Corona in Afrika – wo bleibt das Massensterben?

„Irren ist menschlich, aber aus Leidenschaft im Irrtum zu verharren ist teuflisch.“
Aurelius Augustinus (römischer Bischof und Kirchenlehrer)

Frühjahr 2020

Die Corona Pandemie geht los. Ein noch nie da gewesenes Virus kommt auf den Markt. Hoch gefährlich, überaus infektiös, absolut tödlich, ein Killervirus eben. Die Menschen müssen sich isolieren. Und die ganze westliche Welt tut das auch.

Ein Impfstoff muss her, schnell und viel. Die Pandemie ist erst besiegt, wenn die gesamte Weltbevölkerung geimpft ist. So sagte es Merkel. Aber auch Typen wie Bill Gates stoßen in das gleiche Horn. Das große Geschäft der Pharmariesen beginnt. Und ich würde gerne wissen, wer da alles mitverdient. Die Stadt Mainz auf jeden Fall, Spahn mit großer Wahrscheinlichkeit auch.
Aber in den Drittweltländern, wie soll das da gehen? Erstens gibt es kein funktionierendes Gesundheitssystem, und zweitens erreicht man Informationskampagnen nur einen kleinen Teil der Bevölkerung. Social Distancing ist in den großen Slums sowieso nicht möglich. Da gibt es Parallelen zu den Metropolen in Brasilien.

Dazu äußert sich Drosten am 18.03.2020 bei Jan Böhmermann:“Da werden wir Bilder sehen in der Zeit zwischen Juni und August, im Sommer, die wir nur aus Kinofilmen kennen, aus reinen Fantasyfilmen. Da wird es Szenen geben, die wir uns heute noch nicht vorstellen können. Und ich bin mir nicht sicher, was das dann bei uns auslöst, natürlich, weil, das ist dann sehr emotional.“
Nach dessen Meinung würden sich also die Toten auf den Straßen stapeln, wie wir das aus Mittelalterfilmen während der Pest kennen. Wusste er damals schon, wie weit er danebenliegt?

Und heute?

Das ist alles nicht eingetroffen. Vielmehr hat es den Anschein, als würden die afrikanischen Staaten viel besser durch die Pandemie kommen als wir, die reichen und so gut ausgestatteten Industrieländer. Und jetzt fragen sich die Experten, wie kann das sein. Sie dürften meine Meinung mittlerweile kennen. Man kann auch durch eine Überversorgung töten. Gut gemeint ist eben halt nicht gut gemacht.

In den sogenannten gut entwickelten Staaten wird geimpft auf Teufel komm raus. Israel ist mittlerweile bei der Viertimpfung. Ich bin mir sicher, bei uns ist die spätestens im kommenden Sommer fällig. Vielleicht dann schon verpflichtend. Und trotzdem zeigt sich kein Erfolg. Wir stehen kurz vor dem nächsten Lockdown. Und in Afrika geht das normale Leben weiter. Irgendwie komisch, oder?

Einige Fakten

Bei Reitschuster ist ein Beitrag erschienen, den ich nur wärmstens empfehlen kann. Die jetzt folgenden Zahlen habe ich aus diesem Bericht.

Impfquoten in einigen Ländern

In Afrika sind die Impfquoten niedrig. Das hat zwei Gründe. Die Impfstoffe haben sich natürlich zunächst die Reichen so „solidarischen“ Länder an Land gezogen. Und weiterhin sind solche konzertierte Kampagnen in afrikanischen Staaten überhaupt nicht möglich. Da fehlt es an allem.

Mal einige Impfquoten

Im Durchschnitt beträgt die Impfquote auf dem afrikanischen Kontinent gerade einmal 6,7 Prozent. Am höchsten ist die Quote in Marokko mit knapp 67 Prozent, am niedrigsten ist sie in Eritrea wo man mit dem Impfen noch nicht einmal begonnen hat. Die „Deutsche Welle“ stellt dazu Ende Oktober fest, dass „das Virus unbemerkt die Impfteams in einigen Ländern, wie Äthiopien, schon längst überholt“ hat. Die Immunität gegen SARS-CoV-2 scheint weiter verbreitet zu sein als gedacht.

