„Sie hüllten sich in seltsame Gewänder und irrten planlos umher.“
Nein, das ist kein Bibelspruch, auch wenn es so klingt. Es ist ein Spruch, der einmal in der Bundeswehr aufkam. Und heute trifft er vollends auf diesen verteidigungsunfähigen Haufen zu.
Möglich ist aber auch, dass der Urheber die Regierung im 21. Jahrhundert im Auge gehabt hat. Dazu einige Beispiele.
Franziska Giffey
Erinnern sie sich noch an die eine oder andere Aussage nach der Bundestagswahl 2020? Auch Berlin hatte gerade gewählt. Und es ging um Flüchtlinge. Viel mehr als bisher sollten es werden. Die Einreise sollte erleichtert werden. Kritiker sagten sogar, die illegale Einreise solle wohl legalisiert werden.
Und Giffey, die regierende Bürgermeisterin von Berlin und nicht mehr Doktorin, sagte, wir haben Platz. Und jetzt passiert es wirklich. Der erste Zug mit Flüchtlingen aus der Ukraine, man spricht von ca. 500 Flüchtlingen, trifft in Berlin ein. Eigentlich kein Problem, Berlin hat doch Platz, oder vielleicht doch nicht? Auf jeden Fall kommt aus Berlin der Ruf, mann müsse darüber sprechen wie man die Flüchtlinge verteilen kann.
Nur mal am Rande. Gemäß Aussage UNHCR versorgt Polen derzeit schon 800.000 Flüchtlinge und Deutschland hat möglicherweise schon Probleme mit den ersten 20.000. Haben wir vielleicht doch nicht soviel Platz? Oder sind es die falschen Flüchtlinge, keine die arabisch sprechen?
Nancy Faeser
Gestern spricht sich auch die Innenministerin zu diesem Thema aus. Man müsse sich über die Verteilung und Versorgung der Flüchtlinge Gedanken machen. Wie bitte, erst jetzt. Wenn man sagt, dass man viel mehr Flüchtlinge aufnehmen möchte als in der Vergangenheit, dann sollte man auch eine Idee haben, wie man das dann macht.
Und jetzt das. Seit zwei Wochen wissen wir, dass genau das passieren wird. Es ist völlig klar, dass die Grenzländer zur Ukraine das allein nicht schaffen können. Und Faeser fängt jetzt an zu überlegen, was man da machen könnte. Wahrscheinlich hatte sie dafür bisher keine Zeit, weil sie ja mit dem Kampf gegen „Rechts“ voll ausgelastet war. Oh weia!
Giffey, Kretschmann und andere
Ja, man überlegt tatsächlich was man den Flüchtlingen Gutes tun könnte.
Ich erinnere mich da an eine Passage bei Asterix. Da sitzt im Haus von Asterix ein Flüchtling. Mit von der Partie ist natürlich auch Obelix. Vor allen dreien steht ein fertig gegrilltes Wildschwein. Der Flüchtling ist tief traurig und mag gar nicht essen. In diesem Moment fragt Asterix seinen Freund, was man denn jetzt tun könne. Darauf antwortet Obelix, man könne ja sein Wildschwein essen.
So ähnlich kommt mir das jetzt vor. Man überlegt, was man den Flüchtlingen Gutes tun könne. Und jetzt kommt die super Idee. Weil die Impfquote in der Ukraine so niedrig ist, sie liegt knapp über 30 Prozent, könne man ihnen eine Impfung anbieten.
Sagt mal, haben die sie noch alle? Die haben ganz andere Sorgen, Unterkunft, Schule und Kitaplatz, wo lerne ich schnellstmöglich die Sprache, bekomme ich Arbeit usw., usw. Und einige Damen und Herren kommen auf die Idee, man könne ihnen eine Impfung anbieten. Ich glaube Giffey hat mit diesem Vorschlag angefangen, Kretschmann ist sofort auf den Zug aufgesprungen. Ist doch klar, wer denn sonst? Mittlerweile haben sich auch andere angeschlossen. Ich habe aber nicht mehr auf der Pfanne, wer im Einzelnen. Ich meine Söder war auch dabei. Ist letztlich auch egal. Da kämpfen Menschen ums Überleben. Und wir Deutschen denken ans Impfen. Na, super.
