Die Würde des Menschen ist unantastbar, alles andere regelt das Ausländergesetz.
Urheber unbekannt
Schon länger verfolgt mich die Frage, was sind das für Menschen, die aufgrund Corona auf den Intensivstationen liegen? Ich habe daher versucht, Informationen aus unterschiedlichen Medien zu gewinnen. Leider ist die Faktenlage ziemlich dünn.
Am 28.04. konnte ich im ARD-Morgenmagazin ein Interview mit Franziska Giffey, Familienministerin, verfolgen. Sie sagte, dass gerade in den Problembezirken die Coronamassnahmen nicht richtig zur Wirkung kommen. Gründe gebe es viele, aber gerade in diesen Vierteln lebten viele Menschen mit Migrationshintergrund, und somit ergeben sich zum einen Sprachprobleme, aber auch die Bildungsferne sei eine Ursache. Die Leute würden nicht verstehen, was von ihnen erwartet würde. Weiterhin lebten in diesen Viertel sehr viele Menschen auf engstem Raum. Und dort seien Kinder besonders stark betroffen. 80% der Kinder in Deutschland gehe es gut. 20% der Kinder gehe es eher schlecht, und die kämen häufig aus Familien mit Migrationshintergrund. (Das gesamte Interview finden sie im 1. Link.)
Nur ein kleiner Seitenhieb. Für die Grünen wäre das aber aus energiepolitischen Gründen die ideale Wohnform.
Giffey gibt also als Gründe an, Migration und Sprachprobleme, sowie Bildungsferne. Ich kann mich an zwei Bücher erinnern, die der ehemalige SPD-Politiker Thilo Sarrazin verfasst hat. Er hatte in seinen Büchern in ähnlichen Zusammenhängen die selben Begriffe verwendet und wurde dafür fast gesteinigt.
Das Sprachproblem ist mir noch aus der ersten Welle bekannt. Dort wurde aus Berlin berichtet, dass den Leuten von der Ordnungsbehörde Sprachmittler an die Seite gestellt wurden, damit diese mit den Betroffenen kommunizieren konnten.
Könnten kulturelle Gründe eine Rolle spielen?
Gehen wir in diesen Problembezirken zunächst einmal vom hohen Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund aus. Es sind nicht nur Menschen die aus der Türkei oder dem arabischen Sprachraum kommen, sondern auch Migranten aus den osteuropäischen Ländern. Ich habe vor kurzem einen Text gelesen, da unterlagen Migranten aus Osteuropa dem höchsten Infektionsrisiko.
Diese Menschen haben zur Familie einen ganz anderen Bezug als ein Großteil der Deutschen. Und die lassen sich auch Familienfeiern nicht wirklich verbieten.
Zwei Beispiele aus der Vergangenheit
Bei einer größeren Geburtstagsfeier in Göttingen Ende Mai 2020 infizierten sich sehr viele Menschen. Sie wohnten alle in einem größeren Wohnblock. Einer der Hauptgründe für die massenhaften Infektionen war, dass die Männer sich im Rahmen der Feier in einer nahegelegenen Shisha-Bar trafen. Diese Umstände lassen vermuten, dass es sich um Türken gehandelt hat. Bestätigt wurde das nie. (Details finden sie in Link 5)
Bei einer größeren Hochzeitsfeier Ende Oktober 2020 in Hamm, Dortmund und Werl wurden die Corona-Regeln aufs schärfste mißachtet. Jeweils 150 Gäste an drei verschiedenen Orten sollen daran teilgenommen haben. Insgesamt kursierte die Zahl von 500 Gästen durch die Medien. Die Zahlen wurden nie eindeutig bestätigt.
Anfangs war noch von einer türkischen Hochzeit die Rede. Später korrigierte sich der Bürgermeister von Hamm und sprach von „Nationalitäten des südosteuropäischen Raums“. Bulgaren, Griechen, oder doch Türken? (Details finden sie in Link 6)
Spielt der soziale Status eine Rolle?
Gerade die Arbeiter in schlechtbezahlten Berufen, wie Reinigungskräfte, Kassierer im Supermarkt usw., sind in den Problemvierteln zu Hause. Häufig sind sie nur Aushilfen, sogenannte 450-Euro-Jobber. Und gerade bei denen ist das Einkommen weggebrochen. Anspruch auf Kurzarbeitergeld haben sie auch nicht. Diese Menschen haben ganz andere Sorgen als Corona.
Von dieser Situation sind allerdings nicht nur Migranten sondern auch Deutsche betroffen. Es bleibt aber festzustellen, dass Migranten in diesen Berufen einen deutlich höheren Anteil als die deutschen Mitbürger haben. Somit sind sie auch stärker betroffen.
Gibt es Zahlen?
In einem Informationsgespräch zwischen Ärzten und dem RKI soll folgende Aussage gefallen sein. Der Anteil der Muslime in Deutschland beträgt 4,8%. Ihr Anteil auf den Intensivstationen beliefe sich aber fast auf 50%.
In Berlin wären auffällig viele Männer aus türkischen oder arabischen Großfamilien auf den Intesivstationen zu finden.
Eine ähnliche Aussage lautet, der Anteil von Migranten in Deutschland beträgt 13%, ihr Anteil auf den Intesivstationen beläuft sich aber auf 50%.
Wieder diese 50%.
Eine Bestätigung dieser Zahlen finden sie nicht. Nach Aussage des RKI werden solche Zahlen auch nicht erhoben. Selbst in den betroffenen Großstädten werden Zahlen, bei denen auch die Herkunft berücksichtigt wird, nicht erhoben.
Obwohl diese Zahlen mit Sicherheit wichtig sind, man könnte dann die Maßnahmen viel gezielter anwenden, werden sie nicht erhoben. Denn wer so etwas tut, die Zahlen vielleicht noch veröffentlicht, wird sich schnell mit dem Vorwurf des Rassismus auseinandersetzen müssen. Sarrazin läßt grüßen.
Fazit
Beim Infektionsgeschehen gibt es mit Sicherheit einen Zusammenhang mit dem sozialen Status. In den Brennpunkten der Großstädte ist das Infektionsgeschen deutlich intensiver.
Soziale Fragen dürften auch eine Rolle spielen, allerdings werden dazu keine Zahlen erhoben. Beispiele gibt es aber genug.
Migration spielt eine Rolle, weil überproportional viele Migranten zum sozialschwachen Teil der Bevölkerung gehören.
Im weitesten Sinne kann man hier sogar erkennen, dass Integration nicht so richtig funktioniert.
Wenn Rassismusfragen verhindern, dass wichtige Informationen nicht erfasst werden können, dann wird der Kampf gegen Corona verloren gehen.
Den gleichen Effekt hatten wir schon beim der Entwicklung der Corona-App, als der Datenschutz über die Notwendigkeiten gestellt wurde.
Auch bei der Impfkampagne war der „Datenschutz“ die Ursache für viele Pannen.
Wenn wir also Grundrechte einschränken, dann sollten wir es dort tun, wo Wirkung erzielt werden kann, und nicht Bereiche schließen, wo definitiv keine Wirkung erzielt wird.
https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/morgenmagazin/videos/franziska-giffey-120.html
https://www.dw.com/de/corona-der-soziale-status-z%C3%A4hlt-nicht-die-herkunft/a-56838524
https://www.tagesschau.de/investigativ/panorama/corona-soziale-faktoren-101.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE