgen, was ihnen durch niedrige Zinsen und steigende Vermögenspreise zusätzlich erschwert wird.
Gleichzeitig entwertet eine aggressive, aber auf Weltebene wirkungslose Klimaschutzpolitik einen Teil des vorhandenen Produktivkapitals …“
Fazit
Würden sich diese Jugendlichen mehr mit ihrer ökonomischen Zukunft beschäftigen und nicht irgendwelchen ökologischen Religionsstiftern hinterher jagen, dann gäbe es mit Sicherheit keine FFF-Klimademonstration mehr.
Wem aber seine Zukunft egal ist, der soll weiter die Welt retten. Er soll sich aber in 10-15 Jahren nicht beschweren, wenn er beim Blick ins Portemonaie feststellt, dass noch zu viel Monat übrig ist.
Einer Luisa Neubauer wird das allerdings nicht passieren. Die liegt dann auf einem dicken Polster und lacht den Pöbel aus. Vielleicht tut sie das jetzt schon.
Eines verstehe ich immer noch nicht. Gegen eine zu wenig ambitionierte Klimapolitik habe die jungen Leute vor dem Verfassungsgericht geklagt. Gegen die zu erwartende Ausbeutung klagen sie nicht. Und diese ist schon in den kommenden zwanzig Jahren zu erwarten. Folgen des Klimawandels erwarte ich deutlich später, wenn überhaupt.