So hat man in verschiedenen Ländern Afrikas, im Reitschuster-Bericht sind Äthiopien, Kenia, Nigeria und die Demokratischen Republik Kongo genannt, Studien durchgeführt, um Erkenntnisse zu einer eventuellen Immunität zu gewinnen. Dabei stellte man durch Antikörpertests fest, dass im Gesundheitswesen die Immunität schon nahe bei 50% liegt. In Kenia liegt die Immunität mit 66 Prozent sogar schon darüber.Natürlich lässt die Antikörperkonzentration mit der Zeit nach, die Entsprechenden T-Zellen im Knochenmark bleiben aber erhalten. Man darf also durchaus davon ausgehen, dass die Immunität länger anhält.

Können wir von Afrika lernen?

Zunächst muss man sich fragen, ob es Gründe gibt, warum die Pandemie in Afrika so milde verläuft. Man kann über den Einfluss von Wettereinflüssen reden, wärmer, mehr Sonne usw. Auch die Behauptung, es werde dort weniger getestet, man wisse gar nicht so genau wer da alles infiziert ist, ist durchaus zulässig. Trotzdem gibt es aber schon eine hohe Immunität, das ist wohl ein Fakt.

Für die milden Verläufe spricht wohl das geringe Durchschnittsalter. In Afrika beträgt das ca. 20 Jahre, in Europa über 40. Und da wir wissen, dass dieses Virus besonders Ältere und Kranke angreift, ist das mit Sicherheit eine Ursache.
Darüberhinaus haben viele Menschen in Afrika gar keine Zeit sich um solche Erkrankungen zu kümmern. Die kämpfen jeden Tag um das tägliche Überleben. Dadurch sind sie deutlich stärker Krankheitskeimen ausgesetzt als Europäer. Somit dürften sie auch gegenüber dem CoViD 19-Erreger widerstandfähiger sein, weil möglicherweise schon Kreuzimmunitäten bestehen.

Umgang mit dem Tod

Ein letzter wichtiger Punkt ist, dass ein Großteil der afrikanischen Welt anders mit dem Tod umgeht, als die Bevölkerung der westlichen Welt. Natürlich kennen auch Afrikaner Trauer, aber dennoch wird der Tod als etwas normales angesehen. Ein sterbender Anverwandter ist nicht gleich der Weltuntergang. Damit fällt logischerweise auch der Umgang mit schweren Epidemien anders aus. Die Ebola-Krise in Afrika war in erster Linie ein Problem für Europa und Amerika, weniger für die afrikanischen Staaten selbst. Wir Europäer hatten Angst, der Ebola-Erreger könnte nach Europa eingeschleppt werden. Und nur deshalb haben wir mit allen Mitteln versucht, diesen Erreger in den Griff zu bekommen. Hätten die Afrikaner das selbst auch so gemnacht? Ich glaube nicht.

Das gleiche sehen wir auch in Südafrika. Dort kursiert die Omikron-Variante, und die Gesundheitsbehörden dort sehen das ziemlich entspannt. Bisher seien nur junge Menschen davon betroffen, bei den Hospitalisierten habe man die neue Variante noch nicht festgestellt. Und in Europa, insbesondere Deutschland dreht man schon wieder am Rad.

Was hätte man also anders machen können?

Wer meinen Blog schon länger besucht, müsste die Antwort kennen. Ich hätte von Anfang an auf eine natürliche Durchseuchung gesetzt. Nach dem Motto „besser ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende“. Dabei hätte ich ein besonderes Augenmerk auf die vulnerablen Gruppen gelegt. So ähnlich hat das Schweden ja gemacht. Derzeit laufen zwar Berichte, dass man auch in Schweden Impfzertifikate einführt, die werden aber nur zu ganz wenigen Anlässen gebraucht. Und eine Maskenpflicht gibt es immer noch nicht. Kann das Ausbleiben der vierten Welle in Schweden seine Ursache in einer natürlichen Durchseuchung durch Infektion haben? Ich halte das für möglich.

P.S.: Ich habe da heute noch ein tolles Video zugespielt bekommen, das möchte ich ihnen nicht vorenthalten.

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