Energieverschwendung – ein Geschäftsmodell?

Wie man mit der Deutschen Energiepolitik Geld verdient

„Wir leben schließlich in einer hochkapitalistischen Gesellschaft. Verschwendung gilt hier als höchste Tugend.“
Haruki Murakami

Kann man mit Energieverschwendung Geld verdienen?

Man kann. Aber leider muss ich ihnen mitteilen, sie können das mit großer Wahrscheinlichkeit nicht. Vielmehr müssen sie noch dafür bezahlen, dass andere Energie verschwenden. Denn diese zum Teil vorsätzliche Energieverschwendung wird mit Steuergeldern bezahlt.
Sie glauben das nicht? Nun, ich werde ihnen einige Beispiele aufzeigen.

Pumpspeicherwerke

Wie sie wissen, ist das größte Problem der Energiewende die Stromspeicherung.
Und als Speichermöglichkeit werden unter anderem Pumpspeicherkraftwerke genutzt. Diese bestehen aus zwei Seen, einem Obersee und einem Untersee. Hat man Strom im Überschuss, dann pumpt man Wasser von unten nach oben. Wir Strom gebraucht, dann lässt man das Wasser wieder runterlaufen und nutzt es zum Betrieb eines Generators. Ich hatte schon darüber berichtet. Lesen sie hier.

Jetzt wissen wir auch, dass Deutschland um die Mittagszeit häufig einen erheblichen Stromüberschuss hat. Es ist Sommer und die PV-Anlagen produzieren ohne Ende. Dass man einen Teil der Konventionellen aufgrund der Netzstabilität weiterlaufen lassen muss, habe ich schon mehrfach erläutert. Was soll man aber mit dem überschüssigen Strom machen? Tja, man exportiert ihn in die Nachbarländer. Allerdings brauchen die den Strom nicht unbedingt. Die haben im Sommer um die Mittagszeit selbst genug. Und Angebot und Nachfrage bestimmen halt den Preis. Wenn man jetzt den Strom loswerden will, dann muss man da sogar noch Geld zugeben, damit der andere uns den abnimmt.

Der geschenkte Strom

Das heißt also, dass die Betreiber Geld bekommen, wenn sie unseren Strom abnehmen. Und das tun die auch. Mit dem Strom pumpen die jetzt fleißig Wasser nach oben. Soweit, so gut. Irgendwann ist aber der Obersee voll. Und man kann kein Wasser mehr nach oben pumpen. Glauben sie. Man kann doch. Diese Seen haben einen Überlauf. Das heißt, wenn der zu voll ist, läuft das Wasser wieder nach unten, ohne den Generator anzutreiben. Sie werden jetzt sagen, das ist doch Unsinn. Nein, die bekommen doch Geld dafür. Die pumpen also Wasser nach oben und lassen es gleich wieder nach unten laufen. Klingt nach Schildbürger. Ist es aber nicht. Die bekommen für den Strom, den sie verbrauchen sogar noch Geld.

Abends, wenn die Sonne untergeht, dann wird der Strom knapp. Die Preise schießen nach oben. Jetzt erzeugt das Pumpspeicherkraftwerk wieder Strom und verkauft ihn teuer an das Nachbarland. Aber wenigstens läuft jetzt das Wasser nicht nutzlos den Berg runter. Wenigstens etwas.

Stromverbrauch im Einzelhandel

Es wird ja derzeit viel über einen Industriestrompreis gesprochen. Den gibt es schon. Es gibt nämlich Sondertarife für Großverbraucher. Um in den Genuss von diesen Sondertarifen zu kommen muss man allerdings eine Mindestmenge an Strom abnehmen. Ich weiß nicht genau, wieviel das ist, aber für sie sollte das keine Option sein. Die Menge dürfte über 10.000 Kilowattstunden jährlich liegen. Wenn sie diese Mindestmenge unterschreiten, fallen sie sofort in den Tarif für Privatkunden, und der ist deutlich teurer.

Genau das ist einem Betreiber eines Supermarktes geschehen. Der hat nämlich Geld in die Hand genommen um Energie zu sparen. Isolationsmaßnahmen, moderne Kühlschränke, was weiß ich. Es funktionierte und er war hoch erfreut. Weniger erfreut war er dann, als die Stromrechnung kam. Da war er im Privattarif. Jetzt hat er doch soviel Energie gespart und trotzdem wird dieser Posten teurer.
Dumm gelaufen. Jetzt öffnet er von Zeit zu Zeit seine Kühlschränke, damit die mehr Leistung abfordern. Und er öffnet hin und wieder alle Fenster und Türen. Er braucht dann zwar deutlich mehr Strom, Im Sommer kühlen, im Winter heizen, aber er kommt dadurch wieder in den Genuss des Großverbrauchertarifs.
Er verschwendet zwar Energie. Trotzdem spart er Geld.

Die Bio-Gas-Anlage bei Bauer Piepenbrinck

Der Name ist natürlich erfunden. Meine Tochter war aber mal mit einem Jungen befreundet, dessen Vater einen großen Schweinemastbetrieb hatte. Auf diesem Hof hatte man mit EU-Mitteln eine Bio-Gas-Anlage errichtet. Nur so nebenbei, da wurden auch Anteile der Schweinegülle mit verwertet. Aber darum geht es jetzt nicht.
Um weiter Fördermittel, der EU zu erhalten, musste diese Anlage eine Mindestmenge an Energie abgeben. Das war zu dokumentieren. Das führte allerdings dazu, dass diese Leute zeitweise auch im Sommer die Heizungen betrieben. Bei offenen Fenstern versteht sich. Nur so konnte die Mindestabnahmemenge aus der Anlage sichergestellt werden. Also auch hier ein Beispiel, wie man durch Energieverschwendung an Geld kommt.

Fazit

Ich habe ihnen hier drei Beispiele vorgestellt, die mir so ad hoc eingefallen sind. Sicherlich gibt es da noch viel mehr. Ich könnte mir vorstellen, dass da noch einiges zu finden ist, wenn wir beispielsweise den Wärmepumpenwahnsinn mal genauer unter die Lupe nehmen. Aber sei es drum.

Irgendwie klingt das Ganze nach Schildbürger. Leider ist es aber Realität. Aber wie das bei den Grünen so ist. Sinn muss es nicht machen, Hauptsache es passt zur Ideologie. Und im Geschichten erzählen sind die Grünen ja wirklich gut.

Kommentar verfassen