Die Energiewende – ein Irrweg?

Stromkrise in Australien

„Wenn man einen falschen Weg einschlägt, verirrt man sich umso mehr, je schneller man geht.“
Denis Diderot, (frz. Schriftsteller und Philosoph)

Was wird uns in Deutschland so alles erzählt?

Die Energiewende wird erfolgreich sein. Wind und Sonne kosten nichts, dadurch wird Strom billiger. Gas ist nur eine Übergangslösung, bis genügend Windräder und Sonnenkollektoren da sind. Ich nehme an, ihnen fallen noch weitere Behauptungen ein.

Und was ist die Realität?

Deutschland hat die höchsten Strompreise weltweit. Und die Alternativen decken an schlechten Tagen gerade einmal 20 Prozent des Strombedarfs. Dabei ist die fortschreitende Elektrifizierung unserer Autos und Wohnhäuser noch nicht einmal eingerechnet. Und Stromspeicher für schlechte Tage haben wir noch überhaupt nicht. Dafür halten nach wie vor viele, auch in der Industrie, weiterhin Dieselaggregate vor.
Wenn man das alles berücksichtigt, dann dürften die Alternativen gerade einmal 5-10 Prozent des Energiebedarfes abdecken. Und wer wissen will, was die Zukunft bringt, der sollte einmal seinen Blick nach Australien wenden.

Kennen sie Australien?

Ich war noch nie dort. Australien kenne ich also nur aus dem Fernsehen und aus Büchern. Und von Wikipedia. Australien ist ein riesiges Land. Es ist mit einer Einwohnerdichte von 3 Menschen pro Quadratkilometer äußerst dünn besiedelt. Die Masse der Bürger wohnt in größeren Städten an der Küste. Der größte Ballungsraum liegt im Südosten des Landes.

Australien verfügt über immense Vorkommen an Steinkohle und Erdöl. Australien ist der zweitgrößte Kohleexporteur der Welt. Darüber hinaus wird auch Uran gefördert. Hier ist Australien der drittgrößte Eporteur der weltweit.

Australien verfügt in den Wüstengebieten über riesige Flächen die für Solarenergie genutzt werden können. Auch Flächen für Windenergie stehen ausreichend zu Verfügung.

Energiegewinnung in Australien

Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass Australien mit der Energieversorgung keine Probleme haben sollte. Aber trotz der Uranvorkommen betreibt Australien keine Atomkraftwerke. Nach wie vor stützt sich der größte Teil der Stromerzeugung auf die Kohle. Die mir vorliegenden Quellen sprechen von 50 – 80 Prozent.

Aber auch Australien ist mittlerweile beseelt von der Energiewende. Eigentlich sollte das auch kein Poblem sein. Flächen für Solar- und Windenergieanlagen gibt es genug. Und trotzdem, Australische Zeitungen berichten von eskalierenden Strompreisen und drohenden Blackouts. Besonders betroffen seien die bevölkerungsreichen Regionen im Südosten des Landes.

Wie kann das aber sein?

Nun, es lag einfach an der Konkurrenz. Im Sommer war soviel Solarenergie und auch Windenergie verfügbar, dass die Strompreise in den Keller rutschten. Jetzt kann man aber ein Kohlekraftwerk nicht einfach an und ausschalten. Beim Anschalten braucht man einen Vorlauf, meines Wissens etwa vier Stunden, je nach Größe auch mehr. Und wenn man abschaltet gibt es einen Nachlauf. Da verbrennt die Kohle dann bis nichts mehr da ist. Das führte dann dazu, dass die Kohlekraftwerke unrentabel wurden. Die Betreiber haben sie daher von sich aus vom Netz genommen.

Für unsere grünen Ideologen ist das der Beweis, dass die Energiewende funktioniert. Leider hat die ganze Sache aber einen Haken. Es gibt in Australien auch einen Winter. Da gibt es Tage, an denen es nicht wärmer als 14 Grad wird. Und dann  wird geheizt. Dann stellt man die Klimaanlagen um auf Heizen, und das kostet Strom. Strom, der genau in diesem Moment nicht da ist. Weniger Sonne, vielleicht auch weniger Wind. Was würden unser Grünen Politiker dazu sagen? Naja, dann muss halt geheizt werden wenn Strom da ist. Und ansonsten wird gefroren, vielleicht für die Freiheit?

Die Stromspeicher

Jetzt müssten eigentlich große Stromspeicher einspringen. Blöd ist nur, da gibt es noch nicht so viele. Tesla hat in Australien zwar schon einen Prototyp einer solchen Giga-Batterie gebaut. Aber der hat schon im Probebetrieb einmal Feuer gefangen. Nähere Informationen dazu finden sie in den letzten drei Links. Ich nehme zwar an, dass der jetzt wieder läuft. Aber für die Region dürfte der viel zu klein sein. Also trotzdem frieren für die Freiheit.

Zurück zur Kohle

Jetzt will die Regierung Australiens wieder zurück zur Kohle. Man will stillgelegte Kraftwerke reanimieren. Das ist auch nicht das große Problem. Aber womit soll man diese Kraftwerke beheizen. Mit der Stillegung der Kraftwerke hat man ja auch die Kohleförderung entsprechend reduziert. Und ein Bergwerk wieder anlaufen zu lassen, kostet dann schon einen erheblichen Aufwand. Nach Stillegung solcher Bergwerke werden die nämlich in der Regel renaturiert. Die kann man nicht eben mal reaktivieren. Außerdem sind ja auch die Arbeiter weg. Die haben sich andere Jobs gesucht. Die kommen auch nicht so ohne weiteres wieder zurück.

Bedeutung für den Weltmarkt

Jetzt könnte Australien die Exportverträge kündigen. Mal abgesehen von den politischen Auswirkungen, das hätte auch deutliche Auswirkungen auf die Weltmarktpreise. Und bedingt durch die Ukrainekrise fällt der Kohleimport aus Russland in vielen Ländern aus. Das würde den Preis also noch mal ordentlich anheizen. Ja, auch wir Deutschen wären wieder einmal betroffen.

Zusammenfassung

Die Energiewende funktioniert solange genug Wind und Sonne da ist. Aber wehe, wir haben eine Flaute in der Dunkelheit. Dann bleibt es wirklich Dunkel und außerdem auch noch kalt. Und das mit den Stromspeichern klappt wohl auch nicht so richtig.

Wer also wissen will, was auf uns zukommt, der sollte mal nach Australien schauen. Und wir haben dazu noch eine deutlich höhere Bevölkerungsdichte.

Ist ihnen eigentlich aufgefallen, dass unsere Qualitätsmedien nicht darüber berichten? Es passt halt nicht ins Narrativ.

Anhang

Der erste Link ist der Artikel bei Tichy, den ich als Grundlage für meinen Beitrag genutzt habe. Die drei folgenden Beiträge befassen sich mit dem Brand in der Giga-Batterie.

https://www.achgut.com/artikel/australien_stromklrise_im_energieparadies

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