Das Problem mit den Stromspeichern

Autos als Stromspeicher bei Dunkelflaute

„Eine Utopie ist umso lustiger, je weiter sie sich von der vernünftigen Welt entfernt.“
Theodor Herzl (österrreich-ungarischer Schriftsteller

Wohin mit dem Strom

Eines der größten Probleme in der Energiewende ist nach wie vor die Speicherung von Strom. Die technischen Möglichkeiten bei beispielsweise Pumpspeicherkraftwerken ist in Deutschland kaum noch ausbaufähig.

Auch die Idee, überschüssigen Strom zur Wasserstoffgewinnung zu nutzen, hat erhebliche Nachteile. Erstens ist die Herstellung von Wasserstoff äußerst energieaufwändig. Und zweitens ist auch die Lagerung von Wasserstoff nicht so ganz einfach. Der Wirkungsgrad bei Wasserstoff beläuft sich am Ende auf weniger als 20 Prozent.

Also Batteriespeicherung

Die Speicherung in großen Batterien ist technisch zwar möglich. Allerdings werden hier Unmengen von Ressourcen gebraucht. Da ist dann tatsächlich die Frage, woher die dann kommen sollen. Ich hatte schon einmal über solche Anlagen berichtet.

Dazu kommt dann noch, dass die Speicherdichte in solchen Batterien begrenzt ist. Und auch die Haltbarkeit solcher Batterien ist derzeit noch nicht das Weiche vom Ei. Man geht davon aus, dass die Speicherkapazität solcher Batterien nach etwa 1.000 Ladezyklen schon deutlich nachlässt. Gehen sie einfach mal davon aus, dass sie täglich einen Ladezyklus durchführen, dann ist schon nach drei Jahren Schluss. Gut, ganz so extrem ist es wohl nicht, aber nach fünf bis sechs Jahren geht es dann doch schon steil bergab. Das erkenne ich aus meinem Tablet oder auch meine Akku im Rasierapparat.

Die Autobatterie

Also sucht man krampfhaft nach Alternativen. Und da kommen die Autos gerade recht. Also, wenn mal keine Wind und keine Sonne verfügbar ist, zieht man den Strom aus den Autos. Das hat aber mehrere Konsequenzen.

Die Ladung einer Autobatterie reicht gerade mal aus, mein Haus für eine Woche mit Strom zu versorgen, vielleicht auch für zwei, wenn es gut geht. Das hat aber dann zur Folge, dass ich in diesem Zeitraum mein Auto eben nicht nutzen kann. Und damit das dann auch funktioniert, muss das Auto bei einer Dunkelflaute randvoll geladen sein. Komme ich aber in diesem Moment von einer längeren Fahrt zurück, dann ist die Autobatterie leer. Dann speise ich keinen Strom mehr ins Netz.
Das Gleiche gilt für den nächstem Morgen. Wenn die Batterieladung in der Nacht für die Netzstabilität abgezogen worden ist, dann kann ich morgens nicht zur Arbeit, der Tank ist ja leer. Dass das der Sinn eines Autos ist, wage ich dann doch zu bezweifeln.

Geht das technisch überhaupt?

Jetzt muss man noch fragen, können die Ladestationen das überhaupt leisten? Nun, bisher sind weder die Autos, noch die Ladestationen dafür geeignet. Nein, man kann den Strom derzeit nicht rückwärts laufen lassen.
Allerdings hat man schon Versuche gestartet. So hat die Firma Hyundai Ioniq5 genau das mit acht PKW ausprobiert. Diese acht PKW konnten theoretisch 500 Kilowattstunden in das Netz einspeisen. Das entspräche einer Versorgung eines Haushaltes für drei Monate. Ein Auto würde demnach einen Haushalt für zwei Wochen mit Strom versorgen können. In diesem Zeitraum stünde das Fahrzeug aber eben nicht als Fahrzeug zu verfügung.

Focus Online schreibt dazu:“ Hyundai, LG und Next Kraftwerke setzen eine neue Funktion von E-Autos ein, um das Stromnetz zu stützen. Sie konnten mit Testfahrzeugen Regelenergie im Stromnetz bereitstellen, ohne die Nutzbarkeit der Fahrzeuge zu beeinträchtigen.“
Aha, es ist also keine Beeinträchtigung, wenn ich das Fahrzeug aufgrund von Strommangel am Netz halten muss und somit nicht fahren kann. Da frage ich mich dann, ob ich nicht einen reinen Stromspeicher kaufen soll, der ist dann doch deutlich billiger.

Trotzdem, technisch machbar ist das. Aber ob es damit auch sinnvoll ist, darüber kann man trefflich streiten.

Die Mengenfrage

In Deutschland leben gut 80 Mrd Menschen. Gehen wir einfach mal von einem vierköpfigen Haushalt aus. Dann hätten wir also ca. 20 Mrd Haushalte. Und genau soviele Autos müssten wir dann haben. Bis es soweit ist, dürfte noch eine Weile dauern.

Staatssekretär Graichen hat sich in diesem Zusammenhang als Ziel gesetzt, dass bis 2030 15 Mio E-Autos auf deutschen Straßen zugelassen sind. Allein diese Zahl ist schon ein Hammer. Derzeit sind knapp 1 Mio E-Autos zugelassen. Dem Grunde nach müssten wir die Plug-in-Hybride sogar noch abziehen, weil deren Speicherkapazität vernachlässigbar ist. Das heißt, wir müssen in acht Jahren 14 Mio E-Autos auf die Straße bringen. Das entspräche 1,75 Mio Autos pro Jahr oder 4.794 E-Autos pro Tag. Und das nur in Deutschland. Das gleiche gilt dann auch noch für diese speziellen Ladesäulen, 4.749 pro Tag.

Und was kommt noch?

Natürlich muss das Stromnetz auch entsprechend ausgebaut werden. Ich finde dabei immer die Idee süß, man könne ja an jede Straßenlaterne so eine Ladestation anbringen. Aber überlegen sie sich einmal, an jeder Straßenlaterne hinge ein Auto und würde Strom aus dem Netz ziehen. Ich glaube, da fliegt nicht nur eine Sicherung durch. Denn dafür sind die Netze doch gar nicht ausgelegt. Und dann besteht ja auch noch die Frage, woher der ganze Strom kommen soll. Denn wenn ich Strom aus einem Auto abziehen will, dann muss ich es vorher erst einmal geladen haben.

Zusammenfassung

Das Auto als Speichermedium. Hört sich in den Ohren von grünen Träumern bestimmt gut an. Geht aber leider nicht, zumindest nicht ganz so schnell. Um das umzusetzen, bräuchten wir etwa 20 Mrd E-Autos. Allein die angestrebten 15 Mio bis 2030 dürften kaum zu schaffen sein. Und wenn ich das mit dem Netzausbau betrachte, dann brauchen wir uns zunächst darüber keine Gedanken zu machen.

Aber für die Grünen gilt ja sowieso , immer feste dran glauben. Ich glaube Physik haben die in der Schule abgewählt. Dafür dürften sie aber in Religion sehr gut gewesen sein.

Anhang

Ich hänge ihnen den Link eines Berichtes an, den ich als Basis für meinen Beitrag verwendet habe. Die Lesezeit beträgt gut zwei Minuten, die sich aber lohnen.
https://www.achgut.com/artikel/im_energiewendewunderland_von_den_wunderwaffen_zur_geheimwaffe

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