Die Pandemie der Ungeimpften – aktuelle Zahlen

„90 Prozent der hospitalisierten Corona-Patienten sind Ungeimpfte!“

Das sagte Söder vor wenigen Tagen. Auch andere stimmten in dieses Trommelfeuer mit ein. Mittlerweile sind aber Zahlen bekannt, die dieser Aussage klar widersprechen. Es gibt da schon einige Merkwürdigkeiten.

Situation bei der Polizei Sachsen

Gemäß RTL News meldet die Gewerkschaft der Polizei für Sachsen 400 infizierte Polizisten und etwa 600 Polizisten in Quarantäne. Dass die Gewerkschaft in diesem Zusammemnhang von Problemen bei der inneren Sicherheit spricht, ist logisch. Dass die Landesbehörden dem widersprechen auch. Die Zahlen werden allerdings auch von den Offiziellen nicht in Frage gestellt. Nach Aussage von Cathleen Martin, Landesvorsitzende der Polizeigewerkschaft in Sachsen, seien 80 Prozent der Infizierten doppelt geimpft. Ob sie auch erkrankt sind, ist mir nicht bekannt.
Die Impffanatiker bringen diese Situation mit der fehlenden Boosterimpfung in Verbindung. Das halte ich für fadenscheinig, da die Polizei eben nicht erste Priorität war und somit erst später geimpft worden sein dürfte.
Ein kurzer Beitrag dazu ist auch auf RT DE erschienen.

Die Ausgangsituation in Deutschland

Mehr als 90 Prozent der über 80-jährigen sind vollständig geimpft. Da man bis vor kurzem immer noch von einer hohen Wirksamkeit der Impfstoffe ausgegangen ist, hat man diese Gruppe auch nicht mehr näher beobachtet. Stattdessen stürzt man sich auf die Ungeimpften. Irgendwer muss ja an der Sache Schuld sein. Aus den Reihen der Bundesregierung hört man immer wieder, hätten wir die Impflücken nicht, dann wäre die Pandemie vorbei. Leider gibt es da aber berechtigten Grund zu zweifeln.

Einige Zahlen

Tichys Einblick hat dazu Zahlen aus der Woche vom 8. bis zum 14. November 2021 ausgewertet. In dieser Woche gab es 192 Corona-Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen. Natürlich hat das auch Auswirkungen auf das Krankheitsgeschehen.

Und jetzt zu den Toten. In der Woche vom 25. bis zum 31. Oktober waren 63 Prozent der Corona Toten über 80 Jahre alt. Der Anteil der Alten unter den Coronatoten wäre damit auf einem Rekordhoch, und das trotz Impfung.
Auch der Altersschnitt liegt höher als im letzten Jahr. Mittlerweile soll dieser gemäß Aussage RKI bei 84 Jahren liegen.

Der Schwerpunkt der Pandemie

Wie auch im letzten Jahr, liegt der Schwerpunkt der Pandemie bei den Alten und Kranken. Bei den über 60-Jährigen sind 61 Prozent der symptomatischen Fälle doppelt geimpft und 42 Prozent der Toten – und das nach Statistik des RKI, die als aktuellsten Zeitraum nur den 18. Oktober bis 11. November ausweist. Seitdem dürfte sich der Trend nochmal deutlich verstärkt haben.

Folgerungen

Das durchschnittliche Sterbealter liegt mit etwa 84 Jahren soger höher als vor einem Jahr. Somit sind die Sterbefälle in den meisten Fällen wohl nicht überraschend. Es war schon immer so, dass in Alten- und Pflegeheimen mehr Menschen sterben als in Schullandheimen.

Auch dass die Alten und Kranken deutlichen Anteil am Infektionsgeschehen, insbesondere bei den Hospitalisierungen haben, kann nicht mehr bestritten werden. Ich gehe sogar davon aus, dass bei den Ungeimpften viele ältere Menschen sind, die nicht mehr geimpft werden können. Das kann ich aber nicht mit Zahlen hinterlegen.

Die jüngeren Ungeimpften, die aus guten Gründen eine Impfung derzeit ablehnen, spielen bei der Hospitalisierung eher eine untergeordnete Rolle. Die derzeitige Politik der Ausgrenzung ist somit wenig Erfolg versprechend.

Die Sprache, mit der man die Ungeimpften massiv angreift, ist nichts als Propaganda, die vom Regierungsversagen ablenken soll.

Zu meinen Quellen

Im Wesentlichen habe ich einen Bericht bei Tichys Einblick verwendet. Die dortigen Zahlen habe ich persönlich nicht nachgeprüft. Ich halte diese aber für seriös. In diesem Beitrag sind auch drei interessante Grafiken. Diese habe ich aus Gründen der Urheberrecht nicht in diesem Beitrag verwendet.

Ich stelle ihnen noch einen Beitrag zu Verfügung. Dort äußert sich Alexander Kekule zur Frage 3G oder 2G. Beide Beiträge halte ich für Lesenswert. Zeitbedarf für beide Beiträge 6-8 Minuten.

Kommentar verfassen