Die Ministerpräsidenten
In den vergangenen zwei Jahren hat man doch diese merkwürdige Ministerpräsidentenkonferenz aus dem Boden gestampft. Nicht, dass ich die jetzt plötzlich für angemessen und verfassungsgemäß hielte. Natürlich nicht. Aber während Corona hat man die ständig zusammengerufen. Und jetzt? Da ist die Kacke so richtig am dampfen, da kann man wirklich einmal Humanität leben, nicht nur erzählen. Und was macht diese Runde? Nichts. Frei nach Ludwig Ganghofer, „Das Schweigen im Walde.“
Die Moralisten
Putin ist der Aggressor. Putin ist böse. Putin ist Russe. Also Russen sind böse. So einfach geht das. Besonders in Deutschland. Da gibt es ein Geschäft, das hatte ein Schild ausgehängt, Russen würden ab sofort nicht mehr bedient. Nach einem berechtigten Shitstorm hat er das Schild wieder entfernt.
Da gibt es ein Bistro, betrieben von einem Deutschen mit russischen Wurzeln. Es heißt „Bistro Moskau“. Natürlich wird dieses Bistro jetzt geächtet. Es gibt derer Beispiele viele.
Und jetzt kommt man sogar auf die Idee, den russischer Zupfkuchen umzubenennen. Übrigens, die Bezeichnung dieses Kuchens kommt nicht einmal aus Russland. Auch russisch Brot wird wahrscheinlich im Handel verschwinden. Das kommt zwar ursprünglich aus Russland, hat heute aber mit Russland eigentlich nichts mehr zu tun. Auch Borschtsch wird aus dem Handel verschwinden.
Es ist mal wieder typisch deutsch. Es wird gecancelt auf Teufel komm raus. Alles was russisch klingt, wird geächtet. Ob es mit Putins Russland überhaupt etwas zu tun hat spielt keine Rolle. Russen, die sich nicht explizit von Putin lossagen, werden fristlos gefeuert. Aber das beste Deutschland aller Zeiten ist unglaublich weltoffen und liberal. Nur für Ungeimpfte und Russen, da gilt das halt nicht. Wieso meldet sich unser Präsident eigentlich nicht zu diesem Thema. Oder ist der noch mit diesen rechten Spaziergängern beschäftigt?
Ich muss mich bei denen entschuldigen, die nicht so denken. Ich glaube, es sind viele. Möglicherweise sogar eine Mehrheit. Ich weiß es nicht. Es ist, wie bei den Corona-Demonstrationen. Man weiß nicht, wie die denken, die sich zurückhalten. Es ist nicht einfach. Aber wenn es einfach wäre, dann hieße es „Fußball“.
Karl Lauterbach und Konsorten
Und dann gibt es noch die, wo man glauben könnte, die haben noch gar nicht mitbekommen, dass in unserer Nachbarschaft Krieg ist. So hat Karl Lauterbach in der Bundespressekonferenz folgende Aussage getroffen: „Die Welt hat wirklich besseres zu tun, als sich mit den Großmachtphantasien von Putin zu beschäftigen…“ (das ganze Zitat hier ). Der ist nach wie vor auf Weltrettungskurs, Corona, Klima, das sei doch viel wichtiger. Und er hat ja gute Kumpels im Parlament. Da gibt es eine Arbeitsgruppe um den grünen Volldeppen Dahmen. Die erarbeiten gerade ein völlig sinnfreies Gesetz zur Corona-Pflichtimpfung. Dazu werde ich später noch berichten.
Das ist aber auch wieder mal typisch deutsch. Wir beschäftigen uns wieder einmal mit irgendwelchen Weltrettungsphantasien, aber die naheliegenden Dinge übersehen wir geflissentlich. Dabei wundert man sich aber dann, wenn das Vertrauen der Bürger in die Politik verloren geht.
Zum Schluss
Eigentlich fällt mir dazu nur ein Spruch ein, der seinerzeit auch in der Bundeswehr die Runde machte.
Keiner hat einen Plan, aber alle machen mit.
Ich bin aber optimistisch. Wie hat Zarah Leander schon 1942 gesungen:
„Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh’n.
Und dann werden tausend Märchen wahr..“ (das Lied)