Die Energie der Zukunft
„Eine Utopie ist umso lustiger, je weiter sie sich von der vernünftigen Welt entfernt.“
Sie haben es wohl begriffen
Jeder, der noch über einen gesunden Menschenverstand verfügt, weiß, dass man mit Wind- und Sonnenenergie nicht kontinuierlich Strom erzeugen kann. Mal gibt es keinen Wind. Mal gibt es keine Sonne, besonders bei Nacht. Mit den Stromspeichern, also den Akkus, ist es auch nicht soweit her. Zu teuer, zu aufwändig, zu viel Ressourcen. Ich glaube, das ist sogar bei den Grünen angekommen.
Mal abgesehen von Luisa Neubauer. Die rafft gar nichts. Die glaubt sogar noch, dass Deutschland Netto-Stromexporteur sei. Hat sie bei „hart aber fair“ tatsächlich gesagt.
Kennen sie eigentlich den Unterschied zwischen Neubauer und mir? Ganz einfach. Meine Schulbildung war kostenlos, ihre war umsonst.
Aber zurück zum Thema. Jetzt muss Wasserstoff als Energiequelle her. Allerdings darf der nur grün sein. Also mit Wind- und Sonnenstrom muss der hergestellt sein. Na, denn mal los.
Heute in den Medien
Der ÖR Dummfunk tut natürlich alles, um dem Bürger zu suggerieren, dass das geht. Und ich hatte mich wieder einmal zu MOMA verirrt. Und da kam dann ein hoch interessanter Beitrag zu einer Produktionsfirma in Esslingen, die im großen Stil Wasserstoff herstellen will.
Da sind dann allerdings einige Behauptungen aufgestellt worden, wo ich dann doch erhebliche Zweifel habe.
Der Strom für die Elektrolyse
Das ist also das Bild des Unternehmens Green Hydrogen Esslingen GmbH, über den das ZDF berichtet hat. Den Strom für die Elektrolyse sollen die Solarzellen auf dem Dach produzieren.
Ich kenne große Photovoltaik-Anlagen. Man muss ja nur im Internet googeln. Die hier gezeigte Dachfläche erscheint mir doch relativ klein.
Da frage ich mich dann schon, wieviel Wasserstoff die da am Tag produzieren können. Auf ihrer Home Page sprechen die von 85 Tonnen Wasserstoff im Jahr. Ob das viel oder wenig ist, kann ich nicht beurteilen. Da habe ich leider keine Ahnung. Ich glaube allerdings nicht, dass diese Menge ausreicht, um Esslingen mit Warmwasser zu versorgen.
Um das Ganze perfekt zu machen, betreibt das Unternehmen in seinem Fuhrpark sogar ein wasserstoffbetriebenes Fahrzeug. Ich betone, es geht hier um ein Fahrzeug! Ich gehe mal davon aus, dass der hergestellte Wasserstoff dafür reicht.
Ein Nebeneffekt
Einer der Führungskräfte des Unternehmens, Felix Mayer, stellt die Anlage vor. Natürlich ganz im Sinne der links-grünen Blase. Und er erläutert noch einen schönen Nebeneffekt. Bei der Elektrolyse entsteht Wärme. Diese Wärme kann im Unternehmen zum Heizen und für Warmwasser genutzt werden. Das würde den Wirkungsgrad noch einmal erhöhen. Ist doch eigentlich super, oder?
Das Hauptproblem
Ich sehe dabei dann aber doch ein entscheidendes Problem. Darüber spricht man in diesem Beitrag allerdings nicht. Was passiert, wenn die Sonne nicht scheint. Gibt es dann keinen Wasserstoff mehr? Oder nutzt man dann doch den so saubere Kohlestrom aus dem Netz? Und was passiert mit den Heizungen und dem Warmwasser. Wenn die Elektroliseure, so nennen die im Beitrag die Elektrolysegeräte, nicht produzieren, dann erzeugen die auch keine Abwärme. Ja, in diesem Unternehmen gibt es fließendes Warm- und Kaltwasser. Im Sommer warm, im Winter kalt. Komisch, diese Frage wurde nicht thematisiert.
Wo sehen die Unternehmer das Problem
Die sehen das Problem hauptsächlich in der Produktion dieser Anlagen. Wer baut die Elektrolysegeräte. Und wer kann die Wasserstofftanks bauen. Da gibt es wohl noch viel zu wenig Unternehmen.
Da frage ich mich mal wieder, warum denn wohl? Weil sich diese Scheiße bisher überhaupt noch nicht lohnt. Und ich kenne nur wenige Unternehmen, die Produkte herstellen, die keiner will. Doch ein Unternehmen kenne ich – VW.
Ich persönlich sehe an der Produktion, bzw. am Aufbau solcher Anlagen das kleinste Problem. Ich sehe das Hauptproblem bei der Herstellung des grünen Stroms. Mit Solar und Wind dürfte da nicht viel zu machen sein. Denn der Strom, der für die Wasserstoffherstellung benötigt wird, der kommt ja zum derzeitigen Bedarf noch dazu.
Die Ziele der Bundesregierung
Nun, wenn es nach den Traumtänzern in unserer Bundesregierung geht, dann soll bis 2030 Wasserstoff mit einer Gesamtleistung von 10 GW hergestellt werden. Gleichzeitig soll ein Leitungssystem für den grünen Wasserstoff in einer Gesamtlänge von 1800 km gebaut werden.
Mal abgesehen davon, dass man allmählich mit dem Bau anfangen sollte, halte ich diese Zielvorgaben für viel zu kurz gegriffen. Ein ausgebautes Gasleitungsnetz in einer Kleinstadt hat schnell eine Länge von etwa 30 km. Bei Großstädten dürfte das mehr als das Zehnfache sein. Rechnen sie das doch einmal auf Deutschland hoch. Dann werden sie sehen, was 1.800 km wert sind. Das ist noch nicht einmal der Tropfen auf dem heißen Stein.
Warum macht die Wirtschaft da mit?
Nun es gibt Produkte, mit denen kann man kein Geld verdienen. Wenn der Staat allerdings ordentlich mit Subventionen unterstützt, dann kann das doch rentabel sein. Muss ich das noch weiter ausführen?
Fazit
Es war wieder einmal ein Beitrag, den man unter der Rubrik Propaganda abhaken muss. Kein Wort zu den Produktionszahlen. Kein Wort zu den Kosten. Und die Frage ob wirklich nur grüner Strom genutzt wird, die wurde gar nicht gestellt.
Ich hänge ihnen am Ende den Link zum Beitrag an. Der Beitrag dauert nur zwei Minuten. Wenn sie sich den zu Gemüte führen, dann überlegen sie bitte, welche wichtigen Fragen nicht gestellt werden. Ich glaube das ist viel entscheidender, als das was gesagt wird.
Wasserstoff – Energie der Zukunft? – ZDFheute